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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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tat es der Arbeiter. Mit einem geschickten Hieb schälte Alia mit der rasiermesserscharfen Klinge des Crysmessers einen Teil der Haut von der Handfläche – den Teil, der die Biene getötet und den Thron berührt hatte. Der Mann zischte vor Schmerz und Überraschung, zuckte aber nicht zurück und flehte auch nicht um Gnade.
    Das genügt, dachte sie. Er hatte seine Lektion gelernt, genauso wie die anderen Arbeiter. Alia wischte die milchweiße Klinge am Hemd des Mannes ab und steckte sie wieder ein. »Man nannte meinen Vater Leto den Gerechten. Vielleicht ist doch etwas von ihm in mir.«
    Unberechenbarkeit.
     
    Als die ixianische Delegation eintraf, saß Alia winzig auf dem großen Kristallthron und blickte auf die orangefarbenen Wandbehänge hinter der Plattform. Ihr Haar wurde von goldenen Wasserringen zusammengehalten, Zahlungsmitteln aus Metall, die jedem die Botschaft vermittelten, dass sie sich genauso wie ihr Bruder als Fremen betrachtete. Obwohl sie Unruhe beim Eintreten der Technokraten gehört hatte, drehte sie sich nicht zu ihnen um. Duncan hätte sie ermahnt, sich niemals mit dem Rücken zu einer Tür zu setzen, aber Alia wollte damit die Verachtung symbolisierten, die sie für diese Männer empfand.
    Hinter ihr kündigte der Kammerherr die Ixianer an, und sie hörte ihre Schritte näher kommen. Ihre Schuhe erzeugten laut klackende Geräusche auf dem harten, polierten Boden, weil die Arbeiter auf ihren Befehl keinen Teppich ausgelegt hatten. Sie bemerkte eine Ungleichmäßigkeit in ihren Schritten. War es Unsicherheit?
    Das stehende Publikum im großen Saal raunte, dann verstummte es, neugierig, was Alia als Nächstes tun würde. Ihre Amazonenwachen waren wie üblich auf ihren Posten. Sie kannte den Namen des Delegationsführers nicht, und er interessierte sie auch gar nicht. Alle Technokraten waren gleich. Seit dem Sturz des Hauses Vernius vor sieben Jahren – als Bronso, der letzte Erbe, abgetaucht war, um das Volk aufzuwiegeln – hatte der Planet Ix seine Forschungsaktivitäten und industrielle Produktion verstärkt, ohne sich groß für die Politik des rekonstituierten Landsraads zu interessieren.
    Sie hörte, wie die Männer vor der Plattform stehen blieben und nervös mit den Füßen scharrten. Ein Räuspern, ein Rascheln von Kleidung und eine Spur von Verärgerung in einer männlichen Stimme. »Lady Alia, wir haben uns wie gewünscht eingefunden.«
    Alia sprach die Wand an. »Und wissen Sie auch, warum ich Sie vorgeladen habe?«
    Eine andere Stimme, ruhiger, vernünftiger. »Wir können es postulieren. Ein Ixianer hat versucht, den Ruf der Imperialen Familie zu schädigen. Sie hoffen, dass unsere Konföderation Informationen über den Aufenthaltsort von Bronso von Ix besitzt.«
    Die erste Stimme: »Wir verurteilen die Taten des verbannten Vernius aufs Schärfste!«
    Alias Tonfall wurde härter. »Bronso Vernius hat ixianische Technik benutzt, um ein großes Verhängnis über die Trauerfeier für meinen Bruder zu bringen. Was für Tricks wird er beim nächsten Mal benutzen? Welche technischen Mittel haben Sie ihm gegeben, die er gegen mich verwenden will?«
    »Keine, Mylady! Ich versichere Ihnen, dass der Rat der Technokraten nichts damit zu tun hat.« Sie bemerkte keine Falschheit in seiner Stimme.
    Der zweite Sprecher: »Wir möchten Sie respektvoll daran erinnern, dass Ix früher in enger freundschaftlicher Verbundenheit zum Haus Atreides stand. Wir hoffen, diese segensreiche Allianz neu etablieren zu können.«
    »Die Atreides hatten kein Bündnis mit dem Rat der Technokraten, sondern mit dem Haus Vernius«, sagte sie. »Bronso hat diese Verbindung als junger Mann gekappt.«
    »Sie sehen also, Mylady, dass Bronso schon seit Jahren unkluge Entscheidungen getroffen hat. Er vertritt keineswegs die Interessen von Ix. Er ist ein unerwünschtes Überbleibsel einer alten Zeit mit überholten Methoden.«
    Alt und überholt, dachte Alia. Es gab eine Zeit, in der mein Großvater und Rhombur Vernius die dicksten Freunde waren, als Ix noch die Gebote der Ehre befolgte und nicht nur des Profits und der Wirtschaftlichkeit. Diese Männer haben fast alles vergessen, was in der Zeit geschehen ist, als die Atreides dem Haus Vernius geholfen haben, nach der Besetzung durch die Tleilaxu wieder an die Macht zu kommen.
    »Trotzdem müssen Sie sich meine Gnade erst wieder verdienen.« Sie trommelte mit den Fingern auf der Armlehne des Throns. »Lassen Sie von Ihren Vertretern neue technische Systeme bringen, die

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