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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sie wirklich, dass die Menschheit unter der Führung Ihres Sohns besser dran ist, hmmm?«
    Shaddam stützte die Ellbogen auf den Tisch. »Oder würden Sie sagen, dass es unter der Corrino-Herrschaft mehr Menschen gutging? Was meinst da, Irulan? Mir erscheint die Antwort offensichtlich genug.«
    »Ich bin mir sicher, dass viele Planetenbevölkerungen sich dieselbe Frage stellen«, fügte Lady Fenring hinzu.
    »Und wir alle wissen, wie ihre Antwort lauten muss.« Wensicia hob die Stimme und zog die Aufmerksamkeit auf sich. Auf einen tadelnden Blick ihres Vaters hin verstummte sie wieder. Um ihre peinliche Berührtheit zu überspielen, wies sie den zappelnden Farad'n zurecht.
    Chani meldete sich zu Wort. »Hier im Exil debattieren Sie im Laufe endloser Abende zweifellos genau dieses Thema, aber die Antwort ist für Sie müßig. Muad'dib ist jetzt der Imperator, und die Herrschaft des Hauses Corrino ist vorbei.«
    Shaddam trommelte mit den Fingern auf den Tisch und stieß einen langen, erschöpften Seufzer aus, der gekünstelt klang. »Ich hätte es kommen sehen müssen. Ich schäme mich dafür, meine Unzulänglichkeiten als Imperator zuzugeben.« Er musste seiner Kehle die Worte abringen, weil er sie sonst nicht herausgebracht hätte. Jessica konnte sich nicht erinnern, dass der Padischah-Imperator je zuvor seine Fehler eingestanden hatte. Doch sie glaubte nicht eine Sekunde lang, dass seine Bescheidenheit ehrlich gemeint war. »Doch ich habe mich meinem Volk nicht genug gewidmet, und ich habe die zunehmende Schwäche der Planeten, die mir dienten, nicht bemerkt. Sturmwolken sind aufgezogen, und ich habe die Vorzeichen nicht gesehen.«
    Als sie ein winziges Lächeln der Zustimmung in Fenrings Gesicht sah, begriff Jessica, wer den gestürzten Imperator auf dieses Gespräch vorbereitet hatte.
    »Meine Unzulänglichkeiten haben das Imperium vielleicht weich gemacht und eine Aufblähung der Bürokratie ermöglicht, doch was Muad'dib getan hat, verursacht der MAFEA, dem Landsraad, der Raumgilde – überhaupt allem – weit mehr Schaden. Das kann jeder Narr erkennen.«
    Graf Fenring drängte sich hastig ins Gespräch, als er sah, dass Chani bereit war, aufzuspringen und nach ihrem Crysmesser zu greifen. »Ach, Myladys, vergeben Sie uns, aber mein Freund Shaddam und ich haben schon viele solcher Diskussionen geführt. Und wir finden einfach keine überzeugende Antwort auf die Frage, was Muad'dib wirklich beabsichtigt. Er scheint eine dem Chaos förderliche Kraft zu sein, angetrieben von der blinden Energie religiöser Fanatiker. Wie kann das dem Imperium letztlich helfen?«
    Jessica betrachtete den ersten Gang, den man vor ihr aufgetragen hatte: glitzernde, importierte Früchte und dünne Scheiben rohen Fleisches. Sie stocherte darin herum, ohne etwas zu essen. »Ich kann nicht abstreiten, dass der Djihad eine Menge Schaden angerichtet hat, aber Paul muss viele Generationen der Vernachlässigung ausgleichen. Das ist notwendigerweise ein schmerzhafter Prozess.«
    »Vernachlässigung durch die Corrinos, meinen Sie?«, fragte Shaddam mit finsterem Blick.
    »Alle Großen Häuser waren schuld, nicht nur das Ihre.«
    Wie eine zum Zubeißen bereite Schlange beugte Fenring sich vor und legte die Hände ineinander. »Ahhhh, hmmm, können Sie uns erklären, wie diese fortdauernden Massaker durch die Djihadis der Menschheit zugute kommen, sei es auf kurze oder auf lange Sicht? Wie viele Planeten hat Ihr Sohn inzwischen sterilisiert? Drei oder vier? Wie viele will er noch zerstören?«
    »Imperator Muad'dib trifft seine schweren Entscheidungen gemäß den grausamen Notwendigkeiten seiner Herrschaft«, mischte Irulan sich ein, »und das weißt du sehr wohl, Vater. Seine Gründe sind uns nicht immer bekannt.«
    Niemand am Tisch aß. Alle lauschten der Unterhaltung, selbst der junge Farad'n Corrino.
    Graf Fenring zuckte mit den Schultern. »Selbst wenn, sind Sie alle weiterhin überzeugt, dass Muad'dibs Arbeit notwendig ist? Sagen Sie es uns, wir sind begierig darauf, Ihre Antwort zu hören. Wie kann die Sterilisierung von Planeten und massenhaftes Abschlachten der Menschheit in irgendeiner Weise helfen? Erklären Sie uns das doch bitte, hmmm?«
    »Muad'dib sieht Dinge, die andere nicht sehen können. Sein Blick reicht weit in die Zukunft«, sagte Chani.
    Die kaum angerührten Teller wurden abgeräumt, und der nächste Gang traf ein – kleine, gegrillte Nestlinge in bitterer Zitrussoße, garniert mit frischen Blütenstielen. Jessica, von

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