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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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der Hand ein Zeichen, und sofort stürzte einer der Bediensteten heran und schwenkte die orangefarbene Flagge der Harkonnens über der Loge. Dreimal. Die Ankündigung einer Fete.
    Feyd-Rautha durchquerte die Arena und blieb, beide Waffen in den Scheiden, an ihrem Fuße stehen. Er hielt beide Arme gesenkt und fragte, das begeisterte Geschrei der Zuschauer durchdringend: »Eine Fete, Onkel?«
    Der Lärm wurde geringer, sobald die Leute sahen, daß Feyd-Rautha mit dem Baron sprach.
    »Zu deinen Ehren, Feyd!« rief der Baron zu ihm hinunter und gab dem Diener erneut ein Handzeichen.
    Auf der anderen Seite der Arena wurden nun die Prudenzbarrieren geöffnet. Junge Männer rannten auf den Platz und strömten auf Feyd-Rautha zu.
    »Haben Sie den Befehl dazu gegeben, daß man die Prudenztüren öffnet, Baron?« fragte Graf Fenring.
    »Niemand wird dem Jungen etwas tun«, erwiderte der Angesprochene. »Immerhin ist er ein Held.«
    Der erste der heranstürmenden Menge hatte Feyd-Rautha nun erreicht. Dann der zweite. Gemeinsam nahmen die Männer den na-Baron auf die Schultern und führten ihn an der Spitze eines Triumphzuges durch die Arena.
    »Er könnte in dieser Nacht ohne weiteres waffen- und schildlos durch die ärmsten Viertel von Harko spazieren«, fügte der Baron sarkastisch hinzu. »Man würde ihm sogar den letzten Bissen geben, nur um seine Gesellschaft zu genießen.«
    Der Baron zog sich hoch und wartete, bis die Suspensoren sein Gewicht ausbalanciert hatten.
    »Bitte entschuldigen Sie mich«, meinte er. »Aber es gibt noch einige Dinge zu erledigen, die meine persönliche Anwesenheit erforderlich machen. Die Wache wird Sie in der Kuppel nicht aus den Augen lassen.«
    Graf Fenring erhob sich und deutete eine Verbeugung an. »Sehr aufmerksam, Baron. Warten wir also auf die Fete. Ich habe ... äh ... noch nie an einer Harkonnen-Festivität ... hm ... teilgenommen.«
    »Ja«, erwiderte der Baron. »Die Fete.« Er hatte sich kaum dem Ausgang der Loge zugewandt, als ihn auch schon seine Leibwächter umringten.
    Ein Gardehauptmann verbeugte sich vor Fenring. »Ihre Befehle, Mylord?«
    »Wir werden ... äh ... warten, bis sich die Menge verlaufen hat«, erwiderte Fenring.
    »Jawohl, Mylord.« Der Mann verbeugte sich noch einmal und trat drei Schritte zurück.
    Graf Fenring sah seine Frau an und sagte in ihrem privaten Geheimcode: »Du hast es natürlich auch bemerkt?«
    In der gleichen Sprache erwiderte sie: »Der Bursche hat gewußt, daß der Sklave nicht unter Drogen stehen würde. Er hat sich zwar einen Augenblick gefürchtet, aber er war keinesfalls überrascht.«
    »Es war alles geplant«, sagte der Graf. »Die ganze Vorstellung.«
    »Ohne Zweifel.«
    »Das riecht nach Hawat.«
    »In der Tat«, gab Lady Fenring zurück.
    »Ich habe vorher bereits gefordert, daß der Baron Hawat erledigen soll.«
    »Das war ein Fehler, mein Lieber.«
    »Das sehe ich jetzt auch ein.«
    »Die Harkonnens könnten sehr bald einen neuen Baron haben.«
    »Falls das Hawats Plan ist.«
    »Was untersucht werden muß.«
    »Der Junge sollte besser zu kontrollieren sein.«
    »Für uns ... nach dieser Nacht«, erwiderte Lady Fenring.
    »Und du erwartest keinerlei Schwierigkeiten bei dem Versuch, ihn zu verführen, meine kleine Brüterin?«
    »Nein, mein Schatz. Du hast doch selbst gesehen, wie er mich angestarrt hat.«
    »Ja, und ich sehe jetzt auch, weshalb wir diese Blutlinie haben müssen.«
    »Genau. Und es ist offensichtlich, daß wir uns seiner versichern müssen. Ich werde die besten Prana-Bindu-Phrasen in sein Bewußtsein pflanzen, um ihn zu fesseln.«
    »Wir werden so schnell wie möglich wieder abreisen«, entgegnete der Graf. »Das heißt, sobald du sicher bist.«
    Lady Fenring fröstelte. »Wie du meinst. Ich hätte auch keine Lust, an diesem schrecklichen Ort einem Kind das Leben zu schenken.«
    »Das sind Dinge, die wir im Namen der Humanität auf uns nehmen müßten.«
    »Aber du spielst dabei die leichtere Rolle, mein Lieber.«
    »Es gibt einige alte Vorurteile, die ich noch überwinden muß«, meinte Graf Fenring. »Aber du weißt, daß ich das schaffen werde.«
    »Mein armer Liebling«, sagte sie und tätschelte seine Wange. »Du weißt doch, daß dies die einzige Möglichkeit ist, die Blutlinie zu bewahren.«
    Mit trockener Stimme erwiderte Fenring: »Ich verstehe mittlerweile, was wir tun.«
    »Es wird schon nicht schiefgehen«, sagte seine Frau.
    »Die Vorahnung des Versagens produziert bereits die ersten Schuldgefühle«, gab

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