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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Botschaft verändert. Sie sah sich das Blatt an, das über das Pult ragte. Das Blatt! Sie fuhr mit der Fingerspitze über die Unterseite des Farnwedels, dann an seinem Stamm entlang. Dort! Sie spürte die winzigen Erhebungen und entschlüsselte rasch den Text:
     
Der Herzog und sein Sohn sind in unmittelbarer Gefahr. Einer der Schlafräume wurde absichtlich so hergerichtet, daß er Ihrem Kind gefallen muß. Die H. haben den Raum mit einer ganzen Ladung rasch erkennbarer Todesfallen ausgestattet, deren einziger Zweck es ist, von derjenigen abzulenken, die ihm wirklich gefährlich werden kann.
     
    Jessica konnte das Verlangen, sich auf der Stelle umzudrehen und zu Paul zu eilen, kaum niederkämpfen. Erst mußte sie die komplette Botschaft kennen! Wieder tasteten ihre Finger über die Kerben.
     
Ich bin nicht genau darüber informiert, wie das Attentat erfolgen soll, aber es hat etwas mit einem Bett zu tun. Des weiteren ist der Herzog stark gefährdet durch den Verrat eines seiner engsten Mitarbeiter oder eines Leutnants. Die H. planen außerdem, Sie persönlich zum Geschenk eines ihrer Vasallen zu machen. Soweit ich weiß, ist dieser Raum sicher. Verzeihen Sie mir, daß ich Ihnen nicht mehr mitteilen kann. Meine Möglichkeiten sind, da mein Graf nicht auf der Gehaltsliste der H. steht, begrenzt.
In Eile: M. F.
     
    Jessica ließ den Farnwedel wieder fallen und wirbelte herum, um Paul zu warnen. Im gleichen Augenblick flog die Tür der Luftschleuse auf und Paul kam, etwas in der rechten Hand haltend, hereingestürmt. Er knallte die Tür hinter sich zu, sah seine Mutter und kam durch die Büsche auf sie zu. Der Brunnen erweckte seine Aufmerksamkeit. Er hob die rechte Hand und tauchte sie, mitsamt dem Gegenstand, den sie enthielt, in das Wasser.
    »Paul!« Jessica ergriff seine Schulter und starrte auf die Hand. »Was hat das zu bedeuten?«
    Ruhig, aber dennoch unter einem Mantel spürbar unterdrückter Erregung, erwiderte er knapp: »Ein Jäger-Sucher. Ich hab ihn mir geschnappt und ihm die Nase zertrümmert. Aber ich muß ganz sichergehen. Das Wasser sorgt für einen Kurzschluß.«
    »Steck ihn tiefer hinein«, sagte Jessica.
    Paul gehorchte.
    »Zieh die Hand jetzt zurück«, sagte Jessica nach einer Weile. »Aber laß das Ding drin.«
    Er zog die Hand zurück, schüttelte die Wassertropfen ab und starrte auf das vom Wasser überspülte Metallding. Jessica brach einen Pflanzenstengel ab und berührte es zaghaft.
    Es rührte sich nicht.
    Sie warf den Stengel in den Brunnen und schaute auf ihren Sohn. Pauls Blick glitt durch den Raum. Er studierte ihn mit einer Genauigkeit, die nur einer Bene Gesserit zu eigen war.
    »Hier könnte man allerhand verstecken«, sagte er schließlich.
    »Ich habe guten Grund anzunehmen, daß dieser Raum sicher ist«, meinte Jessica.
    »Das hat man von meinem Schlafzimmer auch angenommen. Hawat hat gesagt ...«
    »Es war ein Jäger-Sucher«, versuchte sie ihm klarzumachen. »Und das bedeutet, daß es jemanden im Haus gibt, der ihn steuerte. Die Kontrollstrahlen, um einen Jäger-Sucher zu manövrieren, haben nur eine begrenzte Reichweite. Man kann das Ding ohne weiteres ins Haus gebracht haben, nachdem Hawat seine Kontrollen durchführte.«
    Gleichzeitig fiel ihr ein, was Lady Fenring auf der Unterseite des Farnwedels hinterlassen hatte: ... durch den Verrat eines seiner engsten Mitarbeiter oder eines Leutnants. – Das kann natürlich nicht Hawat sein. Natürlich nicht. O nein.
    »Hawats Männer sind gerade dabei, das Haus auf den Kopf zu stellen«, erklärte Paul. »Das Ding hätte beinahe die alte Frau erwischt, die mich wecken wollte.«
    »Die Shadout Mapes«, sagte Jessica, die sich jetzt an die Begegnung auf der Treppe erinnerte. »Sie kam, weil dein Vater ...«
    »Das hat jetzt Zeit«, sagte Paul. »Wieso glaubst du, daß dieser Raum sicher ist?«
    Sie zeigte ihm Lady Margots Botschaft, was ihn sichtlich entspannte. Aber Jessica selbst konnte ihre Erregung nur mühsam verbergen. Ein Jäger-Sucher! Gerechte Mutter!
    Sachlich sagte Paul: »Es waren natürlich die Harkonnens, die dafür verantwortlich sind. Wir werden ihre Meuchelmörder aufspüren und vernichten müssen.«
    Jemand klopfte an der Schleusentür. Es war das Codezeichen von Hawats Leuten.
    »Herein«, rief Paul.
    Die Tür öffnete sich, und ein Mann in der Uniform von Hawats Truppen erschien auf der Schwelle. Auf seiner Mütze trug er die Insignien der Atreides. »Gut, daß ich Sie finde, Sir«, sagte er. »Die

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