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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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erzählen? Maku?« Sie deutete auf den Wassersack, der das Vorderteil von Ghanimas Robe ausbeulte. »Bist du schon erwachsen genug, um schwanger zu sein?«
    »Ich bin schon so oft schwanger gewesen«, sagte Ghanima, »daß ich es nicht einmal mehr zählen kann. Hör auf, diese kindischen Spiele mit mir zu spielen!« Harah machte einen Schritt zurück. Der Zorn in Ghanimas Augen irritierte sie.
    »Ihr seid eine Bande von Narren«, sagte Ghanima und deutete mit der Hand, um die ganze Djedida und die Aktivitäten seiner Leute zu umfassen. »Ich hätte niemals mit euch gehen sollen.«
    »Hättest du es nicht getan, wärest du jetzt bereits tot.«
    »Vielleicht. Aber ihr seht nicht einmal das, was sich direkt vor euren Augen abspielt. Wer ist es, den Stilgar hier zu treffen hofft?«
    »Buer Agarves.«
    Ghanima starrte sie an.
    »Er wird heimlich von einigen Freunden aus dem Sietch der Roten Kluft hergebracht werden«, erklärte Harah.
    »Alias kleines Spielzeug?«
    »Man wird ihm die Augen verbinden.«
    »Und Stilgar glaubt ihm?«
    »Buer selbst bat um dieses Treffen. Er hat sich mit all unseren Bedingungen einverstanden erklärt.«
    »Warum habe ich davon nichts erfahren?«
    »Stilgar wußte, daß du dagegen sein würdest.«
    »Dagegen sein ... Das ist heller Wahnsinn!«
    Harah sah sie finster an. »Vergiß nicht, daß Buer ...«
    »Er gehört zur Familie! « unterbrach sie Ghanima schroff. »Er ist der Enkel von Stilgars Vetter. Ich weiß. Und der Farad'n, dessen Blut ich eines Tages auf der Klinge haben werde, ist ebenfalls eng mit mir verwandt. Glaubst du, daß das mein Messer zurückhalten kann?«
    »Wir haben ein Distrans bekommen. Niemand folgt ihm.«
    Ghanima sagte leise: »Daraus wird sich nichts Gutes entwickeln, Harah. Wir sollten sofort von hier verschwinden.«
    »Hast du ein Omen gesehen?« fragte Harah. »Der tote Wurm, den wir sahen! War er ...?«
    »Stopf ihn dir sonst wohin und schenke ihm erneut das Leben!« schrie Ghanima. »Ich halte einfach nichts von diesem Zusammentreffen, und ebensowenig gefällt mir dieser Ort. Genügt das nicht?«
    »Ich werde Stilgar sagen, was ...«
    »Ich werde es ihm selbst sagen!« Ghanima rannte an Harah vorbei, die sofort das Zeichen der Wurmhörner hinter ihr machte, um das Böse abzuwehren.
    Aber Stilgar lachte lediglich über Ghanimas Befürchtungen und wies sie an, Sandforellen zu sammeln, als sei sie eines seiner Kinder, woraufhin sie sich in eines der verlassenen Häuser verkroch, um mit ihrem Zorn fertig zu werden. Das Gefühl verrauchte schnell, aber sie fühlte, wie ihre inneren Leben sich rührten und erinnerte sich daran, jemand sagen gehört zu haben: »Wenn wir sie irgendwo festhalten können, wird alles nach Plan verlaufen.«
    Welch seltsamer Gedanke.
    Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, wer das gesagt hatte.

59
     
Muad'dib war ein Enterbter und sprach für die Enterbten aller Zeiten. Er erhob sich gegen die grundsätzliche Ungerechtigkeit, die das Individuum von dem entfernte, was man es glauben hieß, von dem, was man ihm gegenüber als Recht ausgab.
›Das Mahdinat: Eine Analyse‹,
von Harq al-Ada
     
     
    Gurney Halleck saß auf dem Berg von Shuloch, während neben ihm auf einer Decke sein Baliset lag. Unter ihm, in dem eingeschlossenen Talkessel, wimmelte es von Arbeitern, die irgendwelchen Tätigkeiten nachgingen. Das Sandgebiet, in das die Ausgestoßenen ihre Würmer lockten, wurde von einem neuen Qanat begrenzt, an dessen Rändern Pflanzen wuchsen, deren Zweck es war, ihn zu befestigen.
    Es war fast Mittag, und Halleck befand sich jetzt schon über eine Stunde auf dem Hügel, um mit sich und seinen Gedanken allein zu sein. Die Leute unter ihm arbeiteten, aber alles, was er von hier aus sah, beschäftigte sich mit Melange. Letos persönlicher Einschätzung zufolge würde die Gewürzproduktion bald auf ein Zehntel jener Menge abfallen, die man zu den Zeiten der Harkonnens auf Arrakis geerntet hatte. Jede neue bekanntgewordene Lieferung, die in die Lagerhäuser des Imperiums kam, verdoppelte den Preis. Es hieß, daß die Familie Metulli für dreihunderteinundzwanzig Liter die Hälfte von Novebruns Planet gekauft habe.
    Die Ausgestoßenen arbeiteten, als sei es der Teufel persönlich, der sie antreibe, und möglicherweise stimmte das sogar. Vor jeder Mahlzeit schauten sie auf die Tancerouft und beteten zu Shai-Huluds Stellvertreter. Als diesen sahen sie Leto an, und Halleck, der versuchte, durch ihre Augen zu sehen, erkannte, daß bald der

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