Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
Jahrtausenden mit euren Frauen gemacht habt? Diese Männer haben kein besseres Schicksal verdient.« Sie blickte von oben auf ihn herab. »Ich bin überzeugt, dass du das genauso siehst.«
Uxtal kämpfte gegen seine Abscheu an. Wie sehr sie uns verachten müssen! So etwas Männern anzutun – selbst einem Tleilaxu-Meister, seinem Feind – war monströs! Die Worte des Großen Glaubens ließen keinen Zweifel, dass Gott die Frauen allein zum Zweck der Fortpflanzung geschaffen hatte. Eine Frau konnte Gott keinen größeren Dienst erweisen, als zu einem Axolotl-Tank zu werden; ihr Gehirn war lediglich überflüssiges Gewebe. Aber Männer auf die gleiche Weise zu betrachten war unvorstellbar. Hätte er nicht so große Angst vor ihr gehabt, hätte er Hellica gehörig die Meinung gesagt!
Dieses Sakrileg würde zweifellos den Zorn Gottes heraufbeschwören. Uxtal hatte die Geehrten Matres schon immer verachtet. Nun musste er sich zusammenreißen, um nicht in Ohnmacht zu fallen. Die geistlosen Männer auf den Tischen wurden pausenlos von den Maschinen gemolken, mechanisch ihres Samens beraubt.
»Beeil dich und nimm dir ihre Zellproben«, sagte Hellica schroff. »Ich habe nicht den ganzen Tag lang Zeit, und du auch nicht. Gildennavigatoren sind keine so angenehmen Zeitgenossen wie ich.«
60
Axolotl-Tanks haben uns Gholas und Melange, aber auch Gestaltwandler und Verderbte Mentaten gebracht. In der Diaspora war es vermutlich die genetische Arbeit der Verlorenen Tleilaxu, die für die Schaffung von Futar und Phibianern verantwortlich war. Welche anderen Kreaturen haben sie in den fruchtbaren Axolotl-Gebärmüttern herangezüchtet? Was mag es dort draußen alles geben, das uns noch unbekannt ist?
Mutter Befehlshaberin Murbella,
Eröffnungsrede auf einem Bene-Gesserit-Symposium
In den zwei Jahren seit Gammu war eine Bastion der Geehrten Matres nach der anderen gefallen. Insgesamt waren zwölf kleinere Enklaven der Rebellen durch Feldzüge ausgelöscht worden, auf die selbst der beste Schwertmeister von Ginaz stolz gewesen wäre. Murbellas Walküren hatten sich immer wieder bewährt.
Bald würde auch die letzte eiternde Wunde kauterisiert sein. Dann wäre die Menschheit bereit, sich der viel gefährlicheren Herausforderung zu stellen.
Vor Kurzem hatte Ordensburg eine weitere beträchtliche Summe in Form von Gewürz an die Rüstungsfabriken von Richese geliefert. Seit Jahren konzentrierte sich die richesische Industrie darauf, Waffen für die Neue Schwesternschaft zu schmieden, nachdem man die Produktionszentren umgerüstet und den Ausstoß erhöht hatte. Obwohl Richese regelmäßig Waffen und Kriegsschiffe lieferte, hatten die Fabriken immer noch nicht die volle Kapazität erreicht, um alles zu produzieren, was die Schwestern bestellt hatten. In wenigen Jahren würde die Mutter Befehlshaberin über eine gewaltige Armada verfügen, die sich dem Äußeren Feind entgegenstellen konnte. Sie hoffte, dass es dann nicht zu spät war.
Als Murbella in ihrem Privatquartier Verwaltungsakten durcharbeitete, reagierte sie erleichtert, als sie durch einen eintreffenden Bericht von Gammu gestört wurde. Seitdem sie dort hart durchgegriffen hatten, war Janess – inzwischen zur Regimentskommandeurin befördert – für die Konsolidierung verantwortlich und stärkte die Herrschaft der Bene Gesserit über die Industrie und die Bevölkerung.
Doch ihre Tochter war nicht unter den Walküren, die nun in ihr Büro traten. Ihr war bewusst, dass alle drei ehemalige Geehrte Matres waren. Eine war Kiria, die mutige Kundschafterin, die den fernen, vom Feind verwüsteten Planeten untersucht hatte, die Heimat des beschädigten Kampfschiffes der Geehrten Matres, das vor Jahren nach Ordensburg gekommen war. Als sie die Gelegenheit erhalten hatte, war Kiria sofort bereit gewesen, bei der Niederwerfung der Aufständischen auf Gammu mitzuhelfen.
Murbella setzte sich kerzengerade hin. »Euer Bericht? Habt ihr die noch übrigen rebellischen Huren ausgeräuchert, getötet oder konvertiert?«
Die ehemaligen Geehrten Matres zuckten zusammen, als sie diese Bezeichnung hörten, vor allem aus dem Mund einer Frau, die früher selbst dazugehört hatte. Kiria trat vor. »Die Regimentskommandeurin wird uns in Kürze folgen, Mutter Befehlshaberin, aber sie wollte, dass wir Ihnen unverzüglich Bericht erstatten. Wir haben eine alarmierende Entdeckung gemacht.«
Die anderen beiden Frauen nickten, als wollten sie Kirias Autorität bestätigen. Murbella
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