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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Augenblick. Es gibt so wenige unfreundliche Arenen, in denen sie sich selbst prüfen können.«
    »Sie haben Euch«, sagte Hwi.
    »Aber ich bin so mächtig«, sagte Leto. »Das kommt einem Selbstmord gleich. Wer würde bewußt in den Tod gehen?«
    »Verrückte – oder Verzweifelte. Rebellen?«
    »Ich bin für sie das gleiche wie ein Krieg«, sagte Leto. »Das absolute Raubtier. Ich bin die sie verbindende Kraft, die sie zerschmettert.«
    »Ich habe mich selbst nie für eine Rebellin gehalten«, sagte Hwi.
    »Du bist etwas weitaus Besseres.«
    »Und Ihr würdet mich in einer bestimmten Weise auch einsetzen?«
    »Das würde ich.«
    »Nicht als Administrator«, sagte sie.
    »Ich habe bereits gute Administratoren. Sie sind unkorrumpierbar, scharfsinnig, philosophisch geschult, sehen ihre Fehler durchaus ein und sind darauf bedacht, schnelle Entscheidungen zu treffen.«
    »Sie waren Rebellen?«
    »Die meisten von ihnen.«
    »Wie werden sie ausgewählt?«
    »Ich bin versucht zu sagen, daß sie sich selbst ausgewählt haben.«
    »Indem sie überlebten?«
    »Auch das. Aber da ist noch mehr. Der Unterschied zwischen einem guten Administrator und einem schlechten beträgt nur fünf Herzschläge. Gute Administratoren treffen Entscheidungen sofort.«
    »Akzeptable Entscheidungen?«
    »In der Regel solche, die auch etwas taugen. Ein schlechter Administrator hingegen zögert, trödelt herum und ruft nach Ausschüssen, Akten und Gutachten. Schließlich benimmt er sich in einer Weise, die ernsthafte Probleme erzeugt.«
    »Aber braucht man nicht manchmal zusätzliche Informationen, um ...?«
    »Ein schlechter Administrator beschäftigt sich mehr mit Gutachten als mit Entscheidungen. Er will nur hieb- und stichfeste Unterlagen haben, damit er sie später als Entschuldigung für die Fehler vorweisen kann, die er gemacht hat.«
    »Und gute Administratoren?«
    »Oh, sie kommen mit mündlichen Anweisungen aus. Und sie belügen einen nie über das, was sie angerichtet haben, wenn ihre mündlichen Anordnungen Probleme schaffen. Außerdem umgeben sie sich stets mit Leuten, die auf der Basis mündlicher Anordnungen auch handeln können. Manchmal besteht das wichtigste Stück Information in der Mitteilung, daß etwas schiefgegangen ist. Schlechte Administratoren jedoch halten ihre Irrtümer so lange geheim, bis es meist zu spät ist, sie noch zu korrigieren.«
    Während sie über die Leute nachdachte, die ihm dienten – besonders über Moneo –, behielt Leto sie im Auge.
    »Männer mit Entschlußkraft also«, sagte Hwi.
    »Und was ein Tyrann am schwierigsten findet«, sagte Leto, »sind Leute, die wirklich Entscheidungen treffen können.«
    »Gibt Euch das intime Wissen, das Ihr von der Vergangenheit habt, nicht ...?«
    »Es trägt hin und wieder zu meiner Erheiterung bei. Die meisten Bürokratien vor der meinigen trachteten danach, genau die Leute zu befördern, die es vermieden, Entscheidungen zu treffen.«
    »Ich verstehe. Was habt Ihr mit mir vor, Herr?«
    »Willst du mich heiraten?«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Hwis Lippen. »Auch Frauen können Entscheidungen treffen. Ich will Euch heiraten.«
    »Dann geh und sag der Ehrwürdigen Mutter Bescheid. Und sorg dafür, daß sie erfährt, wonach sie sucht.«
    »Für meine Genese«, sagte Hwi. »Ihr und ich – wir wissen über meine Bestimmung Bescheid.«
    »Die von ihrem Ursprung nicht getrennt ist«, sagte Leto.
    Hwi stand auf. Dann sagte sie: »Herr, ist es möglich, daß Euer Goldener Pfad ein Irrweg ist? Ist die Möglichkeit eines Irrtums ...«
    »Vor Fehlschlägen ist nichts und niemand gefeit«, sagte Leto. »Aber tapfere und gute Freunde helfen einem.«

29
     
Gruppen neigen dazu, ihre Umgebung auf das Überleben der Gruppe abzustimmen. Wenn sie davon abweichen, kann man dies als Zeichen ansehen, daß in der Gruppe etwas nicht in Ordnung ist. Es gibt viele verräterische Symptome. Ich beobachte das Aufteilen der Nahrung. Dies ist eine Form der Kommunikation, ein untrügliches Zeichen gegenseitiger Hilfe, die außerdem ein tödliches Anzeichen der Abhängigkeit enthält. Interessant ist, daß es heute die Männer sind, die den Boden bearbeiten. Sie sind die Männer ihrer Ehefrauen. Früher war die Scholle eine einzige Domäne der Frau.
Die gestohlenen Journale
     
     
    »Ihr müßt die Unzulänglichkeiten dieses Berichts entschuldigen«, schrieb die Ehrwürdige Mutter Anteac, »da er unter ungewöhnlichem Zeitdruck entstand. Ich gehe morgen früh nach Ix, um dort den Auftrag zu

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