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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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wichtigen Informationen weitergegeben werden, von denen viele streng geheim waren.
    Er wünschte, er hätte die Fähigkeit der Hexen, ihre Erinnerungen zu teilen. Er bezeichnete es als »mentalen Download«. Wenn er seinen Sohn doch nur auf diese Weise hätte erwecken können, aber das Geheimnis dieser Psychotechnik behielt die Schwesternschaft für sich. Keinem Tleilaxu war es je gelungen, die Methode zu ergründen, und eine solche Information war nicht käuflich zu erwerben. Die Hexen behaupteten, es wäre eine Fähigkeit, die nur Frauen zur Verfügung stand, und dass kein Mann sie je erlernen konnte. Lächerlich! Die Tleilaxu wussten und hatten bewiesen, dass Frauen so unwichtig wie die Farbe einer Wand waren. Sie waren lediglich biologische Mechanismen zur Erzeugung von Nachkommen, und dazu war ein intelligentes Gehirn völlig überflüssig.
    Allein widmete er sich der Aufgabe, dem Jungen die geheimsten Rituale und Verhaltensvorschriften beizubringen. Obwohl er sich mit Zisch- und Pfeiflauten verständigte, in einer codierten Sprache, die niemand außer den Meistern beherrschen sollte, befürchtete er dennoch, dass die Hexen ihn möglicherweise verstanden. Vor Jahren hatte Odrade versucht, ihn einzulullen, indem sie diese uralte Sprache verwendete, um zu beweisen, dass sie seines Vertrauens würdig war. Für Scytale war es lediglich der Beweis gewesen, dass er niemals ihre Listen unterschätzen sollte. Er vermutete, dass die Hexen Abhörvorrichtungen in seinem Quartier angebracht hatten, aber er durfte keiner Powindah erlauben, von den bedeutenden Mysterien zu erfahren.
    Die Verzweiflung hatte ihn in immer kleinere Ecken getrieben. Sein Körper lag im Sterben, und dieses Kind war seine einzige Option. Wenn er nicht das Risiko einging, dass einige seiner Worte mitgehört wurden, hätte es die Konsequenz, dass diese heiligen Geheimnisse mit ihm starben. Wundervolles Wissen, das dann für immer verschwunden wäre. Was war schlimmer – die Aufdeckung oder die Auslöschung?
    Scytale beugte sich vor. »Du trägst eine große Bürde. Nur wenige in unserer ruhmreichen Geschichte hatten jemals eine solche Verantwortung. Du bist die Hoffnung der Tleilaxu und meine persönliche Hoffnung.«
    Der vertraute Junge schien gleichzeitig eingeschüchtert und begeistert zu reagieren. »Was soll ich für dich tun, Vater?«
    »Ich werde es dir zeigen«, sagte Scytale auf Galach, bevor er erneut in die uralte Sprache wechselte. Der Junge hatte sie ausgesprochen schnell erlernt. »Ich werde dir viele Dinge erklären, aber all das dient nur der Vorbereitung, als Grundlage für dein Verständnis. Sobald ich deine Erinnerungen wachgerufen habe, wirst du alles intuitiv wissen.«
    »Aber wie willst du meine Erinnerungen wachrufen? Wird es wehtun?«
    »Es gibt keinen größeren Schmerz und keine größere Befriedigung. Es lässt sich nicht beschreiben.«
    Der Junge antwortete ohne Zögern. »Die Essenz des s'tori ist das Verständnis der Unbegreiflichkeit.«
    »Ja. Du musst sowohl deine Unfähigkeit zur Erkenntnis und die Wichtigkeit akzeptieren, die Schlüssel zu diesem Wissen zu hüten.« Der alte Scytale lehnte sich auf seinem Kissen zurück. Der Junge war schon fast genauso groß wie er. »Hör mir zu, während ich dir vom verlorenen Bandalong erzähle, unserer wunderbaren heiligen Stadt auf der heiligen Welt Tleilax, wo unser Großer Glaube begründet wurde.«
    Er beschrieb die glorreichen Bauten, die Türme und Minarette sowie die geheimen Kammern, in denen fruchtbare Frauen gehalten wurden, um die erwünschten Nachkommen zu erzeugen, während andere zu Axolotl-Tanks konvertiert wurden, um den Tleilaxu ihre Forschungen zu ermöglichen. Er sprach davon, wie der Rat der Meister den Großen Glauben über viele Jahrtausende im Stillen bewahrt hatte. Er erklärte, dass die verschlagenen Tleilaxu die übelwollenden Außenweltler getäuscht hatten, indem sie vorgaben, schwach und gierig zu sein, sodass die Tleilaxu stets von den anderen unterschätzt wurden – eine List, mit der die Saat des letztlichen Sieges ausgestreut werden sollte.
    Sein Ghola-Sohn nahm alles in sich auf, ein gebanntes Publikum für einen begabten Geschichtenerzähler.
    Der alte Scytale musste baldmöglichst den Anstoß für die internen Erinnerungen seines Duplikats geben. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Haut des Meisters zeigte bereits Flecken, während seine Hände und Beine merklich zitterten. Wenn er doch nur mehr Zeit hätte!
    Der Junge rutschte unruhig

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