Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Haushälterin sagte mir, wo ich Sie finden kann.« Er ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. »Wir haben im Keller eine Höhle entdeckt, in der sich ein Mann befand. Er hatte ein Steuergerät für einen Jäger-Sucher bei sich.«
    »Ich möchte an dem Verhör teilnehmen«, verlangte Jessica.
    »Das tut mir leid, Mylady. Aber er machte Schwierigkeiten, als wir ihn festnehmen wollten. Er lebt nicht mehr.«
    »Gibt es etwas, an dem man ihn identifizieren kann?«
    »Wir haben bis jetzt noch nichts gefunden, Mylady«, erwiderte der Mann.
    »Ein Eingeborener?« fragte Paul.
    Jessica nickte. Genau die Frage hatte sie ihm auch stellen wollen.
    »Er sieht zumindest so aus«, erklärte der Uniformierte. »Es hat den Anschein, als hätte man ihn bereits vor einem Monat in diese Höhle eingemauert. Die Steine und der Mörtel der Wand, hinter der er hockte, waren unberührt, als wir sie bei der ersten Sicherheitsüberprüfung untersuchten. Wir haben den Keller sogar noch gestern kontrolliert, dafür garantiere ich.«
    »Niemand stellt Ihre Gründlichkeit in Frage«, beteuerte Jessica ernst.
    »Ich selbst stelle sie in Frage, Mylady. Wir hätten sonische Tests vornehmen sollen.«
    »Ich nehme an, daß Sie das jetzt tun«, sagte Paul.
    »Jawohl, Sir.«
    »Benachrichtigen Sie meinen Vater. Es wird noch etwas dauern, bis wir von hier wegkönnen.«
    »Sofort, Sir.« Der Uniformierte sah Jessica an. »Die Anweisung Hawats lautet, daß unter diesen Umständen der junge Herr an einem absolut sicheren Ort unterzubringen ist.« Er sah sich erneut um. »Wie sieht es mit diesem Raum aus, Mylady?«
    »Ich halte ihn für sicher«, erwiderte Jessica. »Hawat und ich haben ihn gründlich inspiziert.«
    »Ich werde eine Wache vor der Tür postieren, Mylady. Zumindest so lange, bis wir mit dem Haus fertig sind.« Er machte eine Verbeugung, legte einen Finger an die Mütze und ging, die Tür hinter sich zuziehend, hinaus.
    »Hätten wir das Haus vielleicht besser selbst untersuchen sollen?« unterbrach Paul die nachfolgende Stille. »Du hättest bestimmt Dinge wahrgenommen, die andere einfach nicht sehen können.«
    »Dieser Flügel war der einzige, in dem ich noch nicht war«, gab Jessica zu. »Ich hatte damit gewartet, weil ...«
    »Weil Hawat mit seinem Wort für alles einstand«, beendete Paul den angefangenen Satz.
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Mißtraust du ihm?« fragte sie.
    »Nein. Aber er wird alt ... Zudem ist er überlastet. Wir sollten ihm die Arbeit erleichtern.«
    »Das würde ihn nur beschämen und seine Wirksamkeit vermindern. Es wäre nicht einmal einer Fliege möglich, in dieses Haus einzudringen, ohne daß er etwas davon bemerkt. Er würde ...«
    »Wir müssen nach unseren eigenen Kriterien vorgehen«, warf Paul ein.
    »Hawat hat drei Generationen von Atreides ehrenvoll gedient«, sagte Jessica. »Es ist sein Recht, daß wir ihm allen Respekt zollen, dessen wir fähig sind ...«
    Paul erwiderte: »Wenn mein Vater sich über irgend etwas aufregt, für das du verantwortlich bist, benutzt er die Worte Bene Gesserit! wie einen Fluch.«
    »Und was ist es, was ihn in Rage versetzt?«
    »Wenn du mit ihm streitest.«
    »Aber du bist doch nicht dein Vater, Paul.«
    Und Paul dachte: Es wird ihr zweifellos Sorgen bereiten, aber ich kann ihr nicht verschweigen, was Mapes über den Verräter in unseren Reihen gesagt hat.
    »Was verschweigst du mir, Paul?« fragte Jessica. »So etwas ist doch sonst nicht deine Art.«
    Er zuckte mit den Achseln, rief sich die mit Mapes gewechselten Worte ins Gedächtnis zurück.
    Und Jessica dachte an die Botschaft unter dem Farnwedel. Sie kam zu einer raschen Entscheidung, wies Paul auf die zweite Botschaft hin und wiederholte sie.
    »Mein Vater muß sofort davon unterrichtet werden«, sagte Paul kurzentschlossen. »Ich werde mich über Funk mit ihm in Verbindung setzen.«
    »Nein«, widersprach Jessica. »Du wirst warten, bis du ihm persönlich gegenüberstehst. Je weniger davon erfahren, desto besser.«
    »Soll das heißen, daß wir überhaupt niemandem mehr trauen können?«
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit«, gab Jessica zu bedenken. »Diejenigen, die uns mit dieser Nachricht versorgten, glauben vielleicht wirklich an ihren Inhalt – aber es ist genausogut möglich, daß sie einen ganz anderen Zweck verfolgt.«
    Pauls Gesicht verzog sich in plötzlichem Begreifen. »Um Mißtrauen und Zwietracht in unsere Reihen zu tragen und uns auf diese Weise zu schwächen«, vermutete

Weitere Kostenlose Bücher