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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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sehen, haben Sie sich deswegen männliche Gefährten ausgesucht, weil sie zu kämpfen und zu sterben verstehen. Frauen erwählen Sie nur zu dem Zweck, damit sie Sie in Ihrem männlichen Selbstverständnis bestärken. Sie ziehen nicht einmal in Betracht, guten Willen zu zeigen und Unterschiede anzuerkennen.«
    Im Eingang von Moneos Arbeitszimmer bewegte sich etwas. Moneo blickte auf. Gerade noch rechtzeitig, um Siona hereinkommen zu sehen. Sie blieb stehen und legte die Hand auf ihre Hüfte.
    »Nun, Vater, wie ich sehe, sind es wieder die gleichen alten Tricks.«
    Idaho fuhr herum und starrte sie an.
    Auch Moneo musterte sie. Er suchte nach Anzeichen einer Veränderung. Sie hatte ein Bad genommen und eine saubere Uniform angelegt, die das Schwarz und Gold einer Fischredner-Kommandantin aufwies, aber ihr Gesicht und ihre Hände zeugten davon, daß sie in der Wüste gewesen war. Sie hatte abgenommen, und ihre Wangenknochen standen vor. Die aufgetragene Salbe trug nur wenig dazu bei, ihre rissigen Lippen zu kaschieren. Ihre Unterarmvenen waren geschwollen, ihre Augen wirkten alt, und ihr Gesichtsausdruck war der eines Menschen, der bittere Hefe gegessen hat.
    »Ich habe euch beiden zugehört«, sagte sie. Sie nahm die Hand von der Hüfte und kam näher. »Wie kannst du es wagen, von gutem Willen zu reden, Vater?«
    Idaho hatte ihre Uniform bemerkt. Nachdenklich verzog er den Mund. Fischredner-Kommandantin? Siona?
    »Ich verstehe deine Verbitterung«, sagte Moneo. »Meine Gefühle waren damals ähnlich.«
    »Tatsächlich?« Sie kam noch näher und blieb genau neben Idaho stehen, der sie noch immer mit forschendem Blick ansah.
    »Ich freue mich sehr, dich lebend wiederzusehen«, sagte Moneo.
    »Wie befriedigend es für dich sein muß, mich in den Diensten des Gott-Kaisers zu sehen«, sagte Siona. »Du hast so lange gewartet auf dein Kind. Und nun? Schau mal, wie erfolgreich ich bin!« Sie drehte sich langsam herum und stellte die Uniform zur Schau. »Kommandantin der Fischredner. Die mir unterstehende Truppe besteht zwar nur aus einer Person, aber immerhin bin ich Kommandantin.«
    Moneo schlug einen kalten und geschäftsmäßigen Ton an: »Setz dich hin!«
    »Ich bleibe lieber stehen.« Sie warf einen Blick auf Idaho, dessen Gesicht ihr zugewandt war. »Ahhh, Duncan Idaho – mein zukünftiger Gatte. Finden Sie es nicht auch toll, Duncan? Lord Leto hat gesagt, daß ich recht bald an die Kommandostruktur der Fischredner angepaßt werde. Bis dahin habe ich nur eine Untergebene. Eine gewisse Nayla. Kennen Sie sie, Duncan?«
    Idaho nickte.
    »Wirklich? Ich glaube, ich kenne sie möglicherweise nicht .« Sie schaute Moneo an. »Kenne ich sie, Vater?«
    Moneo zuckte die Achseln.
    »Aber du sprichst doch von Vertrauen, Vater«, sagte Siona. »Aber wem vertraut schon der mächtige Minister Moneo?«
    Idaho wandte den Kopf, um zu sehen, wie der Majordomus auf diese Worte reagierte. Das Gesicht des Mannes kam ihm spröde vor, voller unterdrückter Emotionen. Verärgerung? – Nein – Irgend etwas anderes.
    »Ich vertraue dem Gott-Kaiser«, sagte Moneo. »Und, in der Hoffnung, daß es euch beide um eine Erfahrung reicher macht, ich bin hier, um euch seine Wünsche zu übermitteln.«
    »Er hat Wünsche! « höhnte Siona. »Haben Sie das gehört, Duncan? Die Befehle des Gott-Kaisers heißen nun ›Wünsche‹ .«
    »Reden Sie schon!« sagte Idaho. »Um was es auch geht: Ich weiß, daß wir nicht die Wahl haben.«
    »Man hat immer eine Wahl«, sagte Moneo.
    »Hören Sie nicht auf ihn!« sagte Siona. »Er steckt voller Tricks. Man erwartet, daß wir einander in die Arme sinken und noch mehr Menschen wie meinen Vater zeugen. Ihr Nachfahre – mein Vater!«
    Moneos Gesicht wurde blaß. Er packte den Rand seines Schreibtisches mit beiden Händen und beugte sich vor. »Ihr seid beide Narren! Aber ich will versuchen, euch zu retten. Obwohl ihr es nicht verdient habt, werde ich es versuchen.«
    Idaho registrierte, daß Moneos Wangen zitterten. Es lag daran, mit welcher Intensität er sie ansah. Idaho fühlte sich eigenartigerweise davon berührt. »Ich bin zwar nicht sein Zuchtbulle, aber ich werde Ihnen zuhören.«
    »Das ist stets ein Fehler«, sagte Siona.
    »Sei still, Weib!« sagte Idaho.
    Sie starrte auf seinen Kopf hinunter. »Wenn Sie mich noch mal so anschnauzen, stopfe ich Ihnen die Füße ins Maul!«
    Idaho versteifte sich. Er machte Anstalten, sich umzudrehen.
    Moneo verzog das Gesicht und gab ihm mit einem Wink zu verstehen, er

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