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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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»Herzog Paul Atreides befiehlt euch, mit dem Kämpfen aufzuhören!«
    Die Kämpfenden hielten inne, zögerten.
    »Ihr Sardaukar!« rief Paul zu den Überlebenden hinüber. »Aufgrund welcher Befehle trachtet ihr nach dem Leben eines rechtmäßigen Herzogs?« Und rasch, ehe seine Männer den Ring um die drei Männer enger schließen konnten, fügte er hinzu: »Aufhören, habe ich gesagt!«
    Einer der Angesprochenen trat vor. »Wer behauptet, daß wir Sardaukar sind?« verlangte er zu wissen.
    Paul nahm Gurney das Messer aus der Hand und hielt es hoch. »Dieses Messer hier behauptet es.«
    »Und wer behauptet, daß Sie ein rechtmäßiger Herzog sind?«
    Paul deutete auf die Fedaykin. »Diese Männer hier sagen, daß ich der rechtmäßige Herzog bin. Euer eigener Imperator setzte das Haus Atreides ein, um den Planeten Arrakis zu übernehmen. Und ich bin das Haus Atreides.«
    Die Sardaukar blieben bewegungslos stehen und starrten sich an.
    Paul behielt den Sprecher der drei Männer im Auge. Er war hochgewachsen und schlank. Eine helle Narbe zog sich über seine linke Wange. In den Augen des Mannes zeigte sich gleichzeitig Wut und Verwirrung, aber dennoch machte er einen so stolzen Eindruck, daß Paul den Verdacht nicht loswurde, daß er sich auch noch nackt im Dienst wähnen würde.
    Er winkte einem seiner Unterführer und fragte: »Korba, wie konnte es geschehen, daß ihnen nicht alle Waffen weggenommen wurden?«
    »Die Männer haben die Waffen in versteckten Taschen ihrer Destillanzüge verborgen«, erklärte der Unterführer. Paul sah betroffen auf die Toten und Verwundeten. Es hatte jetzt keinen Zweck mehr, darüber zu lamentieren. Korba schien das auch zu spüren, denn er senkte seinen Blick.
    »Wo ist Chani?« fragte Paul entsetzt und wagte, während er auf die Antwort wartete, nicht zu atmen.
    »Stilgar hat sie weggebracht.« Korbas Blick wanderte über die Opfer des Kampfes. »Ich übernehme die Verantwortung für dieses Unglück, Muad'dib.«
    »Wie viele Sardaukar waren dabei, Gurney?« fragte Paul.
    »Zehn.«
    Paul ließ sich von dem Vorsprung in die Höhle hinab und ging auf den Sprecher der Sardaukar zu.
    Unter den Fedaykin breitete sich Unruhe aus. Offenbar hatten sie etwas dagegen, wenn er sich so nahe an die Gefahrenquelle heranbegab.
    Ohne sich umzudrehen, fragte Paul: »Wie viele Ausfälle haben wir zu verzeichnen, Korba?«
    »Vier Verwundete und zwei Tote, Muad'dib.«
    Hinter den Sardaukar, am anderen Ende der Höhle, geriet plötzlich etwas in Bewegung. Aus dem zweiten Ausgang tauchten Chani und Stilgar auf. Paul richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Sardaukar. Die Augen der Männer allein zeigten schon, daß sie sich noch nicht lange auf Arrakis aufhielten. »Sie«, sagte er und deutete auf den Sprecher. »Wie heißen Sie?«
    Der Mann versteifte sich und warf seinen Kollegen einen raschen Blick zu.
    »Versuchen Sie das ja nicht«, warnte Paul ihn. »Es ist mir völlig klar, daß man Ihnen aufgetragen hat, Muad'dib zu suchen und zu töten. Ich sollte annehmen, daß ihr einfache Gewürzjäger seid, die in der Wüste herumkriechen, nicht wahr?«
    Ein plötzliches Ächzen Gurneys aus dem Hintergrund führte dazu, daß Paul lächelte.
    Blut lief über das Gesicht des Sardaukar.
    »Aber was Sie hier sehen«, fuhr Paul fort, »ist weit mehr als nur der Muad'dib. Sieben von euch sind gestorben – und von uns nur zwei. Drei für einen. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, gegen wen wir gekämpft haben, nicht wahr?«
    Der Sardaukar setzte einen Fuß vor, wich jedoch sofort zurück, als die Fedaykin Anstalten machten, ihn anzugreifen.
    »Ich habe Sie nach Ihrem Namen gefragt«, wiederholte Paul und setzte alle seine Kräfte ein, um den Mann unter den Druck seiner Stimme zu zwingen. »Ihren Namen!«
    »Captain Aramsham von den imperialen Sardaukar«, knurrte der Mann. Seine Kinnlade fiel herab. Er starrte Paul verblüfft an und schien völlig zu vergessen, daß er ihn noch vor wenigen Minuten für einen Barbaren gehalten hatte.
    »Schön, Captain Aramsham«, versetzte Paul gelassen. »Die Harkonnens würden eine schöne Stange Geld dafür ausgeben, wenn sie wüßten, was Sie jetzt erfahren haben. Und erst der Imperator – ich frage mich, was er dafür geben würde, wenn er erführe, daß doch ein Atreides seinen schmutzigen Verrat überlebt hat.«
    Erneut warf der Captain seinen beiden Begleitern einen raschen Blick zu. Es war für Paul offensichtlich, was der Mann dachte. Sardaukar ergaben sich nicht –

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