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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gesehen!«
    Idaho nahm das Buch an sich. Es fühlte sich schwer an. Dann sah er, daß es auf Kristallpapier gedruckt war. »Sie hätten sich gegen die Wölfe bewaffnen sollen«, sagte er und öffnete den Band.
    »Womit denn? Die Waffen, die wir hätten kriegen können, hätten uns nicht das geringste genützt!«
    »Lasguns?« fragte er und blätterte eine Seite um.
    »Wenn man auf Arrakis auch nur eine Lasgun berührt, erfährt der Wurm sofort davon.«
    Idaho blätterte eine weitere Seite um. »Im Endeffekt haben Ihre Freunde aber doch welche gekriegt.«
    »Und was hat es ihnen eingebracht?«
    Idaho las eine Zeile. Dann sagte er: »Gifte wären kein Problem gewesen.«
    Siona schluckte aufgeregt.
    Idaho sah sie an. »Im Endeffekt haben Sie die Wölfe schließlich doch noch vergiftet, oder?«
    Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Ja.«
    »Und warum haben Sie das nicht vorher getan?« fragte Idaho.
    »Wir ... wir wußten nicht, daß es ging.«
    »Sie haben es ja gar nicht erst versucht«, sagte Idaho. Er wandte sich wieder dem aufgeschlagenen Band zu. »Wie ich sagte: eine lausige Kommandantin.«
    »Er ist – so undurchschaubar!« sagte Siona.
    Idaho las einen ganzen Abschnitt, bevor er sich ihr wieder zuwandte. »Diese Beschreibung wird seiner Natur nicht mal ansatzweise gerecht. Haben Sie das schon alles gelesen?«
    »Jedes Wort! Manche Bände sogar mehrmals.«
    Idaho musterte die aufgeschlagene Seite und las vor: »Ich habe das hervorgerufen, was ich hervorrufen wollte. Eine starke spirituelle Spannung hat mein ganzes Imperium erfaßt. Nur wenige können ihre Stärke ermessen. Mit welchen Energien habe ich diesen Zustand geschaffen? Ich bin nicht sonderlich stark. Die einzige Macht, die ich habe, besteht in der Kontrolle des individuellen Gedeihens. Das ist die Summe aller von mir getanen Dinge. Warum suchen die Menschen dann aus anderen Gründen meine Nähe? Die Tatsache, daß sie in den sicheren Tod laufen können, wenn sie den vergeblichen Versuch unternehmen, meine Gegenwart zu erleben? Wollen sie Heilige werden? Glauben sie, daß sie so eine Vision Gottes erleben?«
    »Er ist der größte Zyniker«, sagte Siona. Ihre Stimme zeigte, daß sie den Tränen nahe war.
    »Wie hat er Sie geprüft?« fragte Idaho.
    »Er zeigte mir einen ... er zeigte mir seinen Goldenen Pfad.«
    »Dieser praktisch veranlagte ...«
    »Er existiert wirklich, Duncan.« Sie schaute zu ihm auf. In ihren Augenwinkeln glitzerten Tränen. »Aber wenn er je ein Grund für unseren Gott-Kaiser war, er ist kein Grund für das, was aus ihm geworden ist!«
    Idaho holte tief Luft. Dann sagte er: »Was ist bloß aus den Atreides geworden!«
    »Der Wurm muß weg!« sagte Siona.
    »Ich frage mich, wann er ankommt«, sagte Idaho.
    »Leider hat Garuns kleiner, rattenhafter Freund das nicht gesagt.«
    »Wir müssen fragen«, sagte Idaho.
    »Wir haben keine Waffen«, sagte Siona.
    »Nayla hat eine Lasgun«, sagte Idaho. »Wir haben Messer. Seile ... Ich habe Seile in Garuns Lagerschuppen gesehen.«
    »Seile? Gegen den Wurm?« fragte Siona. »Selbst wenn wir Naylas Lasgun kriegen könnten ... Sie wissen doch, daß ihm das nicht weh tun würde.«
    »Aber ist sein Wagen dagegen gefeit?« fragte Idaho.
    »Ich traue Nayla nicht«, sagte Siona.
    »Gehorcht sie Ihnen nicht?«
    »Doch, aber ...«
    »Wir werden schrittweise vorgehen«, sagte Idaho. »Fragen Sie Nayla, ob sie ihre Lasgun gegen den Wagen des Wurms einsetzen würde.«
    »Und wenn sie sich weigert?«
    »Bringen Sie sie um!«
    Siona stand auf und ließ das Buch fallen.
    »Wie kommt der Wurm nach Tuono?« fragte Idaho. »Für einen gewöhnlichen Thopter ist er zu groß und zu schwer.«
    »Garun wird es uns sagen«, erwiderte Siona. »Aber ich nehme an, er wird auf die übliche Weise reisen.« Sie schaute an die Decke, die den Grenzwall der Sareer verbarg. »Ich glaube, er wird mit der gesamten Begleitmannschaft zu Fuß anreisen. Er wird über die kaiserliche Straße befördert werden und dann auf seinen Suspensoren hier herabschweben.« Sie sah Idaho an. »Was halten Sie von Garun?«
    »Ein eigenartiger Mann«, gestand Idaho. »Er möchte geradezu verzweifelt gern ein echter Fremen sein. Er weiß, daß er nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Leuten hat, die zu meiner Zeit lebten.«
    »Wie waren die Fremen in Ihrer Zeit, Duncan?«
    »Sie hatten ein Sprichwort, das sie ausgezeichnet charakterisiert«, erwiderte Idaho. »Man soll sich nie in der Gesellschaft von Menschen aufhalten, mit denen man

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