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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Beste, den wir je hatten. Wenn überhaupt jemand unsere Feinde bestrafen kann ...«
    »Wir lassen lieber einen neuen heranwachsen«, sagte Tamalane.
    »Ich mag es nicht, daß Murbella eventuell Einfluß auf ihn hat«, sagte Bellonda.
    »Wird Idaho kooperieren?« fragte Tamalane.
    »Er wird das tun, worum ihn ein Atreides bittet.«
    Odrade sprach mit größerer Überzeugung, als sie verspürte, aber die Worte öffneten ihren Geist einer anderen Quelle fremdartiger Gefühle.
    Ich sehe uns so, wie Murbella uns sieht! Ich kann also zumindest wie eine Geehrte Mater denken!

16
     
Wir lehren keine Geschichte; wir frischen Erfahrungen auf. Wir folgen der Kette der Konsequenzen – der Fährte des Tieres in seinem heimischen Wald. Schaut hinter unsere Worte, und ihr seht den großen Bereich sozialen Verhaltens, den nie ein Historiker berührt hat.
Bene Gesserit
Panoplia Propheticus
     
     
    Scytale pfiff, während er durch den Korridor ging, hinter dem sich seine Gemächer befanden. Er machte seine nachmittäglichen Übungen. Auf und ab. Pfeifend.
    Sie sollen sich an mein Pfeifen gewöhnen.
    Während er pfiff, komponierte er ein Liedchen, das zu seiner Melodie paßte: »Tleilaxu-Sperma redet nicht.« Immer wieder wälzten sich diese Worte durch seinen Geist. Sie konnten seine Zellen nicht dazu verwenden, um die genetische Kluft zu überbrücken und seine Geheimnisse zu erlernen.
    Sie müssen mir Geschenke bringen.
    Odrade war früher an diesem Tag, ›auf dem Weg, um mich mit Murbella zu unterhalten‹, bei ihm hereingeschneit. Sie erwähnte die gefangene Geehrte Mater in seiner Gegenwart regelmäßig. Dahinter steckte natürlich eine Absicht, aber er hatte keine Ahnung, welche. Eine Drohung? Die Möglichkeit bestand immer. Irgendwann würde er schon noch dahinterkommen.
    »Ich hoffe, Sie fürchten sich nicht«, hatte Odrade gesagt.
    Sie hatten am Nahrungsschacht gestanden, vor dem er auf sein Essen gewartet hatte. Das Essen war zwar nicht sonderlich nach seinem Geschmack, aber annehmbar. Er hatte um Meeresfrüchte gebeten. Er hatte keine Ahnung, in welcher Form man ihm die Mahlzeit servieren würde.
    »Fürchten? Vor Ihnen? Ahhh, liebe Mutter Oberin, ich bin lebend für Sie unbezahlbar. Warum sollte ich mich fürchten?«
    »Meine Beraterinnen haben Vorbehalte bezüglich Ihrer letzten Wünsche.«
    Das habe ich erwartet.
    »Es ist ein Fehler, mich hier einzukerkern«, sagte er. »Es begrenzt Ihre Möglichkeiten. Schwächt Sie.«
    Es hatte ihn mehrere Tage des Plans gekostet, diese Worte zu formulieren. Er wartete auf ihren Effekt.
    »Es hängt davon ab, auf welche Weise man das Werkzeug einzusetzen vorhat, Meister Scytale. Manche Werkzeuge brechen, wenn man sie nicht ihrer Bestimmung gemäß einsetzt.«
    Verfluchte Hexe!
    Er lächelte, zeigte seine spitzen Fangzähne. »Wollen Sie etwas totprüfen, Mutter Oberin?«
    Sie machte einen ihrer seltenen Ausflüge in den Humor. »Erwarten Sie wirklich von mir, daß ich Sie stärke? Um was handeln Sie jetzt, Scytale?«
    Ich bin also nicht mehr der Meister Scytale. Jetzt einen Schlag mit der flachen Seite der Klinge!
    »Sie verstreuen Ihre Mitschwestern in der Hoffnung, daß einige der Vernichtung entrinnen. Was sind die wirtschaftlichen Konsequenzen Ihrer hysterischen Reaktion?«
    Konsequenzen! Sie reden ewig von Konsequenzen!
    »Wir tauschen gegen Zeit, Scytale.« Sehr feierlich.
    Er dachte schweigend über diese Bemerkung nach. Die Kom-Augen beobachteten sie. Man durfte es nie vergessen! Die Wirtschaft, Hexe! Wen und was kaufen und verkaufen wir? Die Nische vor dem Essensausgabeschacht war ein seltsamer Platz zum Handeln, fand er. Schlechte Bedingungen für die Ökonomie. Das geschäftliche Hin und Her, die Planungs- und Strategiesitzungen sollten hinter geschlossenen Türen stattfinden, in hohen Räumen, mit einer Aussicht, die die Aufmerksamkeit der Unterhändler nicht ablenken durfte.
    Die Erinnerungsreihen seiner zahlreichen Leben würden es so nicht hinnehmen. Unumgänglichkeiten. Menschen wickeln ihre Kaufmannsgeschäfte dort ab, wo immer sie können – an Deck von Segelschiffen oder in den riesigen Hallen einer traditionellen Börse, in denen der Informationsfluß über den Köpfen aller stattfindet, damit man ihn sehen kann.
    Planungen und Strategien wurden vielleicht in hohen Räumen abgewickelt, aber ihre Evidenz war wie die allen zugängliche Information der Börse – für jeden einsehbar.
    Sollten die Kom-Augen also zuschauen.
    »Welche Absichten haben Sie in meiner

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