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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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kriegen«, keuchte er. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Züge, dann sank er zu Boden, blieb einen Moment auf den Knien liegen, starrte Feyd-Rautha an und fiel vornüber, mit dem Gesicht in den Sand.
    Feyd-Rautha verharrte eine Weile in der stillen Arena. Dann schob er einen Fuß unter den Körper des Gefallenen und drehte ihn mit einer schwungvollen Bewegung auf den Rücken, so daß die Zuschauer auf den Rängen das Gesicht sehen konnten. Das Gift fing nun an, die Muskeln des Sklaven zum letzten Zucken zu bringen.
    Frustriert nahm Feyd-Rautha zur Kenntnis, daß sein Gegner sich beim Sturz unbemerkt das eigene Messer in die Brust gestoßen hatte. Gleichzeitig empfand er so etwas wie Bewunderung für einen Menschen, der in voller Erkenntnis der Sachlage seinem eigenen Leben ein Ende setzte. Und Feyd-Rautha kam zu der Erkenntnis, daß es wirklich eine Sache gab, die man fürchten mußte.
    Der Gedanke an das, was aus einem Menschen einen Übermenschen macht, war erschreckend.
    Noch während er diesem Gedanken folgte, wurde er der begeisterten Rufe der Zuschauer gewahr. Der Jubel war grenzenlos.
    Feyd-Rautha wandte sich um und sah die Leute an.
    Alle – außer dem Baron, der mit gesenktem Kopf in seinem Sessel saß – applaudierten heftig. Auch der Graf und seine Lady zeigten keinerlei Begeisterung. Beide starrten ihn an und produzierten ein unechtes Lächeln.
    Graf Fenring wandte sich plötzlich seiner Frau zu und sagte: »Äh ... ein findiger junger Mann, äh, nicht wahr, meine Liebe?«
    »Seine ... äh, geschickten Attacken suchen ihresgleichen«, gab Lady Fenring zurück.
    Der Baron schaute sie an, dann den Grafen. Schließlich fiel sein Blick auf die Arena und er dachte: Wie konnte jemand nur so nahe an einen der meinigen herankommen? Die Wut überstieg nun sogar seine Furcht. Der Sklavenmeister wird noch heute abend auf einer kleinen Flamme geröstet ... und falls dieser Graf und seine Dame ihre Hand in diesem Spiel hatten ...
    Die Konversation, die in der Loge des Barons geführt wurde, ging für Feyd-Rautha nun in einem anschwellenden Stimmenchor von den Rängen unter. Die Gäste wiederholten immer und immer wieder ein Wort und stampften zur Bekräftigung im Takt mit den Füßen.
    »Kopf! Kopf! Kopf! Kopf!«
    Mit einem finsteren Blick stellte der Baron fest, daß Feyd-Rautha sich ihm erneut zuwandte. Mit einer schwachen Bewegung, die seine Wut nur mäßig bedeckte, hob der Baron die Hand und winkte dem jungen Mann in der Arena zu.
    Der Junge soll seinen Kopf haben. Und er wird ihn bekommen. Den des Sklavenmeisters.
    Feyd-Rautha, der das Signal des Einverständnisses sah, dachte: Sie glauben, mich zu ehren. Aber ich werde ihnen zeigen, was ich davon halte.
    Als seine Helfer mit dem Sägemesser herbeieilten, um ihm ihre Ehren zu erweisen, winkte er sie zurück. Die Männer zögerten, und Feyd-Rautha wiederholte seine Geste, diesmal heftiger. Sie glauben, sie würden mich mit einem einzigen Kopf ehren können, dachte er, beugte sich über den Körper des toten Sklaven und schloß dessen Hände um das Kampfmesser.
    Er brauchte nur einen Augenblick, um das zu tun. Anschließend erhob er sich wieder, winkte seine Helfer näher und sagte: »Begrabt diesen Sklaven in einem Stück und mit seiner Waffe in den Händen. Er hat es verdient.«
    In der goldenen Loge beugte sich Graf Fenring zu dem Baron hinüber und sagte: »Eine wirklich noble Geste. Ihr Neffe verfügt über genauso viel Stil wie Courage.«
    »Aber er beleidigt die Zuschauer, indem er den Kopf verschmäht«, murmelte der Baron.
    »Das ist nicht wahr«, warf Lady Fenring ein, die sich umwandte und auf die Zuschauer wies.
    Der Baron musterte ihre Nackenlinie und stellte fest, daß das Spiel ihrer Muskeln ihn an den Körper eines Jungen erinnerten.
    »Sie scheinen mit dem, was Ihr Neffe tat, durchaus einverstanden zu sein«, fügte sie hinzu.
    Tatsächlich schien man nun auch auf den hinteren Reihen verstanden zu haben, was Feyd-Rautha getan hatte. Als die Zuschauer erkannten, daß die Helfer den Getöteten in einem Stück wegtransportierten, begannen sie zu klatschen und zu jubeln. Die Begeisterung wuchs von Sekunde zu Sekunde an. Die Menschen stampften mit den Füßen und klopften einander auf die Schultern.
    Müde sagte der Baron: »Ich werde eine Fete anberaumen. Man kann die Leute nicht so wegschicken, wenn sie noch voller Energien stecken. Sie sollen sehen, daß ich die Ehre, die sie uns schenken, voll annehme.« Er gab einem seiner Wächter mit

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