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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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der Anwesenden ausgestreckt. »Lang lebe Herzog Paul Muad'dib!« rief er.
    Ein ohrenbetäubender Jubel erfüllte das Innere der Höhle, und er schien kein Ende zu nehmen. Die Leute schrien und sangen. »Ya hya chouhada! Muad'dib! Muad'dib! Muad'dib! Ya hya chouhada!«
    Und Jessica übersetzte automatisch: »Lang leben die Kämpfer des Muad'dib!« Es war alles genau so eingetroffen, wie sie, Paul und Stilgar es geplant hatten.
    Der Lärm ebbte nur langsam ab.
    Nachdem die Stille wieder eingekehrt war, sah Paul Stilgar an und sagte: »Knie nieder, Stilgar.«
    Stilgar ging am Rand der Bühne nieder. »Gib mir dein Crysmesser«, verlangte Paul. Stilgar gehorchte.
    Aber das haben wir nicht geplant, dachte Jessica.
    »Sprich mir nach, Stilgar«, sagte Paul und rief sich die Worte ins Gedächtnis zurück, die er aus dem Mund seines Vaters vernommen hatte. »Ich, Stilgar, empfange dieses Messer aus den Händen meines Herzogs.«
    »Ich, Stilgar, empfange dieses Messer aus den Händen meines Herzogs«, wiederholte Stilgar und nahm die milchigweiße Klinge, die Paul ihm reichte, wieder in Empfang.
    »Dorthin, wo mein Herzog es befiehlt, werde ich dieses Messer stoßen«, sagte Paul, und Stilgar wiederholte auch dies ohne zu zögern.
    Jessica, die den Ursprung der Worte erkannte, mußte ihre Tränen zurückhalten. Sie schüttelte den Kopf. Ich kenne die Gründe, dachte sie. Ich sollte mich davon nicht erschüttern lassen.
    »Ich widme diese Klinge meinem Herzog und werde nicht eher ruhen, bis seine Feinde vernichtet sind und solange noch Blut in meinen Adern fließt«, sagte Paul.
    Stilgar sprach es ihm nach.
    »Und nun küsse die Klinge«, forderte Paul ihn auf.
    Stilgar gehorchte und küßte dann, nach alter Fremensitte, Pauls Messerhand. Auf ein Nicken von Paul hin steckte er das Messer in die Scheide zurück und stand auf.
    Ein seufzendes, ehrerbietiges Flüstern ging durch die Anwesenden, und Jessica hörte jemanden sagen: »Die Prophezeiung – eine Bene Gesserit wird uns den Weg zeigen und eine Ehrwürdige Mutter wird ihn erkennen.« Und aus weiterer Entfernung: »Sie zeigt ihn uns durch ihren Sohn!«
    »Stilgar führt diesen Stamm an«, gab Paul bekannt. »Darüber kann es keine Unklarheiten geben. Er befiehlt mit meiner Stimme. Und was er euch sagt, ist genau das, was ich euch sagen würde.«
    Ein weiser Entschluß, dachte Jessica. Ein Häuptling darf auf keinen Fall das Gesicht vor denen verlieren, die ihm untertan sind.
    Mit leiserer Stimme sagte Paul: »Stilgar, ich möchte, daß noch heute nacht Sandläufer ausgeschickt werden, um eine Gemeinschaftsversammlung einzuberufen. Wenn du diesen Auftrag erledigt hast, hole Chatt, Korba, Otheym und zwei andere Unterführer deiner Wahl zu mir in mein Quartier, damit wir einen Schlachtplan ausarbeiten können. Wir müssen der Ratsversammlung, wenn sie zusammentritt, bereits einen Sieg vorzeigen können.«
    Er gab seiner Mutter mit einem Nicken zu verstehen, daß sie ihm folgen solle, und setzte sich durch die Menge, die ehrfürchtig vor ihm Platz machte, in Richtung auf sein Quartier in Bewegung. Während er an den Leuten vorbeiging, streckten vereinzelt Anwesende die Hände nach ihm aus. Stimmen riefen seinen Namen.
    »Ich werde dorthin gehen, wohin Stilgar mich schickt, Paul Muad'dib!«
    »Laß uns bald in den Kampf ziehen, Paul Muad'dib!«
    »Das Blut der Harkonnens wird den Sand unserer Welt befeuchten!«
    Jessica spürte die Kampfbereitschaft der Männer: sie konnte kaum noch größer werden. Jetzt sind sie bereit, ihr Leben für Paul hinzugeben, dachte sie.
    Im inneren Zimmer seiner Räume wies Paul seine Mutter an, sich zu setzen, und sagte: »Warte hier.« Er duckte sich und verschwand durch einen Vorhang in einem Nebenraum.
    Es war still in diesem Zimmer, nachdem Paul gegangen war, so still hinter den Vorhängen, daß nicht einmal das leise Geräusch der Luftumwälzungsanlage zu Jessica durchdrang.
    Er ist gegangen, um Gurney Halleck zu holen, dachte sie und fragte sich, welche seltsamen Gefühle sie dabei durchströmten. Gurney und seine Musik erinnerten sie an die schöne Zeit auf Caladan, bevor sie nach Arrakis übersiedelt waren. Irgendwie kam ihr das alles unwirklich vor, als hätte es Caladan in ihrem Leben gar nicht wirklich gegeben. Sie hatte sich in den beinahe drei Jahren auf Arrakis zu einer völlig anderen Person entwickelt, bisher war ihr das allerdings gar nicht bewußt gewesen. Es war die Anwesenheit Gurneys, die sie darauf hinwies.
    Das Kaffeeservice

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