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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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öffnet, ist er so gut wie tot.
    Die Tür zum Flur – sie lag in Pauls Rücken – knarrte. Jemand klopfte. Dann öffnete sie sich. Der Jäger-Sucher flog an Paul vorbei, in Richtung auf die Tür.
    Paul ließ seine Rechte vorschnellen und ergriff das Ding mitten im Flug. Es zuckte und summte in seiner Faust, aber seine Muskeln hielten es eisern fest. Mit einem gewaltigen Schlag rammte er die Nase des teuflischen Geräts gegen die metallene Türfüllung. Das Fernsehauge zersplitterte klirrend und der Jäger-Sucher hauchte in Pauls Hand sein Leben aus.
    Er ließ trotzdem nicht locker – nicht, bevor er sich seiner Sache sicher war. Dann hob er den Blick und starrte in die dunkelblauen Augen von Shadout Mapes.
    »Ihr Vater schickt nach Ihnen«, sagte sie. »Es sind Männer in der Halle, die Sie eskortieren sollen.«
    Paul nickte, während seine Augen erstaunt die seltsame Frau in ihrem braunen, sackartigen Gewand musterten. Erst jetzt bemerkte sie das Ding in seiner Hand.
    »Ich habe von solchen Dingen gehört«, sagte sie. »Es hätte mich töten können, nicht wahr?«
    Paul mußte schlucken, bevor er fähig war, ein Wort herauszubringen. »Ich war ... das Ziel.«
    »Aber es ist auf mich zugeflogen.«
    »Weil du dich bewegt hast.« Und er fragte sich: Wer ist dieses Geschöpf?
    »Dann haben Sie mein Leben gerettet«, erwiderte sie.
    »Unser beider Leben.«
    »Sie hätten mich aber diesem Ding ausliefern und entkommen können«, meinte Mapes.
    »Wer bist du?« fragte Paul.
    »Die Shadout Mapes. Die Haushofmeisterin.«
    »Woher wußtest du, wo ich mich aufhalte?«
    »Ihre Mutter sagte es mir. Ich traf sie auf der Treppe.« Sie deutete nach rechts. »Die Männer Ihres Vaters warten dort.«
    Es werden Hawats Männer sein, dachte Paul. Wir dürfen denjenigen, der dieses Gerät gesteuert hat, nicht entwischen lassen.
    »Geh zu den Männern meines Vaters«, sagte er, »und sage ihnen, daß ich einen Jäger-Sucher in diesem Haus gefangen habe und daß sie ausschwärmen und den Attentäter suchen sollen. Sag ihnen, daß sie das ganze Haus auf den Kopf stellen sollen, und zwar sofort. Sie wissen schon, wie sie vorgehen müssen. Der Attentäter kann nur ein Fremder sein.«
    Und er fragte sich: Und wenn sie es nun war? Aber das war unmöglich. Der Jäger-Sucher hatte unter der Kontrolle eines anderen gestanden, als sie an der Tür stand.
    »Bevor ich Ihren Befehl ausführe, junger Herr«, erwiderte Mapes, »muß ich zwischen uns reinen Tisch machen. Ihr habt mir eine Wasserschuld auferlegt, aber ich weiß nicht, ob ich in der Lage bin, sie zu tragen. Doch wir Fremen begleichen unsere Schulden – seien es nun erbetene oder unerbetene. Und es ist uns ebenso bekannt, daß in Ihrer Mitte ein Verräter lebt. Wer es ist, können wir mit Bestimmtheit nicht sagen, aber wir sind sicher, daß es einen gibt. Vielleicht war es seine Hand, die hinter diesem Anschlag steckte.«
    Paul nahm das Wort schweigend zur Kenntnis: ein Verräter. Bevor er etwas erwidern konnte, hatte sich die seltsame Frau von ihm abgewandt und eilte davon. Er wollte sie zurückrufen, wurde aber den Eindruck nicht los, daß sie seinem Befehl keine Folge leisten würde. Sie hatte ihm ihr Wissen mitgeteilt und war nun unterwegs, seinen Befehl auszuführen. In einer Minute würde es im ganzen Haus von Hawats Leuten nur so wimmeln.
    Und was hatte sie sonst noch für seltsame Worte gebraucht? Wir Fremen. Sie gehörte also dazu. Er prägte das Abbild ihres Gesichts seinem fotografischen Gedächtnis ein: die ausgetrocknete, faltige Haut, die völlig blauen Augäpfel. Und schließlich diese seltsame Bezeichnung: die Shadout Mapes.
    Den zerstörten Jäger-Sucher immer noch fest im Griff haltend, trat er in den Raum zurück, nahm den Schildgurt vom Bett, schlang ihn mit der linken Hand um die Hüfte und schloß ihn. Dann rannte er auf den Korridor hinaus, zu der Halle hinunter, die zu seiner Linken lag.
    Sie hatte gesagt, seine Mutter sei dort unten ...

10
     
Was hatte Lady Jessica während der Zeit ihrer Prüfung zu ertragen? Wenn Du über das folgende Proverb der Bene Gesserit sorgfältig nachdenkst, wirst Du es erkennen: »Jede Straße, der man konsequent bis zu ihrem Ende folgt, führt unweigerlich ins Nichts. Erklimme einen Berg nur ein kleines Stück, und du wirst ihn in seiner Gänze sehen. Stehst du auf seinem Gipfel, wird er für dich unsichtbar.«
Aus ›Bemerkungen zur Familie des Muad'dib‹,
von Prinzessin Irulan
     
     
    Am Ende des Südflügels entdeckte

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