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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Weitergehenden Erinnerungen, die sich wie fraktale Muster in ihrem Bewusstsein entfalteten und sich in einer Kakophonie widersprüchlicher Empfehlungen zu Wort meldeten. In ihren privaten Gemächern nahm sie häufig große Mengen Gewürz zu sich und versetzte sich dadurch in eine Trance, in der sie durch dieses Bene-Gesserit-Archiv der Erinnerungen streifen und es in Unruhe versetzen konnte. Sie hatte nicht die Fähigkeit, bestimmte Personen auszusuchen und sie zu befragen, als würde sie etwas in einer Bibliothek nachschlagen. Die Stimmen kamen und gingen, wobei manche Persönlichkeiten lauter riefen als andere.
    Nun ließ sie sich von ihnen bestürmen, während sie über die Ankunft der Ixianer nachgrübelte. Sie horchte auf das Geschrei und bemerkte, dass sich eine der vergangenen Existenzen mit scharfzüngiger Stimme in den Vordergrund drängte. Eine weise alte Frau, die mit vielen der Herausforderungen vertraut war, denen sich Alia stellen musste. Immerhin war sie die Wahrsagerin des Imperators Shaddams IV. gewesen ... die Ehrwürdige Mutter Gaius Helen Mohiam.
    Mit ihrer mentalen Stimme wandte Alia sich spöttisch an sie. Bezeichnest du mich immer noch als »Abscheulichkeit«, Großmutter, auch wenn du jetzt eine der Stimmen in mir bist?
    Mohiam klang trocken und schneidend. Indem du mir erlaubst, dich zu beraten, Kind, demonstrierst du nicht Schwäche, sondern Weisheit.
    Warum sollte ich der Stimme einer Frau trauen, die mich töten wollte?
    Aber du warst es, die meinen Tod befohlen hat, Kind.
    Na und? Ich habe auch meinen Großvater, den Baron, getötet, weil er getötet werden musste. Wie hätte ich dir eine geringere Ehre erweisen können? Wird uns nicht gelehrt, emotionale Bindungen zu ignorieren oder gar zu verachten?
    Mohiam klang zufrieden. Vielleicht bist du reifer geworden und hast aus deinen Fehlern gelernt. Ich bin bereit, dir dabei zu helfen.
    Hast du aus deinen Fehlern gelernt, Großmutter?
    Fehler? In Alias Kopf ertönte ein krächzendes Lachen. Wenn du mich für so fehlbar hältst, warum fragst du mich dann um Rat?
    Um Rat fragen ist nicht dasselbe wie ihn befolgen, Großmutter. Was soll ich deiner Meinung nach mit diesen Ixianern machen?
    Sorg dafür, dass sie sich winden.
    Weil sie heimlich Bronso unterstützen?
    Ich bezweifle sehr, dass sie schon allzu lange von diesem Renegaten wissen. Doch sie werden so sehr darauf erpicht sein, es zu beweisen, dass du ihnen viele Zugeständnisse abringen kannst. Je mehr sie sich fürchten und schuldig fühlen, desto mehr werden sie bestrebt sein, dich zu beschwichtigen. Ich schlage vor, dass du diesen Umstand als Druckmittel benutzt.
    Alia sagte nichts mehr dazu, als sie hörte, wie Mohiam in das allgemeine Stimmengewirr zurückfiel. Konnte Alia ihrem Rat vertrauen, wenn sie bedachte, was sie der Hexe angetan hatte? Vielleicht. Es klang richtig und aufrichtig, was sie gesagt hatte und wie sie es gesagt hatte.
    Unterdessen waren die schwitzenden Arbeiter dabei, den Thron herumzuwuchten. Sie hätten Suspensoren anbringen und den gewaltigen blaugrünen Sitz mit einem Fingerschubs bewegen können, aber stattdessen ächzten und stöhnten und schufteten sie. Auf diese Weise wollten sie der Regentin dienen.
    Drei schwarze Bienen summten über den Köpfen der Arbeiter und ärgerten insbesondere einen dunkelhäutigen Mann, der einen borstigen schwarzen Bart hatte. Die Stechinsekten umschwirrten den Schweiß auf seiner Stirn. Er ließ los, um nach ihnen zu schlagen, während die anderen Arbeiter den schweren Thron auf der Plattform in die gewünschte Position rückten. Der verärgerte Mann schlug eine Biene aus der Luft und auf eine Armlehne des Throns, wo er das Insekt mit der Faust zerquetschte und dann beiläufig fortwischte.
    Alia fuhr ihn an. »Wer hat dir erlaubt, auf dem imperialen Thron eine Biene totzuschlagen?«
    Erstaunt über diese Reaktion auf seine gedankenlose Tat drehte sich der Mann um, plötzlich zitternd, mit errötetem Gesicht und die Augen schuldbewusst niedergeschlagen. »N-niemand, Mylady. Es sollte kein Affront sein.«
    Alia zog ihr Crysmesser aus der Scheide, die sie um den Hals trug, und sagte in bedächtigem Tonfall: »Nachdem Muad'dib nicht mehr unter uns weilt, unterstehen alle Lebewesen in seinem Imperium meiner Herrschaft. Auch du. Und sogar ein so unbedeutendes Lebewesen wie ein Insekt.«
    Der Arbeiter schloss die Augen und ergab sich in sein Schicksal. »Ja, Mylady.«
    »Streck deine Hand aus, die Innenfläche nach oben!«
    Zitternd

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