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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sahen«, befahl Alia und wunderte sich darüber, wie kalt sich ihre Haut anfühlte.
    »Ich sah ...« Er schüttelte nervös den Kopf und blickte zu Boden. »Ich sah den Heiligen Gefährten tot auf dem Boden des Hauptgangs liegen, während Jarvid in der Nähe in einem Seitengang lag. Die Frauen bereiteten sie bereits für die Huanui vor.«
    »Und Stilgar hat Sie gerufen, um sich diese Szene anzusehen?«
    »So war es, Mylady. Stilgar ließ mich rufen. Er schickte mir Modibo, der in seinem Sietch die Botschaften überbringt. Modibo warnte mich nicht vor. Er sagte lediglich, daß Stilgar mich sprechen wolle.«
    »Und Sie sahen den Leichnam meines Mannes auf dem Boden liegen?«
    Agarves begegnete ihrem Blick, schlug verwirrt die Augen nieder und nickte. »Ja, Mylady. Und Jarvid lag in der Nähe. Stilgar sagte mir ... sagte mir, daß der Heilige Gefährte Jarvid getötet habe.«
    »Und Stilgar selbst soll meinen Mann ...«
    »Er sagte mir das persönlich, Mylady. Stilgar sagte, er hätte ihn umgebracht, weil der Heilige Gefährte ihn in höchste Wut versetzt habe.«
    »Wut«, sagte Alia. »Wie hat er das vermocht?«
    »Das sagte Stilgar mir nicht. Niemand sagte es. Ich fragte einige Leute, aber keiner gab mir eine Antwort.«
    »Und dann hat er dich mit dieser Nachricht zu mir geschickt?«
    »Ja, Mylady.«
    »Und Sie konnten nichts tun?«
    Agarves befeuchtete mit der Zunge die Lippen und erwiderte: »Stilgar hatte das Kommando, Mylady. Ich befand mich in seinem Sietch.«
    »Ich verstehe. Und Stilgar haben Sie immer gehorcht.«
    »Das tat ich immer, Mylady, so lange, bis Sie mich aus meinem Bund befreiten.«
    »Sie meinen, von da an, wo Sie in meine Dienste traten?«
    »Jetzt gehorche ich nur noch Ihnen, Mylady.«
    »Tatsächlich? Sagen Sie, Buer, wenn ich Ihnen befehlen würde, Stilgar, Ihren alten Naib, zu töten, würden Sie das tun?«
    Sein Blick hatte jetzt eine größere Standhaftigkeit.
    »Wenn Sie es befehlen würden, Mylady.«
    »Ich befehle es. Haben Sie eine Ahnung, wohin er gegangen ist?«
    »In die Wüste; das ist alles, was ich weiß, Mylady.«
    »Wieviele Männer nahm er mit?«
    »Etwa die Hälfte derer, die er hat.«
    »Und Ghanima und Irulan sind bei ihm!«
    »Ja, Mylady. Jene, die zurückblieben, taten es aufgrund ihrer Frauen, Kinder oder Besitztümer. Stilgar gab jedem die Möglichkeit der freien Wahl – entweder mit ihm zu gehen oder sich aus dem Bund zu lösen. Viele zogen es vor, frei zu sein. Sie werden einen neuen Naib auswählen.«
    »Ich werde ihren neuen Naib auswählen! Und das werden Sie sein, Agarves, an dem Tag, an dem Sie mir den Kopf von Stilgar bringen.«
    Da diese Auswahl Kampf bedeutete, konnte Agarves sie akzeptieren. Sie widersprach nicht den Regeln der Fremen. Er sagte: »Wie Sie befehlen, Mylady. Über welche Unterstützung kann ich ...«
    »Regeln Sie das mit Zia. Ich kann Ihnen nicht viele Thopter für die Suche versprechen, weil sie anderweitig gebraucht werden. Aber Sie werden genügend Kämpfer bekommen. Stilgar hat seine eigene Ehre beschmutzt. Es werden sich viele finden, die sich Ihnen mit Freude anschließen werden.«
    »Ich werde sogleich aufbrechen, Mylady.«
    »Warten Sie!« Alia musterte ihn einen Augenblick lang und dachte darüber nach, wen sie entbehren konnte, um dieses unbekümmerte Kind zu überwachen. Man würde ihn zumindest solange im Auge behalten müssen, bis er sich selbst genügend qualifiziert hatte. Zia würde wissen, wer dazu am besten geeignet war.
    »Soll ich noch nicht gehen, Mylady?«
    »Warten Sie noch. Es wird unerläßlich sein, daß wir, was unseren Plan mit Stilgar angeht, noch ein längeres und tiefgreifenderes Gespräch führen.« Sie berührte ihre Wange mit der Hand. »Ich werde nicht weinen, bevor Sie meine Rache ausgeführt haben. Geben Sie mir noch ein paar Minuten, um mich zu sammeln.« Sie ließ die Hand sinken. »Eine meiner Dienerinnen wird Ihnen den Weg zeigen.« Sie machte ein unmerkliches Handzeichen in Richtung auf eine ihrer Vertrauten und flüsterte Shalus, ihrer neuen Kammerzofe, zu: »Waschen und parfümieren Sie ihn, bevor Sie ihn in meine Räume bringen. Er riecht nach Wurm.«
    »Ja, Herrin.«
    Alia wandte sich ab, täuschte schluchzend den Kummer vor, den sie nicht fühlte, und floh in ihre Privaträume. Dort angekommen knallte sie die Schlafzimmertür hinter sich zu und stampfte wütend mit dem Fuß auf.
    Dieser verdammte Duncan! Was hatte er damit angerichtet!
    Sie spürte deutlich die unterschwellige Provokation seiner

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