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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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der rätselhaften Zerstörungen nicht in Abrede stellen konnte.
    Gelegentlich hatten sie Botschaften von den Niederlassungen im Norden durch Begegnungen mit Gewürzjägern erhalten. Einige Thopter – man sagte, es seien nicht mehr als sechs – sollten unterwegs sein, um nach Stilgar zu suchen, aber Arrakis war groß, und seine Wüsten benahmen sich gegenüber jenen, die auf der Flucht waren, stets freundlich. Den Berichten zufolge hatten diese Thopter den Auftrag, Stilgars Gruppe zu finden. Sie wurden von dem ehemaligen Tabriten Buer Agarves geleitet, der des öfteren auch andere Verpflichtungen zu erledigen hatte und deshalb seine Suche wegen einer Rückkehr nach Arrakeen unterbrechen mußte.
    Die Rebellen sagten, es fänden weniger Kämpfe zwischen ihnen und Alia statt. Die Angriffe des Wüstendämons hätten dazu geführt, daß sowohl die Männer Alias, als auch die der Naibs in erster Linie um ihre eigene Sicherheit besorgt waren. Selbst die Schmuggler waren erheblich getroffen worden. Jetzt, hieß es, seien sie dabei, die Wüste zu durchkämmen, weil sie sich den Preis verdienen wollten, der auf Stilgars Kopf ausgesetzt war.
    Stilgar, der den untrüglichen Anzeichen, die auf Wasser hindeuteten, gefolgt war, hatte seine Gruppe kurz vor Einbruch der Nacht hierhergeführt. Er hatte versprochen, daß man bald zu den südlichen Palmengärten weiterziehen würde, gab jedoch keinen bestimmten Zeitpunkt für den Aufbruch bekannt. Obwohl auf seinem Kopf ein Preis stand, der beinahe hoch genug war, um sich dafür einen Planeten zu kaufen, erschien Stilgar seinen Leuten wie der glücklichste und freieste Mensch aller Zeiten.
    »Dies ist ein guter Platz für uns«, hatte er gesagt und darauf hingewiesen, daß die örtliche Windfalle noch funktionierte. »Unsere Freunde haben sogar etwas Wasser zurückgelassen.«
    Sie waren jetzt eine kleine Gruppe, sechzig Menschen alles in allem. Die Alten, Kranken und sehr Jungen hatte man auf Schleichwegen nach Süden geschickt, wo sie in vertrauenswürdigen Familien unterkommen würden. Nur die Stärksten waren zurückgeblieben, und sie hatten viele Freunde, sowohl im Norden als auch im Süden.
    Ghanima fragte sich, warum Stilgar sich über das, was sich auf dem Planeten abspielte, zu reden weigerte. War er nicht in der Lage, es zu sehen? So wie die Qanats zerstört wurden, zogen die Fremen sich nach Norden und Süden zurück und überschritten damit die Grenzen ihrer einstigen Siedlungsgebiete. Diese Bewegungen konnten nur ein Zeichen dafür sein, was derzeit im Imperium geschah. Die eine Verhaltensweise konnte nur ein Abbild der anderen sein.
    Ghanima steckte eine Hand in die Halsöffnung ihres Destillanzuges und öffnete ihn. Ungeachtet ihrer Sorgen fühlte sie sich in dieser Umgebung befreit. Die inneren Leben quälten sie nicht mehr, auch wenn sie manchmal den Druck ihrer Erinnerungen spürte, die in ihr Bewußtsein drangen und davon berichteten, wie die sie umgebende Landschaft einst ausgesehen hatte. Vor der ökologischen Umwälzung war es trockener gewesen. Die beschädigte Windfalle arbeitete nur deswegen noch, weil sie in der Umgebung genügend feuchte Luft fand.
    Viele Geschöpfe, die früher nicht hier hätten existieren können, bevölkerten jetzt die Umgebung. Eine ganze Reihe von Leuten hatte schon darauf hingewiesen, wie fruchtbar die Tageulen sein mußten. Selbst jetzt konnte Ghanima Ameisenvögel sehen. Sie hüpften und tanzten neben den Insektenwegen her, die sich in den feuchten Zonen jenseits des Qanats befanden. Es gab zwar nur wenige Dachse, dafür aber um so mehr hin- und herflitzende Känguruhmäuse.
    Abergläubische Furcht beherrschte die neuen Fremen, und Stilgar war nicht besser als der Rest. Diese Djedida war nach der Zerstörung ihres Qanats – der fünften innerhalb von elf Monaten – der Wüste zurückgegeben worden. Viermal hatten die einstigen Bewohner die Attacken des Wüstendämons zu reparieren versucht, dann war ihre Geduld am Ende.
    Dasselbe war in vielen anderen Djedidas und einer ganzen Reihe der alten Sietchs geschehen. Acht von neun der neuen Niederlassungen waren bereits verwaist. Viele der alten Sietchgemeinschaften waren so überbevölkert wie seit langem nicht mehr, und während die Wüste immer weiter vordrang, kehrten die Fremen zu ihren alten Sitten zurück. Sie sahen in allem ein Omen. Die Würmer wurden – außer in der Tancerouft – immer seltener? Das war eine Strafe Shai-Huluds! Und man hatte tote Würmer gefunden, ohne sich

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