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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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leichtlebigen Frauen, die ...
    »Wir dürfen keinesfalls vergessen, daß Idaho einst ein Ghola war«, erklärte Farad'n. »Die Tleilaxu ...« Er schaute an Tyekanik vorbei.
    »Auch diesem Weg werden wir folgen«, sagte Tyekanik. Irgendwie gefiel es ihm, wie Farad'ns Gehirn arbeitete: Er war kühl, berechnend und hinterfragte jede Strittigkeit. Ja, die Tleilaxu. Es war nicht unmöglich, daß sie, indem sie Duncan Idaho wieder zum Leben erweckten, einen Plan verfolgt hatten, der außerhalb seiner Vorstellungskraft lag.
    »Aber ich vermag auch bei den Tleilaxu kein Motiv zu erblicken«, gestand Farad'n.
    »Eine Investition zu unseren Gunsten«, sagte Tyekanik. »Eine kleine Versicherung für zukünftige Unternehmungen?«
    »Das wäre wirklich eine langfristige Investition«, meinte Farad'n.
    »Eine gefährliche«, fügte Wensicia hinzu.
    Farad'n mußte ihr zustimmen. Die Fähigkeiten der Lady Jessica waren im gesamten Imperium berüchtigt. Immerhin war sie diejenige gewesen, die Muad'dib ausgebildet hatte.
    »Und wenn es bekannt würde, daß wir sie haben?« fragte Farad'n.
    »Es ist ein zweischneidiges Schwert«, gab Tyekanik zurück. »Aber es muß ja nicht bekanntwerden.«
    »Laßt uns einmal annehmen, daß wir dieses Angebot annehmen«, sagte Farad'n. »Welchen Wert stellt sie dar? Könnten wir sie für etwas eintauschen, das von größerer Wichtigkeit für uns ist?«
    »Auf den ersten Blick nicht«, sagte Wensicia.
    »Natürlich nicht!« Farad'n sah Tyekanik auffordernd an.
    »Aber vielleicht finden wir das noch heraus«, erwiderte der Bashar.
    Farad'n nickte. »Ja. Ich glaube, daß wir, wenn wir Lady Jessica bei uns aufnehmen, in ihr einen sicher angelegten Wertgegenstand sehen können. Auch wenn sie keine direkte klingende Münze darstellt: Vielleicht ist sie auch anderweitig für uns verwendbar.«
    »Sie wird eine gefährliche Gefangene sein«, warnte Tyekanik.
    »Das werden wir bald genauer wissen«, meinte Farad'n. »Ich habe gehört, daß sie in der Lage sein soll, Menschen allein durch die Kraft ihrer Stimme zu steuern.«
    »Oder mit ihrem Körper«, sagte Wensicia. »Irulan hat mir seinerzeit verraten, daß auch sie einige dieser Kunststücke gelernt hat. Leider war sie damals nicht dazu aufgelegt, mir ein Beispiel vorzuführen, aber es gibt keinen Zweifel daran, daß die Bene Gesserit immer noch eine Möglichkeit haben, sich aus den verzwicktesten Lagen herauszuwinden.«
    »Wolltest du damit sagen«, fragte Farad'n, »daß sie möglicherweise versuchen wird, mich zu verführen?«
    Wensicia zuckte lediglich die Achseln.
    »Ist sie nicht ein wenig zu alt für solche Dinge?« fragte Farad'n.
    »Bei einer Bene Gesserit kann man niemals sicher sein«, erwiderte Tyekanik.
    Farad'n stellte fest, daß sich in seinem Innern gleichzeitig Erregung und Furcht breitmachten. Das Spiel, an dem er im Moment beteiligt war – nämlich das Haus Corrino wieder zur Macht zurückzuführen –, reizte ihn und stieß ihn gleichzeitig ab. Wie herrlich erschien es ihm dagegen, sich daraus zurückzuziehen und sich wieder seinen eigenen Interessen zu widmen: Geschichtsforschung und der Problematik, seinen Stand als Herrscher von Salusa Secundus zu festigen. Die Neuausbildung seiner Sardaukar-Truppen war schon eine Aufgabe für sich, und was diese Arbeit anging, so war dafür Tyekanik der geeignete Mann. Ein einzelner Planet allein stellte bereits eine riesige Verpflichtung für einen Menschen dar und war auf jeden Fall eine attraktivere Herausforderung als der Kampf um die Macht. Aber je mehr er über das Leben von Muad'dib/Paul Atreides erfahren hatte, desto mehr hatte ihn die Faszination der Macht ergriffen. Welch großartige Sache konnte es werden, wenn er, als führender Kopf und Erbe des Hauses Corrino, die Linie des Löwenthrons fortsetzen würde. Er suchte eine Aufgabe wie diese. Er wollte sie erfüllen. Er hatte sich diesen Traum jedesmal dann vor Augen gehalten, wenn die Zweifel erneut an seiner Seele nagten.
    Tyekanik sagte gerade: »... und natürlich lehren die Bene Gesserit, daß der Friede die Aggression hervorruft, die schließlich zum Auslöser des Krieges wird. Das Paradoxon ...«
    »Wie sind wir denn zu diesem Thema gekommen?« fragte Farad'n plötzlich und wischte die Welt der Spekulationen beiseite.
    »Wieso?« fragte Wensicia mit zuckersüßer Stimme, da ihr der Ausdruck der Verzücktheit auf dem Gesicht ihres Sohnes nicht entgangen war. »Ich fragte lediglich danach, ob Tyekanik etwas über die Philosophie

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