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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Bild sah, eine gewaltige Landschaft der Zeit und des Schicksals, durch die nur ein sehr dünner und tückischer Pfad führte. Er hatte eine furchtbare Bestimmung, die nur wenige andere begreifen konnten. Er hatte Recht gehabt und es mit solcher Sicherheit gewusst, dass die Missbilligung seiner Mutter ihn nicht im Geringsten hatte schwanken lassen. Im Nachhinein erkannte Jessica, dass Paul oft dieselben Dinge getan hatte, die sie nun Alia zum Vorwurf machte. Vielleicht hatte sie einen blinden Fleck, wenn es um ihre Tochter ging. »Ich mache mir Sorgen, als Mutter sowie als Mensch. Ich habe einfach Angst, dass du kurz davorstehst, von einem schmalen Grat abzurutschen und in den Abgrund zu stürzen.«
    Alia antwortete mit unerschütterlichem Selbstvertrauen. »Ich habe einen festen Stand, und ich bin pragmatisch.«
    »Und ich bin nicht daran interessiert, das Imperium zu regieren. Es muss keine Spannungen zwischen uns beiden geben.«
    Alia lachte und legte eine Hand auf den Arm ihrer Mutter. »Natürlich gibt es Spannungen zwischen uns, weil wir uns viel zu ähnlich sind. Ich habe all deine Erinnerungen in mir.«
    »Nur die Erinnerungen bis zum Moment deiner Geburt. Seitdem habe ich viel gelernt und mich sehr verändert.«
    »Genau wie ich, Mutter. Genau wie ich.«
    Am Rand des Raumhafens kamen sie an einem Basar vorbei, der anfangs nur ein behelfsmäßiges Lager gewesen war, wo Verkäufer ihre Waren deponiert und Stände aufgebaut hatten. Im Laufe der Jahre war er größer geworden und hatte sich zu einer festen Einrichtung in Arrakeen entwickelt. Polymerplanen dienten als künstliche Dächer und schützten die Pilger und Schnäppchenjäger vor der gnadenlosen Sonne. Große Ventilatoren saugten die Luft an und filterten jeden Tropfen vergeudeter Feuchtigkeit heraus.
    Wahrsager saßen an Ständen, starrten auf kunstvoll gestaltete, farbenfrohe Karten und lasen aus dem erweiterten Arrakis-Tarot vor, das mit Illustrationen versehen war, die sogar jüngste Ereignisse und den Tod Muad'dibs darstellten. Die Karte, die den Blinden Mann zeigte, war besonders unheimlich. Jessica bemerkte, dass die meisten Verkäufer religiöse Ikonen, Reliquien und andere »heilige« Utensilien feilboten – ausnahmslos wertloser Tand, an dem sie zweifelhafte »Garantieurkunden« angebracht hatten.
    »Dieser Mantel wurde von Muad'dib höchstpersönlich getragen!«, rief ein Mann und nannte dann einen Preis, dessen astronomische Höhe die Herkunft des Stücks »bewies«. Ein halbes Dutzend Verkäufer behauptete, den Original-Siegelring der Atreides zu besitzen, und beschimpften sich gegenseitig als Betrüger. Natürlich befand sich der echte Ring im Besitz von Alia und wurde sicher in der Zitadelle verwahrt. Andere Händler boten Gegenstände an, die angeblich von Muad'dib berührt, gesegnet oder – für die preisbewussteren Kunden – lediglich betrachtet worden waren, als wohnte bereits seinem Blick eine gewisse, wenn auch geringfügigere Heiligkeit inne.
    Schon die Menge des Materials im Basar war absurd, und dies war nur eins von vielen Einkaufsvierteln. Sie verteilten sich zu Hunderten über ganz Arrakeen, und ähnliche Märkte waren auf zahllosen anderen Planeten aus dem Boden geschossen. Jessica schaute sich erschüttert um. »Mein Sohn ist zu einer Touristenattraktion geworden. Scharlatane benutzen ihn, um Kunden auszunutzen, die sich leicht – und bereitwillig – übers Ohr hauen lassen.«
    Alias Gesicht nahm einen zornigen Ausdruck an. »Sie alle sind Betrüger, ausnahmslos. Wie können sie irgendeine ihrer Behauptungen beweisen? Sie schänden den Namen meines Bruders.«
    »Ähnliches ist auf Caladan geschehen, noch zu Pauls Lebzeiten, während der schlimmsten Jahre seines Djihads. Als ich es nicht mehr ertrug, haben Gurney und ich sie vertrieben.«
    »Also sollte ich hier dasselbe tun. Dieses Arrakis-Tarot war mir schon immer sehr unangenehm.« In Alias Kopf schienen Zahnräder ineinanderzugreifen, und sie grübelte einen Moment lang nach. »Kannst du mir einen Rat geben, wie sich das bewerkstelligen ließe?«
    Dass ihre Tochter sie so offen um Hilfe bat, besserte Jessicas Stimmung schlagartig. »Ja, aber später. Im Augenblick sind wir auf dem Weg in die Wüste, um uns von meinem Sohn und deinem Bruder zu verabschieden. Jetzt ist nicht der richtige Moment für politische Entscheidungen.«
    Sie legten den Rest des Weges bis zum Landeplatz schweigend zurück, bis sie bei Duncan ankamen, der neben einem Ornithopter auf sie wartete,

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