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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gezwungen, mit Ihrer Tochter zusammen zu gehen?« fragte Idaho mit Nachdruck.
    Siona stellte sich hin. »Entweder nehmen wir an, oder man wird uns zu einem Bündel verschnürt hier hinaustragen, und das kann reichlich unbequem sein. Das sehen Sie doch an seinem Gesicht.«
    »Ich habe also wirklich keine Wahl«, sagte Idaho.
    »Sie haben die gleiche Wahl, die jedermann hat«, sagte Siona. »Stirb jetzt oder später.«
    Idaho musterte Moneo immer noch. »Was sind Ihre wahren Absichten, Moneo? Wollen Sie meine Neugier nicht befriedigen?«
    »Wenn alles andere versagte, hat die Neugier manchen Menschen am Leben erhalten«, sagte Moneo. »Ich versuche, Ihr Leben zu erhalten, Duncan. Das habe ich noch nie zuvor getan.«

43
     
Es erforderte fast tausend Jahre, bevor der Staub der alten, planetenumspannenden Wüste sich aus der Atmosphäre zurückzog und sich mit Erde und Wasser vermischte. Seit etwa zweitausendfünfhundert Jahren hat man den Wind, den man Sandstrahl nannte, auf Arrakis nicht mehr erlebt. Zwanzig Milliarden Tonnen Staub konnten von einem dieser Stürme aufgewirbelt und weggetragen werden. In solchen Fällen hatte der Himmel stets einen silbernen Schimmer. Die Fremen sagten: »Die Wüste ist ein Chirurg, der die Haut wegschneidet, um freizulegen, was darunter liegt.« Der Planet und seine Bewohner hatten Schichten. Man konnte sie sehen. Meine Sareer ist nur noch ein müder Abklatsch dessen, was einmal war. Heute muß ich der Sandstrahl sein.
Die gestohlenen Journale
     
     
    »Du hast sie nach Tuono geschickt, ohne mich zu konsultieren? Wie erstaunlich von dir, Moneo! So eigenmächtig hast du seit langem nicht mehr gehandelt.«
    Moneo stand etwa zehn Schritte von Leto entfernt im dunklen Mittelpunkt der Krypta. Er hielt den Kopf gesenkt und befleißigte sich aller Techniken, die er kannte, damit er nicht zitterte. Aber ihm war klar, daß dem Gott-Kaiser auch dies nicht verborgen blieb und seine Schlüsse daraus zog. Es war beinahe Mitternacht. Leto hatte seinen Majordomus extrem lang warten lassen.
    »Ich bete darum, daß ich meine Kompetenzen nicht überschritten habe, Herr«, sagte er.
    »Du hast mich erheitert, aber nimm es dir nicht zu Herzen. In letzter Zeit kann ich das Komische und das Traurige nicht mehr auseinanderhalten.«
    »Verzeih mir, Herr«, flüsterte Moneo.
    »Was soll diese Bitte um Vergebung? Mußt du ständig nach einem Urteil verlangen? Kann dein Universum nicht einfach sein? «
    Moneo hob den Blick und musterte das abstoßende, von Falten umgebene Gesicht. Er ist sowohl das Schiff als auch der Sturm. Der Sonnenuntergang ist sich selbst genug. Moneo hatte das Gefühl, am Rande erschreckender Offenbarungen zu stehen. Die Augen des Gott-Kaisers durchdrangen ihn, verbrannten ihn, prüften ihn. »Herr, wie hättest du mich gern?«
    »Mit Selbstvertrauen ausgestattet.«
    Mit dem Gefühl, daß etwas in ihm explodieren könnte, sagte Moneo: »Dann hat die Tatsache, daß ich dich nicht vorher konsultierte ...«
    »Wie vorurteilslos von dir, Moneo! Kleine Seelen, die Macht über andere erlangen wollen, vernichten zuerst den Glauben, den diese anderen in sich selbst haben.«
    Die Worte brachten Moneo durcheinander. Er hatte den Eindruck, daß sie eine Anklage enthielten, ein Glaubensbekenntnis. Er spürte, wie sein Halt an einer fürchterlichen, aber unendlich ersehnenswerten Sache schwächer wurde. Er suchte nach den Worten, um sie zurückzurufen, aber sein Geist blieb leer. Vielleicht wenn er den Gott-Kaiser fragte ...
    »Herr, wenn du mir nur sagen würdest, was du ...«
    »Sobald sie Kontakt haben, lösen sich meine Gedanken auf!« Leto blickte auf Moneo hinunter. Wie eigenartig hoch die Augen seines Majordomus' über der Atreides-Adlernase saßen: frei bewegliche Augen in einem Metronomgesicht. Hörte Moneo auch den rhythmischen Pulsschlag: Malky kommt! Malky kommt! Malky kommt!
    Moneo hätte am liebsten vor Qual aufgeschrien. Das Ding, das er gespürt hatte – alles war weg! Er legte beide Hände vor den Mund.
    »Dein Universum ist ein zweidimensionales Stundenglas«, sagte Leto. »Warum versuchst du den Sand zurückzuhalten?«
    Moneo ließ die Hände sinken und seufzte. »Soll ich über die Hochzeitsvorbereitungen berichten, Herr?«
    »Werde nicht langweilig! Wo ist Hwi?«
    »Die Fischredner bereiten sie auf ...«
    »Hast du sie wegen der Arrangements konsultiert?«
    »Ja, Herr.«
    »Sie hat sie genehmigt?«
    »Ja, Herr, aber sie warf mir vor, daß ich zuviel Wert auf die Menge der

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