Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
»Heutzutage ist man schon jemand, wenn man überhaupt herumreisen kann.«
    Odrade maß die bewegungslosen Robos, die in der Halle verteilt waren. Einige von ihnen summten nervös. Andere warteten still darauf, daß jemand kam, um sie wieder in Ordnung zu bringen.
    Der Empfangsautomat, ein phallisch geformter Zylinder aus schwarzem Plaz und mit einem funkelnden Kom-Auge, kam aus seinem Käfig hervor und bahnte sich einen Weg durch die abgewürgten Maschinen, bis er schließlich vor Odrade stand.
    »Viel zu feucht heute.« Er hatte eine volltönende weibliche Stimme. »Ich weiß auch nicht, was sich die Wetterkontrolle dabei denkt.«
    An der Maschine vorbei sagte Odrade zu Tamalane: »Warum müssen sie diese Dinger so programmieren, daß sie wie entgegenkommende Menschen wirken?«
    »Es ist obszön«, stimmte Tamalane zu. Sie stieß den Empfangsautomaten mit den Schultern zur Seite. Der fuhr herum, um die Quelle dieser Störung ausfindig zu machen, unternahm jedoch keinen weiteren Schritt.
    Odrade wurde plötzlich klar, daß sie auf jene Kraft gestoßen war, die Butlers Djihad angetrieben war – die Motivation des Mobs.
    Mein eigenes Vorurteil!
    Sie musterte den vor ihr stehenden Mechanismus. Wartete er auf Instruktionen oder durfte sie das Ding direkt ansprechen?
    Vier weitere Robos betraten die Halle. Odrade stellte fest, daß sie das Gepäck ihrer Gruppe trugen.
    Gewiß haben sie es einer genauen Prüfung unterzogen. Ihr könnt suchen, wo ihr wollt. Ihr werdet keinen Hinweis auf unsere Legionen finden.
    Die vier Mechanismen bewegten sich am Rande des Raums entlang, bis sie von denen, die bewegungslos dastanden, am Weiterkommen gehindert wurden. Die Gepäckrobos hielten an und warteten darauf, daß jemand diese ungewöhnliche Lage klärte. Odrade lächelte über sie. »Da gehen sie, die Symbole der Vergänglichkeit, die unser geheimes Ich verbirgt.«
    Verborgen und geheim.
    Worte, um ihre Überwacher zu ärgern.
    Na los, Tam! Du kennst das Spiel. Verwirre dieses gewaltige Fassungsvermögen des Unbewußten, erzeuge Schuldgefühle, die wiederzuerkennen sie unfähig sind! Bring sie durcheinander, wie ich es mit den Robos gemacht habe! Mach sie vorsichtig! Worin besteht die wirkliche Stärke dieser Bene Gesserit-Hexen?
    Tamalane verstand ihren Wink. Vergängliche und geheime Egos. Sie sprach für die Kom-Augen, wie man einem Kind etwas erklärt. »Was nimmt man mit, wenn man sein Nest verläßt? Gehörst du zu denen, die versuchen, alles einzupacken? Oder beschränkt man sich auf das Notwendigste?«
    Was würden die Zuschauer als Notwendigkeiten einstufen? Dinge, die der Hygiene dienen? Wasch- oder ersetzbare Kleidungsstücke? Waffen? Danach hat man in unserem Gepäck gesucht. Aber Ehrwürdige Mütter neigen nicht dazu, sichtbare Waffen mitzunehmen.
    »Welch ein abscheulicher Ort«, sagte Dortujla, die nun neben Tamalane Aufstellung bezog und mit einfiel. »Man könnte glatt auf den Gedanken kommen, es sei absichtlich so.«
    Ahhh, ihr bösen Wächter. Seht euch Dortujla an. Erinnert ihr euch noch an sie? Warum ist sie zurückgekehrt, wo sie doch weiß, was ihr mit ihr anstellen könntet? Ein Fressen für die Futar? Seht ihr, wie wenig sie das schert?
    »Eine Durchgangsstation, Dortujla«, sagte Odrade. »Die meisten würden dies wohl kaum zu ihrem Ziel erwählen. Die Umstände sind nun mal so, und die kleinen Unannehmlichkeiten dienen nur dazu, einem dies bewußt zu machen.«
    »Eine Raststätte, und sie wird nie mehr sein als das, ehe man sie nicht von Grund auf erneuert«, sagte Dortujla.
    Würden sie es hören? Odrade warf einen prüfenden Blick auf das Kom-Auge, das sie sich ausgesucht hatte.
    Dies ist eine Häßlichkeit, die die Absicht verrät. Uns sagt das: »Wir werden zwar etwas für den Magen, ein Bett, eine Örtlichkeit, an der man seine Blase und seine Därme entleeren kann, sowie einen Raum zur Verfügung stellen, an dem sich der Leib erholen kann, aber ihr werdet schnell wieder von uns gehen, weil alles, was wir wirklich wollen, die Energie ist, die ihr zurücklaßt.«
    Der Empfangsautomat umrundete Tamalane und Dortujla, um einen erneuten Versuch zu starten, Odrade zu kontaktieren.
    »Du wirst uns sofort ein Quartier zuweisen!« sagte sie.
    »O je! Wie unaufmerksam von uns!«
    Wo hatten sie bloß diese süßliche Stimme aufgetrieben? Wie widerlich. Aber Odrade war in weniger als einer Minute aus der Halle heraus. Die Gepäckrobos rollten vor ihr her; Suipol folgte ihr auf dem Fuße. Dann kamen Tamalane

Weitere Kostenlose Bücher