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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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weiß, die die treibende Kraft der Schwesternschaft darstellt.«
    »Philosophien sollte man mit Unerbittlichkeit entgegentreten«, sagte Farad'n und wandte sich Tyekanik zu. »Was Idahos Angebot betrifft, so sollten wir diesbezüglich weitere Informationen anfordern. Erst wenn wir glauben, etwas in der Angelegenheit zu sehen, sollten wir uns darauf konzentrieren, sie uns näher anzusehen.«
    »So soll es sein«, sagte Tyekanik. Die Entschlossenheit, die Farad'n an den Tag legte, gefiel ihm, aber er hoffte, nicht eines Tages mit Situationen konfrontiert zu werden, die im militärischen Bereich lagen und schnelle Entscheidungen und Präzision erforderten.
    Farad'n stellte die scheinbar irrelevante Frage: »Wissen Sie, was ich in der Geschichte des Planeten Arrakis am interessantesten fand? Es war die Sitte der Fremen früherer Zeiten, jeden zu töten, der ihnen über den Weg lief, solange er nicht einen Destillanzug mit diesem charakteristischen und weithin sichtbaren Kapuzenüberwurf trug.«
    »Und was fasziniert Sie so an diesem Destillanzug?« fragte Tyekanik.
    »Es ist Ihnen also auch nicht entgangen, wie?«
    »Warum? Sollte es das?« fragte Wensicia.
    Farad'n warf seiner Mutter einen irritierten Blick zu. Mußte sie ihn eigentlich immer in dieser dümmlichen Art unterbrechen? Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Bashar zu und fuhr fort: »Der Destillanzug stellt den Schlüssel zum Charakter dieses Planeten dar, Tyek. Er ist das Wahrzeichen von Arrakis. Die Leute konzentrieren sich auf die physikalischen Charakteristika dieses Erzeugnisses: Es konserviert die Körperflüssigkeit, führt sie erneuter Verwendung zu und macht es mithin möglich, auf einer solchen Welt zu überleben. Sie wissen, es war bei den Fremen so Sitte, daß jedes Familienmitglied einen eigenen Destillanzug besaß, ausgenommen die Nahrungssammler, die sich mit Ersatzanzügen begnügen mußten. Und jetzt ...« – er winkte seiner Mutter zu, um anzuzeigen, daß auch sie gemeint war – »denkt beide einmal darüber nach, wieviele Kleidungsstücke, die diesen Destillanzügen ähnlich sehen, aber dennoch keine darstellen, im ganzen Imperium in Mode gekommen sind. Es ist wirklich ein herausragendes Charakteristikum des Menschen, den Eroberer auch noch zu kopieren!«
    »Halten Sie eine solche Information wirklich für verwertbar?« fragte Tyekanik verblüfft.
    »Tyek, Tyek – ohne solche Informationen kann man nicht regieren. Ich sagte, daß der Destillanzug den Schlüssel zu ihrem Charakter darstellt, und das ist er! Es ist ein bewahrender Gegenstand und konservativ. Die Fehler, die ihre Träger begehen werden, müssen darauf fußen.«
    Tyekanik schaute zu Wensicia hinüber, die ihren Sohn mit einem besorgten Stirnrunzeln anstarrte. Das Verhalten Farad'ns erfreute und betrübte den Bashar gleichzeitig: Es war dem alten Shaddam gar nicht ähnlich, der eher in seinen Grundsätzen den Sardaukar nähergestanden hatte. Shaddam war ein Killer mit wenigen Ambitionen gewesen, aber er war vor den Atreides unter der Führung dieses verdammten Paul in die Knie gegangen. Andererseits: Alles, was er über Paul Atreides je gelesen hatte, deutete darauf hin, daß sein Charakter demjenigen, den Farad'n nun offenbarte, ähnlich gewesen war. Möglicherweise würde Farad'n in bezug auf die Durchsetzung brutaler Notwendigkeiten weniger zögern als Paul, aber das verdankte er nur seiner Sardaukar-Ausbildung.
    »Es hat viele Menschen gegeben, die regierten, ohne diese Informationen zu besitzen«, schwächte Tyekanik ab.
    Farad'n starrte ihn eine Sekunde lang schweigend an und erwiderte: »Sie regierten – aber sie versagten auch.«
    Die offensichtliche Anspielung auf Shaddams machte aus Tyekaniks Mund zwei schmale Striche. Der verlorene Kampf von damals war genausogut auf das Konto der Sardaukar zu überschreiben. Niemand aus seinen Kreisen ließ sich solche Dinge gerne ins Gedächtnis zurückrufen.
    Als sei er am Ende seiner Ausführungen angelangt, sagte Farad'n: »Sie sehen also, Tyek, der Einfluß, den ein Planet unbewußt auf seine Bewohner ausübt, ist niemals richtig eingeschätzt worden. Um die Atreides zu schlagen, müssen wir nicht nur die Einflüsse berücksichtigen, denen sie auf Caladan ausgesetzt waren, sondern auch die ihrer zweiten Heimat. Der eine Planet war eine sanfte Welt, der andere ein Übungsfeld für harte Entscheidungen. Und ihr Bund mit den Fremen sucht in der Galaxis seinesgleichen. Wir müssen herausfinden, wie sie das alles geschafft

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