Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
erledigen, über den ich in größerem Detail schon vorher berichtet habe. Das starke und ehrliche Interesse des Gott-Kaisers an Ix ist unbestreitbar, aber was ich unter allen Umständen noch an dieser Stelle schildern muß, ist ein seltsamer Besuch der ixianischen Botschafterin Hwi Noree, den ich gerade hinter mir habe.«
    Anteac lehnte sich in den unzulänglichen Stuhl zurück, der der beste gewesen war, den man in dieser spartanischen Unterkunft hatte auftreiben können. Sie saß allein in ihrem kleinen Schlafraum, diesem Raum im Raum, den Lord Leto sich sogar noch nach der Warnung der Bene Gesserit vor dem Überfall der Tleilaxu umzutauschen geweigert hatte.
    Auf Anteacs Schoß lag ein kleines, tintenschwarzes Quadrat, das etwa zehn Millimeter Seitenlänge aufwies und kaum mehr als drei Millimeter dick war. Auf dieses Quadrat schrieb sie mit einer blitzenden Nadel ihre Botschaft – ein Wort auf das andere, und alle wurden von diesem Quadrat aufgesogen. Die vollständige Nachricht würde auf die Netzhaut einer Nachrichtenübermittlerin geprägt werden und dort gespeichert bleiben, bis man sie im Archiv abrief.
    Hwi Noree hatte sie ins reinste Dilemma gestürzt!
    Anteac kannte die Berichte der Bene-Gesserit-Ausbilderinnen, die man nach Ix geholt hatte, um Hwi zu erziehen. Aber die Berichte ließen mehr Fragen offen, als sie beantworteten.
    In welche Abenteuer warst du verwickelt, Kind?
    Was waren die schwierigsten Umstände deiner Jugend?
    Anteac zog die Nase kraus und warf einen Blick auf das wartende schwarze Quadrat. Derartige Gedanken erinnerten sie an den fremenitischen Glauben, daß das Land seiner Geburt das aus einem machte, was man war.
    »Gibt es seltsame Tiere auf deinem Planeten?« hätten die Fremen gefragt.
    Hwi war mit einer beeindruckenden Fischredner-Eskorte gekommen – mit mehr als hundert muskulösen und schwerbewaffneten Frauen. Anteac hatte bisher nur selten eine derartige Zurschaustellung von Waffen gesehen: Lasguns, Langmesser, Silberklingen, Lähmgranaten ...
    Es war Vormittag gewesen. Hwi war hereingeschwebt und hatte die Fischredner allein gelassen, die sich aufgemacht hatten, die Unterkünfte der Bene Gesserit zu inspizieren. Nur Anteacs spartanisch eingerichtetes Zimmer hatten sie verschont.
    Sie sah sich um. Wenn Lord Leto darauf bestand, daß sie diesen Raum behielt, mußte das etwas zu bedeuten haben.
    »Daran kannst du erkennen, was du dem Gott-Kaiser wert bist!«
    Ausgenommen – jetzt schickte er eine Ehrwürdige Mutter nach Ix. Der eingestandene Zweck dieser Reise ließ sie über viele ihn betreffende Dinge nachsinnen. Vielleicht war die Zeit für einen Wechsel wirklich gekommen. Vielleicht gab es bald neue Ehrungen und mehr Melange für die Schwesternschaft.
    Alles hängt davon ab, wie gut ich auftrete.
    Hwi hatte den Raum allein betreten und sich bescheiden zu Anteacs Füßen auf ein Kissen gesetzt, womit ihr Kopf eine niedrigere Position einnahm als der der Ehrwürdigen Mutter. Eine nette Geste und sicher kein Zufall. Die Fischredner hätten sie beide zweifellos in jede Umgebung bringen können, die Hwi verlangte. Die ersten, schockierenden Worte, die sie ausgesprochen hatte, ließen daran keinen Zweifel.
    »Ihr sollt von vornherein erfahren, daß ich Lord Leto ehelichen werde.«
    Diese Offenbarung hatte all ihre Selbstkontrolle erfordert, um ein dummes Glotzen zu unterbinden. Anteacs Wahrheitssinn sagte ihr, daß Hwis Worte den Tatsachen entsprachen – aber ihre volle Bedeutung war noch nicht abzuschätzen.
    »Lord Leto befiehlt, daß Ihr nichts davon weiterverbreitet«, fügte Hwi hinzu.
    Welch ein Dilemma! dachte Anteac. Kann ich es wagen, diese Information an meine Schwestern weiterzugeben?
    »Wenn es an der Zeit ist, wird es jeder erfahren«, sagte Hwi, »aber jetzt noch nicht. Ihr erfahrt es nur, um Euch zu zeigen, welches Gewicht Lord Letos Vertrauen hat.«
    »Sein Vertrauen in dich?«
    »In uns beide.«
    Diese Antwort hatte einen kaum verhüllten, kalten Schauer durch Anteacs Leib gejagt. Welche Kraft mußte hinter einem solchen Vertrauen stecken!
    »Weißt du, warum Ix dich zur Botschafterin ernannt hat?« fragte Anteac.
    »Ja. Ihre Absicht war, ihn mir gefügig zu machen.«
    »Es sieht so aus, als sei dir das gelungen. Bedeutet das, daß die Ixianer diese von den Tleilaxu verbreiteten Geschichten über Lord Letos abscheuliche Gewohnheiten glauben?«
    »Nicht einmal die Tleilaxu glauben daran.«
    »Ich kann also davon ausgehen, daß diese Geschichten samt und

Weitere Kostenlose Bücher