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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Bücher, die man nicht anpassen kann, Rebecca!«
    Sie musterte ihn mit unverhohlener Bestürzung. Sah er die Schwesternschaft wirklich so? Oder sprach aus ihm nur die Angst?
    Joshua kam und stellte sich neben sie. Seine Hände waren ölverschmiert, auf seinen Wangen und seiner Stirn befanden sich schwarze Schmierer. »Dein Tip war richtig. Sie arbeitet wieder. Wie lange, weiß ich nicht. Das Problem ist ...«
    »... daß du das Problem leider nicht kennst«, warf der Rabbi ein.
    »Das mechanische Problem, Rabbi«, sagte Rebecca. »Das Feld dieses Nicht-Raums wirkt nämlich auf die Maschinerie ein.«
    »Wir konnten keine reibungslos funktionierende Maschinerie installieren«, sagte Joshua. »Es hätte uns verraten; von den Kosten gar nicht zu reden.«
    »Eure Maschinerie ist nicht alles, auf die etwas einwirkt.«
    Joshua sah den Rabbi stirnrunzelnd an. Was ist los mit ihm? Also vertraute auch Joshua auf die Einsichten der Bene Gesserit. Es gefiel dem Rabbi überhaupt nicht, daß seine Schäfchen anderswo Führung suchten.
    Doch dann überraschte er Rebecca. »Du glaubst, ich sei neidisch?« fragte er.
    Sie schüttelte langsam den Kopf.
    »Du stellt Talente zur Schau«, sagte der Rabbi, »die von anderen schnell eingesetzt werden können. Dein Tip, die Sauerstoffanlage zu überprüfen ... Haben dir diese ... anderen gesagt, wo der Fehler liegt?«
    Rebecca zuckte die Achseln. Der Rabbi war wieder ganz der alte; der Mann, den man in seinem eigenen Haus nicht herausfordern durfte.
    »Sollte ich dich lobpreisen?« fragte der Rabbi. »Hast du Macht? Wirst du uns von jetzt an führen?«
    »Niemand – und ich schon gar nicht – hat das vorgeschlagen, Rabbi.« Sie war beleidigt und scheute sich nicht, es offen zu zeigen.
    »Vergib mir, Tochter! Es sollte wirklich nur ein Späßchen sein.«
    »Ich brauche Ihre Lobpreisungen nicht, Rabbi. Und natürlich vergebe ich Ihnen.«
    »Haben deine anderen etwas dazu zu sagen?«
    »Die Bene Gesserit sagen, daß die Angst vor Lobpreisungen auf ein uraltes Verbot zurückgeht, laut dem man nichts Gutes über seine Kinder sagen durfte, um den Zorn der Götter nicht heraufzubeschwören.«
    Der Rabbi senkte den Kopf. »Ein Funken Weisheit.«
    Joshua schien verlegen zu sein. »Ich werde versuchen, zu schlafen. Ich sollte mich etwas ausruhen.« Er warf dem Maschinenraum, aus dem laute Arbeitsgeräusche ertönten, einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Dann begab er sich an das abgedunkelte Ende des Raums; er stolperte dabei über ein Kinderspielzeug.
    Der Rabbi klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich. »Setz dich hin, Rebecca!«
    Sie setzte sich.
    »Ich habe Angst um dich, um uns, um alles, was wir darstellen.« Er liebkoste die Schriftrolle. »Wir sind seit so vielen Generationen korrekt gewesen.« Sein Blick wanderte wehmütig durch den Raum. »Und wir haben hier nicht mal ein Minyan.«
    Rebecca wischte sich Tränen aus den Augen. »Rabbi, Sie beurteilen die Schwesternschaft falsch. Sie wollen die Menschen und ihre Regierungen lediglich perfektionieren.«
    »Das sagen sie.«
    »Das sage ich. Für sie ist das Regieren eine Kunstrichtung. Erheitert Sie das?«
    »Du machst mich neugierig. Sind diese Frauen nicht einer Selbsttäuschung erlegen, daß sie sich in ihren Träumen so wichtig nehmen?«
    »Sie sehen sich selbst als eine Art Herdenhunde.«
    »Hunde?«
    » Herdenhunde, die stets den richtigen Zeitpunkt abwarten, um jemanden etwas zu lehren. Darauf sind sie aus: Niemals den Versuch zu machen, jemandem etwas beizubringen, was er nicht verarbeiten kann.«
    »Immer diese Anflüge von Weisheit.« Der Rabbi hörte sich richtig traurig an. »Und regieren sie sich auf künstlerische Weise?«
    »Sie sehen sich selbst als einen Ausschuß mit absoluter Macht, gegen den kein Gesetz ein Veto einlegen kann.«
    Der Rabbi fuchtelte mit der Schriftrolle unter Rebeccas Nase herum. »Dachte ich's mir doch!«
    »Kein Menschengesetz, Rabbi!«
    »Soll das heißen, daß diese Frauen, die sich Religionen nach ihrem eigenen Gusto ausdenken, an eine ... Macht glauben, die größer ist als sie?«
    »Ihr Glaube stimmt zwar nicht mit dem unseren überein, Rabbi, aber ich halte ihn nicht für bösartig.«
    »Worin besteht dieser ... Glaube?«
    »Für sie ist es ein ›Nivellierungskurs‹. Sie sehen ihn genetisch und als Instinkt. Kluge Eltern, beispielsweise, werden sehr wahrscheinlich Kinder haben, die dem Durchschnitt näherkommen.«
    »Ein Kurs? Das soll ein Glaube sein?«
    »Deswegen vermeiden sie es, im

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