Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
jung und gesund in einer tadellosen Uniform, die den Eindruck erweckte, als hätte er einen Zeitsprung aus der Vergangenheit in die Gegenwart gemacht.
     
    Nachdem sie am fernen Sietch gelandet waren, stand Jessica beim Eingang und blickte auf die Wüste hinaus. »Dies ist der Ort, wo meine Enkelkinder geboren wurden. Und wo Chani starb.«
    Duncans Gesicht zeigte einen seltsam beunruhigten Ausdruck, statt des entrückten Blicks eines Mentaten, der mit Berechnungen beschäftigt war. »Sietch Tabr ist auch der Ort, an dem ich versucht habe, Paul zu töten.«
    »Und wo der Ghola Hayt wieder zu Duncan Idaho wurde.« Alia drehte sich zu ihm um und legte die Arme um ihn.
    Ohne die beiden aufzufordern, sie zu begleiten, folgte Jessica dem gewundenen Pfad durch die Felsen und stieg bis zum Rand der Dünenszenerie hinab, zu den gewellten Kämmen und Abhängen aus goldenem Sand. Eine leichte Brise wehte, die von den Fremen als pastaza bezeichnet wurde, stark genug, um Sand und Staub aufzuwirbeln, doch ohne einen Sturm anzukündigen.
    Jessica lief auf die weichen, warmen Dünen hinaus und hinterließ auffällige Fußspuren, als sie sich dem nächsten Kamm näherte. Sie blickte zum öden Horizont und stellte sich vor, wie sich diese Landschaft ungebrochen bis in die Unendlichkeit erstreckte. Sie schaute auf den unberührten Sand, bis die Helligkeit ihre Augen schmerzen ließ. Sie suchte nach Anzeichen von Paul, als könnte in diesem Moment eine einsame Silhouette aus der Wüste zurückkehren, nachdem sie ihre heilige Reise, ihre Hadsch zu Shai-Hulud beendet hatte.
    Doch der ewige Wind und der Sand hatten seine Fußspuren restlos ausgelöscht. Die Wüste war leer ohne ihn.

15
     
    Ich weiß, was ihr denkt. Ich weiß, was ihr tut. Doch vor allem weiß ich, was ich tue.
    St. Alia-von-den-Messern
     
     
    Unberechenbarkeit.
    Alia saß im fast leeren Audienzsaal und lächelte still, als ihr das Wort durch den Kopf ging. Unberechenbarkeit war viel mehr als nur ein Wort, sie war ein nützliches Werkzeug und eine mächtige Waffe. Sie funktionierte nicht nur bei ihren engsten Assistenten und Beratern und bei den Mitgliedern des Qizarats, sondern auch bei den Massen, die sie regierte. Niemand wusste, wie sie dachte oder warum sie als Regentin bestimmte Entscheidungen traf. Dadurch blieben die anderen auf der Hut und mussten sich ständig fragen, was Alia als Nächstes tun würde oder wozu sie tatsächlich fähig war.
    Ihre Unberechenbarkeit würde die schlimmsten Hyänen vorläufig zögern lassen, und sie hoffte, dadurch die Zeit zu gewinnen, die sie brauchte, um ihre Macht zu festigen, bevor irgendwer versuchte, an ihrem Thron zu rütteln. Doch dazu musste sie schnell und entschlossen handeln.
    Alia, die eine schwarze Aba mit dem roten Atreides-Falken an der Schulter trug, wartete ungeduldig. Es war ein Vormittag in der zweiten Woche nach der Trauerfeier für Paul, und eine Arbeitergruppe war dabei, den schweren Thron aus Hagar-Smaragden zu verrücken. »Dreht ihn um. Ich will mit dem Rücken zu den Leuten sitzen, wenn die Delegierten der Ixianischen Konföderation eintreten.«
    Die Arbeiter hielten verwirrt inne. Einer von ihnen sagte: »Aber dann werden Sie die Delegierten nicht sehen können, Mylady.«
    »Nein, ihnen wird nicht die Ehre zuteil, mich zu sehen. Weil sie mein Missfallen erregt haben.«
    Obwohl die Technokraten von Ix seit Jahren immer wieder beteuert hatten, jeglichen Kontakt zu Bronso abgebrochen zu haben, glaubte Alia es ihnen nicht ganz. Zu viele Verdachtsmomente und Fragen, zu viele willkommene Vorwände. Paul hatte dank seiner Kindheitserinnerungen eine gewisse Affinität zu Ix gehabt, doch Alia litt nicht unter solchen Sentimentalitäten. Die Technokraten würden feststellen müssen, dass Muad'dibs Schwester anders gestrickt war. Alia durfte nicht zulassen, dass die Ixianische Konföderation ihr Gleichgewicht zurückerlangte, denn es war leichter, eine Machtstruktur zu beeinflussen, wenn sie auf unsicheren Beinen stand.
    Sie hatte gründlich darüber nachgedacht.
    Selbst wenn sie allein war, verbrachte Alia viel Zeit damit, sich die Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu überlegen. Sie wusste, dass ihre Mutter eine Menge Weisheit beizusteuern hatte, aber Jessicas Ratschläge wirkten häufig einseitig oder zu eng gedacht. Zumindest heute würde Alia sie nicht nach ihrer Meinung fragen. Caladan war dafür bekannt, Menschen weich zu machen und ihnen den Schneid zu nehmen.
    Alia hatte noch viel mehr Berater – ihre

Weitere Kostenlose Bücher