Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
Plan ist obsolet geworden.«
Khrone knirschte mit den Zähnen und versuchte, seine Bestürzung zu verbergen. »Wie konnten Sie nach all der Zeit das Schiff finden? Meine Gestaltwandler ...«
»Das Schiff kam zu unserem Planeten der Bändiger, und jetzt haben wir sie.« Der alte Mann lächelte und zeigte seine perfekten weißen Zähne. »Bald wird unsere Falle zuschnappen.«
Die alte Frau lehnte sich auf dem Bock zurück. »Mit dem Nicht-Schiff und den Passagieren haben wir die Kontrolle über das, was wir laut der mathematischen Prophezeiung benötigen. All unsere extrapolierten Voraussagen deuten darauf hin, dass sich der Kwisatz Haderach an Bord befindet. Er wird uns während des Kralizec zur Seite stehen.«
»Unsere Flotten werden einen massiven Großangriff gegen die Welten des Alten Imperiums starten. Alles wird schon bald vorbei sein. Wir haben so lange gewartet.« Der alte Mann schüttelte die Zügel und machte einen selbstzufriedenen Eindruck.
Die runzligen Lippen der alten Frau verzogen sich zu einem entschuldigenden Lächeln. »Deshalb, Khrone, ist Ihr zeitaufwändiger und kostenintensiver Plan einfach nicht mehr nötig.«
Entsetzt machte der Gestaltwandler zwei schnelle Schritte, um wieder mit dem Tempo des Karrens mitzuhalten. »Aber das können Sie nicht tun! Ich habe die Erinnerungen des Barons bereits erweckt, und der Paolo-Ghola steht unmittelbar davor, unseren Zwecken zu dienen.«
»Das ist reine Spekulation. Wir brauchen ihn nicht mehr«, wiederholte der alte Mann. »Sobald das Nicht-Schiff in unserer Gewalt ist, haben wir den Kwisatz Haderach.«
Als wollte sie ihm einen Trostpreis geben, griff die alte Frau nach hinten, nahm eine kleine Paradan-Melone von der Ladefläche des Karrens und reichte sie Khrone. »Es war nett, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Hier, nehmen Sie eine Melone.«
Verwirrt und bestürzt nahm er sie an. Die Illusion flimmerte und verblasste, bis er sich im Turmzimmer wiederfand. Seine leeren Hände umschlossen eine nicht vorhandene Paradan-Melone.
Er stellte fest, dass er auf dem Sims des hohen Turmfensters stand. Die Flügel mit den Plazscheiben waren geöffnet, und ein böiger Seewind schlug ihm ins Gesicht. Vor seinen Füßen ging es steil in die Tiefe, bis zu den zerklüfteten Felsen an der Gezeitenlinie. Nur noch ein Schritt, und er würde in den Tod stürzen.
Khrone ruderte mit den Armen und taumelte rückwärts, dann brach er auf dem Steinboden zusammen.
Die Gesandten an der Wand des Turmzimmers beobachteten ihn mit ausdruckslosen Mienen. Es kostete Khrone beträchtliche Mühe, seine Fassung zu wahren. Er sprach kein Wort mit den monströsen Menschen, sondern verließ schweigend den Raum.
Ganz gleich, was der alte Mann und die alte Frau gesagt hatten, Khrone würde sein Projekt nicht eher einstellen, bis er es erfolgreich abgeschlossen hatte!
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Für einen erfahrenen Kämpfer ist jede Schlacht ein Bankett. Der Sieg sollte wie der beste Wein oder das extravaganteste Dessert genossen werden. Die Niederlage ist wie ein ranziges Stück Fleisch.
Lehren der Schwertmeister von Ginaz
Die sechzig Schiffe senkten sich auf das Herz von Bandalong hinab, wo Hellica auf sie wartete. Murbella war überzeugt, dass die Mater Superior diese Auseinandersetzung genießen wollte, dass sie mit einer Gegnerin spielen wollte, die sie für unterlegen hielt.
Die selbst ernannte Königin würde von der Neuen Schwesternschaft das typische Verhalten der Bene Gesserit erwarten – Diskussionen und Verhandlungen. Für sie wäre es nur ein Spiel.
Murbella jedoch war keine reine Bene Gesserit. Sie hatte eine Überraschung parat für die Geehrten Matres auf dieser Welt. Sogar mehrere.
Ihre Schiffe, die über dem Palast kreisten, waren gegenüber Hellicas Bodenstreitmacht deutlich in der Unterzahl. Die Huren erwarteten, dass sich die Mutter Befehlshaberin zivilisiert verhielt, dass sie auf diplomatische Gepflogenheiten und Höflichkeiten Rücksicht nahm. Murbella hatte bereits entschieden, dass so etwas reine Zeitverschwendung wäre. Janess, Kiria und die anderen Schwestern in der Stadt wussten, was zu tun war.
Als Murbellas Eskorte zur Landung in der »Falle« der Mater Superior ansetzte, gingen wie verabredet mehrere wichtige Gebäude in Bandalong in Flammen auf. Druckwellen ließen Wände einstürzen und legten Stellungen der Geehrten Matres in Schutt und Asche. Kurz darauf wurden zahlreiche Schiffe auf dem Landefeld des Raumhafens durch Bomben in Trümmerhaufen
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