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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Fremen zu.
    »Zerbrecht ihr eure Messer vor der Schlacht?« verlangte Paul zu wissen. »Ich sehe es als Tatsache an – nicht etwa als Prahlerei oder Herausforderung –, daß unter uns kein Mann ist, auch nicht Stilgar, der in der Lage wäre, mich in einem Zweikampf zu besiegen. Selbst Stilgar weiß das, und da er es weiß, wißt auch ihr es.«
    Erneut erhoben sich einige unzufriedene Stimmen.
    »Viele von euch haben mit mir auf dem Trainingsboden gekämpft«, stellte Paul fest. »Ihr wißt, daß ich keiner von denen bin, die mit ihren Kräften protzen. Ich sage das nur, weil wir es alle wissen und weil ich närrisch wäre, würde ich es nicht selbst sehen. Ich habe mit diesem Training viel früher begonnen als jeder von euch, und meine Lehrer waren die härtesten Kämpfer, denen ich begegnet bin. Wie sonst sollte ich in der Lage gewesen sein, Jamis zu besiegen? Und noch dazu in einem Alter, wo andere Kinder mit Holzschwertern spielen?«
    Er setzt seine Stimme sehr gut ein, dachte Jessica, aber ich weiß nicht, ob seine innere Kraft gegenüber diesen Leuten ausreicht. Sie sind größtenteils gegen eine stimmliche Beeinflussung gefeit. Ohne Logik kann er sie nicht in die Knie zwingen.
    »Also«, sagte Paul, »gehen wir weiter zu diesem hier.« Er hob den Nachrichtenzylinder. »Wir haben diesen Zylinder einem Kurier der Harkonnens abgenommen, seine Echtheit steht außerhalb jeden Zweifels. Die Botschaft ist an Rabban adressiert und teilt ihm mit, daß man seine erneute Truppenanforderung ablehnt, daß seine Erntezahlen weit unter dem festgesetzten Soll liegen und daß er mit den Leuten, über die er verfügt, noch mehr an Gewürz aus Arrakis herausholen soll.«
    Stilgar stellte sich neben Paul auf.
    »Wie viele unter euch verstehen den wirklichen Sinn dieser Botschaft?« fragte Paul. »Stilgar hat ihn sofort begriffen.«
    »Sie sind von der Außenwelt abgeschnitten!« schrie jemand.
    Paul steckte sowohl den Zylinder als auch die Botschaft unter seine Schärpe. Er zog einen dünnen Shigadraht unter der Robe hervor, an dem ein Ring baumelte.
    »Dieser Ring ist das herzogliche Siegel meines Vaters«, erklärte er. »Ich habe geschworen, ihn erst dann zu tragen, wenn ich reif genug bin, meine Truppen über die Oberfläche Arrakis' zu führen und mein rechtmäßiges Lehen wieder in Besitz zu nehmen.« Er löste den Ring und steckte ihn auf einen Finger. Dann ballte er die Hand zur Faust.
    Absolute Stille herrschte jetzt in der Höhle.
    »Wer herrscht auf diesem Planeten?« fragte Paul. Er hob die Faust. »Ich beherrsche ihn. Ich herrsche auf jedem Quadratmeter von Arrakis! Arrakis ist mein herzogliches Lehen, ob der Imperator dazu nun ja oder nein sagt. Er gab diese Welt meinem Vater – und durch meinen Vater gehört sie mir!«
    Paul stellte sich auf die Zehenspitzen, musterte die Menge und versuchte ihre Stimmung zu ergründen.
    Fast, dachte er.
    »Wenn diese Welt erst wieder mir gehört, wird es eine Anzahl von Männern geben, die mich dabei unterstützen werden, die Rechte, die mir zustehen, zu erhalten«, fuhr er fort. »Und einer dieser Männer wird Stilgar sein. Nicht etwa, weil ich ihn bestechen will – und auch nicht, weil ich mich ihm gegenüber generös verhalten muß, weil er mir – wie sicher vielen anderen dieses Stammes – einmal das Leben rettete. Ich will ihn in eine wichtige Position bringen, weil er ein weiser Mann ist und ein tapferer Kämpfer. Weil er seine Truppen intelligent führt und nicht nach irgendwelchen verstaubten Regeln. Könntet ihr mich für so dumm halten, daß ich mich meines rechten Armes freiwillig beraube, indem ich ihn herausfordere, nur um euch ein blutiges Spektakel zu liefern?«
    Paul warf einen strengen Blick über die Anwesenden. »Ist hier irgend jemand, der daran zweifelt, daß ich der rechtmäßige Herrscher von Arrakis bin? Verlangt ihr wirklich von mir, daß ich zuerst jeden Führer herausfordern muß und alle Stämme führerlos hinter mir zurücklasse?«
    Neben Paul richtete sich Stilgar auf und sah ihn fragend an.
    »Darf ich überhaupt unsere Kräfte in dem Moment schwächen, wo wir sie am nötigsten brauchen?« fragte Paul. »Ich bin euer Herrscher – und als solcher sage ich euch, daß es Zeit ist, damit Schluß zu machen, uns gegenseitig unserer besten Kräfte zu berauben, und daß wir uns statt dessen unseren wirklichen Feinden zuwenden: den Harkonnens!«
    Mit einer plötzlichen Bewegung riß Stilgar sein Crysmesser aus der Scheide und hielt es über die Köpfe

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