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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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also.
    Die beiden Fremen, die auf sie zugekrochen waren, verharrten vor Paul, und einer der dunkelgesichtigen Männer sagte: »Es ist alles versteckt, Muad'dib. Wir gehen wohl jetzt besser nach unten.«
    »Richtig.«
    Gurney stellte fest, daß der Tonfall des anderen Fremen eine Mischung aus Befehl und Bitte war. Dies war Stilgar, eine andere legendäre Gestalt der Fremen.
    Paul warf einen Blick auf das Bündel, das der andere Mann schleppte, und sagte:
    »Was ist das, Korba?«
    Stilgar entgegnete an Korbas Stelle: »Es wurde in der Fabrik gefunden und trägt die Insignien deines Freundes hier. Es ist ein Baliset. Du hast mir sehr oft erzählt, welch ein Künstler Gurney Halleck auf diesem Instrument ist.«
    Gurney musterte Stilgar und erkannte zwischen der Kapuze und dem Gesichtsschleier zwei dunkle Augen, eine gebogene Nase und den oberen Rand eines schwarzen Bartes. »Sie verfügen über einen gut mitdenkenden Genossen, Mylord«, sagte er. Und zu Stilgar gewandt: »Vielen Dank.«
    Stilgar gab seinem Begleiter das Zeichen, Halleck das Bündel zu übergeben, und erwiderte: »Danken Sie Ihrem Herzog. Seiner Gunst verdanken Sie übrigens auch Ihr Hiersein.«
    Gurney nahm das Bündel an sich und wunderte sich über die harten Untertöne dieser Konversation. Irgend etwas an diesem Mann kam ihm herausfordernd vor, und er fragte sich, ob es unter den Fremen auch so etwas wie Eifersucht gab. War Stilgar etwa wütend darüber, daß in diesem Neuankömmling namens Gurney Halleck jemand verborgen war, der Paul bereits vor seiner Ankunft auf Arrakis gekannt hatte?
    »Ich würde es begrüßen, wenn ihr beide Freunde würdet«, sagte Paul.
    »Stilgar der Fremen, das ist ein Name, den man kennt«, sagte Gurney. »Und jeder Mann, der der Feind meiner Feinde ist, ist mithin mein Freund.«
    »Willst du meinem Freund Gurney Halleck die Hände schütteln, Stilgar?« fragte Paul.
    Zögernd streckte Stilgar eine Hand aus. »Es gibt nur wenige, die noch nicht von Gurney Halleck gehört haben«, sagte er. Er ergriff Hallecks Hand und schüttelte sie. Dann wandte er sich wieder Paul zu. »Der Sturm ist nicht mehr weit.«
    »Er wird bald da sein«, stimmte Paul ihm zu.
    Stilgar ging voraus und führte sie durch die Felsen einen schmalen, kurvenreichen Pfad entlang, der vor einem niedrigen Eingang unter einem Überhang endete. Mehrere Fremen beeilten sich, das Türsiegel wieder hinter ihnen anzubringen; Leuchtgloben beschienen einen Gang.
    Von hier an übernahm Paul die Führung. Gurney war direkt hinter ihm, während die anderen abbogen und einen anderen Weg nahmen. Im Eingang einer behaglich eingerichteten Kammer, an deren Wänden weinrote Teppiche hingen, blieben sie stehen.
    »Wir haben ein bißchen Zeit, um uns zu unterhalten«, sagte Paul. »Die anderen werden inzwischen ...«
    Ein Alarmgong ertönte plötzlich aus einem anderen Teil des Höhlensystems, gefolgt vom heftigen Klirren aufeinanderscheppernder Klingen. Paul wirbelte herum, rannte augenblicklich den Weg zurück, während Gurney ihm mit gezogenem Messer folgte.
    Sie traten auf einen Felsvorsprung inmitten einer großen Höhle hinaus, auf deren Boden inzwischen ein heftiger Kampf entbrannt war. Einen winzigen Moment lang stand Paul wie gelähmt da und versuchte anhand der Kleidung die Kämpfenden voneinander zu unterscheiden. Sinne, die seine Mutter ausgebildet hatte, sagten ihm, daß die Schmuggler gegen die Fremen kämpften. Und noch eines fiel ihm auf: die Schmuggler kämpften jeweils zu dritt. Sie standen in Triangeln Rücken an Rücken und verteidigten sich. Und das war die Gewißheit, daß sie es hier mit Sardaukar des Imperators zu tun hatten.
    Einer der kämpfenden Fedaykin sah Paul. Er stieß einen Kampfschrei aus, der sich in der großen Höhle sofort wie ein Echo fortpflanzte: »Muad'dib! Muad'dib! Muad'dib!«
    Die anderen hatten ihn ebenfalls gesehen. Ein schwarzes Messer flog auf Paul zu. Es gelang ihm, der Waffe im letzten Moment auszuweichen. Sie prallte hinter ihm gegen das Gestein. Blitzschnell wandte er sich um und sah, wie Gurney sie aufhob.
    Die kämpfenden Dreiergruppen wurden nun weiter und weiter zurückgetrieben.
    Gurney hielt das Messer vor Pauls Gesicht, deutete auf die imperialen Farben und nickte.
    Es waren Sardaukar, ohne Frage.
    Paul machte einen Schritt auf den Rand des Vorsprungs zu. Nur drei Sardaukar kämpften jetzt noch mit verbissener Wut. Der Blutgeruch der bereits Gefallenen legte sich schwer auf seine Lungen.
    »Aufhören!« schrie Paul.

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