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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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nicht auch sterben will.«
    »Sie haben Garun das gesagt?«
    »Ja.«
    »Und seine Antwort?«
    »Er sagte, er hätte außer mir noch niemanden dieser Art getroffen.«
    »Dann ist er vielleicht doch weiser als wir alle«, sagte Siona.

47
     
Ihr glaubt, Macht sei die instabilste aller menschlichen Verwirklichungen? Was ist dann mit den offensichtlichen Ausnahmen innerhalb dieser naturgegebenen Instabilität? Manche Familien überdauern. Sehr mächtige religiöse Bürokratien, die überdauert haben, sind ebenfalls bekannt. Unterschätzt nicht die Beziehungen zwischen Glaube und Macht. Kann jeder für sich allein arbeiten, wenn einer auf den anderen angewiesen ist? Die Bene Gesserit sind seit Jahrtausenden hinter den loyalen Mauern des Glaubens in Grenzen sicher gewesen. Aber wohin ist ihre Macht entschwunden?
Die gestohlenen Journale
     
     
    Moneo sagte in einem verdrossenen Tonfall: »Herr, es wäre besser gewesen, du hättest mir mehr Zeit gelassen.«
    Er stand außerhalb der Zitadelle in den kurzen Schatten des Mittags. Leto lag direkt vor ihm auf dem kaiserlichen Wagen, dessen Schutzkuppel zurückgeklappt war. Er hatte zusammen mit Hwi Noree, die auf einem neuinstallierten Spezialsitz am Rande des Kuppelaufbaus neben seinem Gesicht saß, die Umgebung abgefahren. Was Hwi betraf, so schien sie das aufgeregte Durcheinander, das um sie herum herrschte, lediglich mit den Augen der Neugier zu betrachten.
    Wie ruhig sie ist, dachte Moneo. Als ihm einfiel, was er von Malky über sie erfahren hatte, mußte er ein Schaudern unterdrücken. Der Gott-Kaiser hatte recht. Hwi war genau das, was sie zu sein schien – ein äußerst süßes und sensibles Menschenwesen. Ob sie sich wirklich mit mir eingelassen hätte? fragte er sich.
    Verschiedene andere Dinge lenkten seine Aufmerksamkeit von ihr ab. Während Leto mit Hwi auf seinem von Suspensoren getragenen Wagen die Zitadelle in Augenschein genommen hatte, war hier ein großer Trupp aus Fischrednern und Höflingen zusammengekommen. Der Hofstaat hatte die feinsten Gewänder angelegt, in denen Hellrot und Gold dominierten. Die Fischredner trugen ihr bestes Dunkelblau und unterschieden sich nur in verschiedenfarbigen Paspelierungen und Falkeninsignien voneinander. Ein Lastenschlepper auf Suspensorkufen bildete das Ende des Zuges. Er wurde von Fischrednern gezogen. Die Luft war voller Staub, Geräuschen und dem Geruch der Nervosität. Die meisten der Höflinge hatten mit Bestürzung reagiert, als das Reiseziel bekanntgegeben worden war. Einige hatten auf der Stelle ihre Privatzelte herangeschafft. Sie waren vorausgeschickt worden, zusammen mit den anderen Gepäckstücken, die nun – von Tuono aus nicht einsehbar – irgendwo draußen im Sand aufgestapelt lagen. Die Fischredner und der Hofstaat befanden sich keineswegs in einer festlichen Stimmung. Es hatte laute Proteste gegeben, als man ihnen gesagt hatte, daß keine Lasguns mitgenommen werden durften.
    »Nur ein bißchen mehr Zeit, Herr«, sagte Moneo. »Ich weiß noch immer nicht, wie wir ...«
    »Auch ein Mehr an Zeit kann nicht alle Probleme lösen«, entgegnete Leto. »Man sollte ihr gegenüber nicht zu vertrauensvoll sein. Ich kann jetzt keine Verzögerungen mehr akzeptieren.«
    »Wir werden drei Tage brauchen, bis wir ankommen«, beschwerte sich Moneo.
    Leto dachte darüber nach ... Zu Fuß kam man nur langsam voran ... Einhundertundachtzig Kilometer. Ja, drei Tage.
    »Ich bin sicher, du hast für ausgezeichnete Rastplätze gesorgt«, sagte Leto. »Hast du auch an heißes Wasser gegen die Muskelkrämpfe gedacht?«
    »Es wird uns an nichts fehlen«, sagte Moneo, »aber der Gedanke, die Zitadelle in solchen Zeiten zu verlassen, behagt mir nicht. Und du weißt warum, Herr!«
    »Wir haben Kommunikationsinstrumente und treu ergebene Assistenten. Die Gilde wurde in ihre Schranken verwiesen. Beruhige dich also, Moneo.«
    »Wir könnten die Zeremonie ebenso in der Zitadelle abhalten!«
    Anstelle einer Antwort schloß Leto die Wagenkuppel und kapselte so sich und Hwi von der Außenwelt ab.
    »Droht uns Gefahr, Leto?«
    »Gefahr droht immer.«
    Moneo seufzte, drehte sich um und trottete auf jene Stelle zu, an der die kaiserliche Straße ihren langen Weg nach Osten begann, bevor sie nach Süden verlief und die Sareer umging. Leto setzte hinter ihm seinen Wagen in Bewegung und registrierte, daß der Troß ebenfalls den Schritt aufnahm.
    »Alles in Bewegung?« fragte er.
    Hwi drehte sich um und warf einen Blick nach hinten. »Ja.« Dann

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