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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hinterher.
    Thufir packte den Rabbi am Arm. »Schnell!« Er lief zur steilen Holztreppe, die nach unten führte. »Vielleicht können wir helfen.«
    Der Rabbi zögerte. »Aber er ist bereits tot, und hier oben ist es sicher. Wir sollten hierbleiben und ...«
    »Ich habe genug davon, nur Zuschauer zu sein!« Thufir stürmte hinunter, nahm zwei knarrende Stufen mit einem Schritt. Der Rabbi folgte ihm murrend.
    Als Thufir den Boden erreichte, beugte sich der eine Bändiger über seinen am Boden liegenden Kollegen. Thufir hatte damit gerechnet, den großen Mann klagen oder wütend rufen zu hören. Stattdessen wirkte er völlig in sich gekehrt.
    Ungewöhnlich. Seltsam.
    Aus dem Wald kam ein schriller Schrei, der das Blut gefrieren ließ, als die drei Futar die Geehrte Mater erneut in die Enge trieben. Sie schleuderte ihnen Obszönitäten entgegen. Thufir hörte wilde Kampfgeräusche, ein Knacken, das wie ein brechender Knochen klang, grausames Geknurre, gefolgt von einem erstickten Schrei ... und dann Stille. Nach einer kurzen Pause nahmen Thufirs empfindliche Ohren Kaugeräusche wahr.
    Mächtig schnaufend erreichte der Rabbi den Fuß des Turmes und hielt sich am Geländer fest, um wieder zu Kräften zu kommen. Thufir eilte zum Bändiger und seinem toten Kollegen. »Können wir Ihnen irgendwie helfen?«
    Der überlebende Bändiger hatte sich vorgebeugt, und plötzlich spannte sich sein Rücken an, als hätte er die beiden Besucher völlig vergessen. Er drehte den Kopf und blickte sie an. Das dunkle Band war wie ein tiefer Schatten über seinen Augen.
    Dann schaute Thufir auf den toten Bändiger am Boden.
    Die Züge der Leiche hatten sich verschoben, verwandelt ... zurückgebildet. Er war nicht mehr groß und schlaksig und sein Kopf nicht mehr schmal. Auch die schwarze Maske über den Augen war verschwunden. Stattdessen hatte der tote Bändiger nun graue Haut, dunkle, eng zusammenstehende Augen und eine Knollennase.
    Thufir kannte dieses Erscheinungsbild von Archivbildern – ein Gestaltwandler!
    Der andere Bändiger starrte sie wütend an, dann nahm sein Gesicht einen ebenso neutralen Ausdruck an. Nicht mehr menschlich, sondern leichenhaft ... und leer.
    Thufirs Gedanken rasten, und er wünschte sich verzweifelt, er hätte die Fähigkeiten eines Mentaten. Die Bändiger waren Gestaltwandler? Alle – oder nur ein paar von ihnen? Die Bändiger kämpften gegen die Geehrten Matres, einen gemeinsamen Feind. Den Äußeren Feind. Bändiger, Gestaltwandler, Feind ...
    Dieser Planet war nicht das, was er zu sein schien.
    Er blickte sich zum Rabbi um. Der alte Mann hatte das Gleiche wie er gesehen, und obwohl er vor Schreck und Überraschung einen Moment lang erstarrte, schien er zu denselben Schlussfolgerungen zu gelangen.
    Der Bändiger richtete sich auf und kam mit seinem Lähmstock auf sie zu.
    »Wir sollten lieber die Flucht ergreifen«, sagte Thufir.

83
     
    Selbst die ausgefeiltesten Pläne können durch die ungestüme Handlung eines unserer angeblichen Meister über den Haufen geworfen werden. Hat es nicht eine gewisse Ironie, wenn man sagt, Gestaltwandler seien formlos und veränderlich?
    Khrone,
    Mitteilung an die Gestaltwandler-Myriade
     
     
    In der rekonstruierten Burg Caladan zog Khrone seine Fäden, spielte seine Rollen und zog seine Spielfiguren. Die Myriade der Gestaltwandler hatte die Ixianer manipuliert, die Gilde, die MAFEA und die Rebellen der Geehrten Matres, die immer noch über Tleilax herrschten. Sie hatte bereits zahlreiche entscheidende Erfolge erzielt. Khrone war an jeden Ort gereist, wo man ihn brauchte, wohin man ihn auch immer rief, aber er war jedes Mal hierher zu seinen zwei wertvollen Gholas zurückgekehrt. Zum Baron und Paolo. Die Arbeit ging weiter.
    Auf Caladan schickte die Gruppe der mit Maschinen implantierten Beobachter Jahr für Jahr Berichte an den alten Mann und die alte Frau in der Ferne. Trotz ihrer körperlichen Degeneration bewiesen sie eine unglaubliche Geduld, und trotzdem hatten sie immer noch nichts gefunden, was sie ihm vorwerfen konnten. Khrone wurde ständig von ihnen beobachtet, aber sie kamen ihm niemals auf die Schliche. Selbst diese grässlichen Spione wussten nicht alles.
    Der Ruf an ihn kam aus dem Burgturm und unterbrach ihn in seiner konzentrierten Arbeit. Khrone stapfte die Steintreppe hinauf, um nachzusehen, was die Spione von ihm wollten. Als sie die Namen ihrer Meister beschworen, konnte er sich ihnen nicht verweigern – noch nicht. Er musste noch für einige Zeit

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