Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
ich vielleicht Tams Beurteilung.
    Dortujla, die im Packwagen von Odrades Gruppe saß, wirkte sehr abwesend.
    Was verständlich ist. Sie ist dort gewesen ... und hat zugesehen, wie ihre Schwestern aufgefressen wurden. Mutig, Schwester! Noch sind wir nicht geschlagen.
    Nur Murbella schien dies mit einzuberechnen, aber sie dachte voraus – an die Begegnung Odrades mit der Spinnenkönigin.
    Habe ich die Mutter Oberin auch ausreichend gerüstet? Weiß sie überhaupt, wie gefährlich die Sache werden wird?
    Odrade verdrängte derlei Gedanken. Auch unterwegs gab es etwas zu tun. Und nichts davon war wichtiger als das Sammeln von Kräften. Die Geehrten Matres konnten beinahe aus der Wirklichkeit heraus analysiert werden, aber die tatsächliche Konfrontation würde, wenn sie eintrat, gespielt werden wie Jazz. Die Vorstellung gefiel ihr, obwohl diese Musik sie mit ihrem antiken Reiz und ihren Ausflügen in die Ausgelassenheit irritierte. Der Jazz war ein Abbild des Lebens. Es gab keine Interpretation, die mit einer anderen identisch war. Die Musiker reagierten spontan auf das, was sie von den anderen empfingen: Jazz. *
    Füttert uns mit Jazz.
    Luft- und Weltraumreisen kümmerten sich nicht sehr oft ums Wetter. Man knüppelte sich seinen Weg durch die atmosphärischen Schichten. Verließ sich auf die Wetterkontrolle, die Flugschneisen durch Stürme und Wolkenfelder bereitstellte. Wüstenplaneten waren Extremfälle, die man bald auch auf den Ordensburg-Planeten würde anwenden müssen. Es würde zahlreiche Veränderungen geben, einschließlich der Rückkehr zu den Begräbnispraktiken der Fremen. Man würde den Leichen ihr Wasser und ihr Salz entnehmen.
    Odrade sprach darüber, während sie darauf warteten, daß man sie zum Schiff hochbrachte. Der zunehmend breitere Gürtel des heißen, trockenen Landes, der sich um den Äquator zog, würde in Kürze gefährliche Winde hervorbringen. Eines Tages würden sie sich zu Coriolis-Stürmen auswachsen: Höllenfeuern aus dem Wüsteninnern, deren Geschwindigkeit Hunderte von Kilometern pro Stunde erreichte. Auf dem Wüstenplaneten hatte es Winde von über siebenhundert Stundenkilometern gegeben. Selbst Raumleichter hatten diese Kräfte wahrgenommen. Flugreisen würden dann den beständigen Launen der Bodenbeschaffenheit unterliegen. Und der schwache menschliche Körper tat dann gut daran, sich einen Unterschlupf zu suchen.
    Wie wir es immer getan haben.
    Der Warteraum an der Landebahn war alt. Steinern, von innen und von außen; aus ihrem Hauptbaumaterial gemacht. Spartanische Schlingensessel und niedrige Tische auf geschmolzenem Plaz – sie wirkten jünger. Wirtschaftlichkeit durfte nicht außer acht gelassen werden, auch nicht für die Mutter Oberin.
    Der Leichter erschien in einem staubigen Mahlstrom. Mit gepolsterten Andruckliegen gab man sich hier nicht ab. Es würde einen schnellen Aufstieg mit unerfreulichem Gravitationsschub geben, der aber nicht hoch genug war, um jemanden zu verletzen.
    Odrade fühlte sich beinahe entkörperlicht, als sie ihre letzten Abschiedsworte sprach und die Ordensburg dem aus Sheeana, Murbella und Bellonda bestehenden Triumvirat übergab. Als letztes sagte sie: »Werft Teg keine Knüppel zwischen die Beine! Und ich möchte auch nicht, daß Duncan irgendwelche Gemeinheiten zustoßen. Hast du mich verstanden, Bell?«
    Was sie nicht alles für wunderbare technische Dinge vollbrachten – aber einen Sandsturm konnten sie noch immer nicht davon abhalten, sie beinahe blind zu machen, als sie abhoben. Odrade schloß die Augen und nahm die Tatsache hin, daß es wohl aus einem letzten Blick auf ihren geliebten Planeten nichts werden würde. Erst als der Leichter andockte, wachte sie wieder auf. In dem Korridor hinter der Schleuse wartete ein Elektrowagen auf sie. Er brachte sie summend in ihre Unterkünfte. Tamalane, Dortujla und die Akoluthen-Zofe schwiegen; sie respektierten es, daß die Mutter Oberin das Verlangen hatte, mit ihren Gedanken allein zu sein.
    Das Quartier zumindest war ihr vertraut, denn es entsprach dem Standard auf Bene Gesserit-Schiffen: ein kleines Salon- und Speisezimmer aus Plaz in uniformem Hellgrün: ein kleinerer Schlafraum mit Wänden in derselben Farbe und einer einzigen harten Koje. Man kannte die Vorlieben der Mutter Oberin. Odrade warf einen Blick in die Usoform-Badtoilette. Standardausrüstung. Die nebenan liegenden Unterkünfte Dortujlas und Tams sahen ähnlich aus. Die Schiffsumbauten konnte man sich später noch ansehen.
    Alles,

Weitere Kostenlose Bücher