Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
sich sein Wohlwollen zu verdienen?«
    »Dennoch hatte Ihr dummer Mordversuch gegen ihn kaum Erfolgsaussichten, und der Fehlschlag hat nun entsetzliche Auswirkungen. Alia hegt nach wie vor einen persönlichen Groll gegen Sie und gegen uns. Sie mussten hier die letzten neun Jahre im Exil verbringen, aber dem Rest der Schwesternschaft hat man jede Handlungsfähigkeit genommen. Die Regentin scheint uns sogar noch mehr zu hassen als ihr Bruder, falls so etwas überhaupt möglich ist. Seit zehntausend Jahren waren wir nicht mehr so schwach! Sie, Schwester Margot, haben möglicherweise ganz allein den Untergang des Bene-Gesserit-Ordens herbeigeführt, der seit dem Ende von Butlers Djihad Bestand hatte.«
    Verärgerung stieg in Margot auf. »Das ist absurd.«
    Als sich etwas an Stokiahs Verhalten änderte, wurde Margot sofort wachsam. Die Stimme der alten Frau wurde plötzlich voller, ihre Augen blitzten, und psychische Fühler schienen aus ihr hervorzudringen und sich wie feuchte Zungen in Margots Ohren vorzutasten und ihre Brust zu umschlingen.
    »Du spürst doch sicher die Schuld ... die niederdrückende Last des Verbrechens, das du begangen hast. Die Schwesternschaft hat mich als Schuldsprecherin hergeschickt, damit ich dich die entsetzlichen Konsequenzen deines Handelns spüren lasse.«
    Margot hob die Hände und kniff die Augen zu, als die pulsierende Scham und die Schuld ihren Geist bestürmten. »Halt! Dafür ... gibt es keinen Grund!«
    »Der Grund ist, dass wir dich bestrafen wollen. Du musst vernichtet werden. Dein Verstand wird in sich zusammenstürzen unter der Last dessen, was du getan hast ... unter der Scham. Du wirst in einer kreischenden Hölle der Vergeltung leben und sie nie wieder verlassen. Den Bene Gesserit bleibt wenig, außer zu strafen, und das behalten wir uns für deinesgleichen vor.«
    In den Jahren seit ihrem letzten direkten Kontakt mit den Bene Gesserit und seit dem fehlgeschlagenen Mordversuch der kleinen Marie hatte Lady Margot ihre privaten Studien fortgesetzt. Aber sie hatte nicht die Fähigkeiten, über die eine der sagenumwobenen und höchst verschwiegenen Schuldsprecherinnen verfügte, sie verstand nicht, was Stokiah tat ... Margot fuhr eine schwache Verteidigung auf, um einige der kreischenden Stimmen ihres Gewissens zum Schweigen zu bringen. Aber nur vorübergehend.
    Die Schuldsprecherin bleckte die Zähne und konzentrierte sich weiter, wobei sie eine Welle nach der nächsten über Margots Geist hereinbrechen ließ und ihre zerbröckelnden Verteidigungsmauern bestürmte. Margot wusste, dass sie nicht mehr lange standhalten würde. Sie hatte weder die Kraft noch die Fähigkeiten, diesem Ansturm länger standzuhalten. Ihre Beine schienen zu Wasser zu werden, und sie fiel taumelnd auf die Knie. Sie kniff die Augen zu und versuchte zu schreien.
    Plötzlich knisterten und fiepten die psychischen Wellen, und der unsichtbare mentale Hammer schien nutzlos zu Boden zu fallen. Die Ehrwürdige Mutter Stokiah hob die Hände und krümmte die Finger zu Klauen. Ihre Augen traten aus den Höhlen.
    Dicht hinter der schwarzgewandeten Frau stand Graf Fenring und trieb seinen Dolch tiefer in ihren Leib, drehte ihn, zog ihn hervor und stach erneut auf die alte Frau ein, so dass die Klinge in ihr Herz drang. Nicht einmal eine Ehrwürdige Mutter, die ihre Körperchemie beherrschte, konnte so schwere Schäden überleben.
    »Hmmm«, bemerkte Fenring, als er mehr interessiert als angewidert auf das Blut an seiner Hand blickte. »Du schienst mir in leichten Schwierigkeiten zu stecken, meine Liebe.« Er riss das Messer heraus, und Stokiah brach zu einem Haufen aus schwarzen Gewändern und rotem Blut zusammen.
    »Sie hat mich überrascht.« Margot rang nach Atem. »Wie es scheint, gehen sich die Bene Gesserit lieber gegenseitig an die Kehle, statt einen vernünftigen Plan auszuarbeiten, wie sie ihre Macht und ihren Einfluss zurückerlangen können.«
    Fenring zog an einer Falte des schwarzen Stoffs, in den Stokiahs Leiche gehüllt war, und wischte sich damit das Blut von Hand und Dolch. »So viel zu ihrer vielgerühmten Fähigkeit, langfristige Ziele im Blick zu behalten. Wir können die Bene Gesserit nicht länger als treue Verbündete betrachten.«
    Margot beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. Die letzten Echos der aufgezwungenen Schuld verblassten wie Gespenster im Wind. Das Paar stand gemeinsam da und blickte auf den leblosen Körper hinab. »Ein Jammer«, sagte sie. »Die Schwestern hätten uns eine

Weitere Kostenlose Bücher