Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten
Gewand, das sie wie Gewürzseide im Wind umfloss und ihre Figur offenbarte.
Sein Mentatengeist arbeitete und kam auf die einzige offensichtliche Antwort. »Ich habe dich nicht darum gebeten ...«
»Doch, das hast du!« Sie setzt die Stimme bei mir ein? »Du hast es von mir verlangt, und du bist dazu verpflichtet. Du weißt, dass wir füreinander bestimmt waren. Es ist in dir, in jedem einzelnen deiner Chromosomen.« Sie ließ das Gewand fallen und stand vor ihm. Ihr Körper bestand nur aus Kurven und Schatten, aus denen ihre Brüste hervorragten, und der honigwarme Schimmer ihrer Haut wurde von der schwachen Beleuchtung betont.
»Ich weigere mich.« Er richtete sich auf und machte sich zum Kampf bereit. »Deine Prägung wird bei mir nicht funktionieren. Ich kenne die Werkzeuge und Techniken genauso gut wie du.«
»Ja, und deshalb können wir unser gemeinsames Wissen nutzen, um den Bann zu lösen, den Murbella über dich hat, um ihn ein für alle Mal zu zerbrechen.«
»Damit ich von dir abhängig werde? Dagegen werde ich mich wehren.«
Ihre Zähne schimmerten im Zwielicht. »Und ich werde gegen deinen Widerstand ankämpfen. Bei manchen Spezies ist das ein bedeutender Teil des Paarungstanzes.«
Duncan widersetzte sich, er hatte Angst, sich seiner eigenen Schwäche zu stellen. »Ich schaffe es allein. Ich brauche keine ...«
»Doch, du brauchst es. Zum Wohl von uns allen.«
Sie trat mit lässigen, aber beunruhigenden Schritten vor. Er streckte die Hand aus, um sie aufzuhalten, und sie griff nach seiner Hand, benutzte sie als Anker, um sich an ihn heranzuziehen. Ein tiefes Summen kam aus ihrer Kehle, ein urtümlicher Laut, der auf den unbewussten Geist einwirkte und ein atavistisches Nervensystem aktivierte.
Duncan spürte, dass er reagierte und erregt wurde. Es war schon so lange her ... aber er stieß sie trotzdem zurück. »Die Tleilaxu wollten, dass ich dies mit dir tue. Sie haben mich darauf programmiert, damit ich dich vernichte. Es ist zu gefährlich.«
»Du solltest ein untrainiertes Waisenkind von Rakis vernichten, das dir nichts entgegenzusetzen hatte. Und du solltest eine Zuchtmeisterin der Bene Gesserit entmachten, die erheblich weniger Erfahrung hatte als ich. Doch wenn es jetzt jemanden gibt, der es mit dem großen Duncan Idaho aufnehmen kann, dann bin ich es.«
»Du besitzt die Eitelkeit einer Geehrten Mater.«
Als wollte sie ihn wütend schlagen, packte Sheeana seinen Kopf, grub die Finger in das drahtige schwarze Haar und zog sein Gesicht zu sich heran. Sie küsste ihn wild, drückte ihre Brüste gegen seinen nackten Oberkörper. Ihre Finger berührten Nervenzentren in seinem Genick und lösten programmierte Reaktionen aus. Duncan erstarrte für einen kurzen Moment und war gelähmt. Ihr verzweifelter, hungriger Kuss wurde sanfter. Hilflos reagierte Duncan – vielleicht sogar stärker, als Sheeana gehofft hatte.
Er erinnerte sich, wie all dies zum ersten Mal bei ihm ausgelöst worden war, als die Geehrte Mater Murbella versucht hatte, ihn zu versklaven. Er hatte den Spieß umgedreht und seine eigenen sexuellen Fähigkeiten eingesetzt. Diese Schlinge hatte ihn nun seit vielen Jahren die Luft zum Atmen genommen. Er durfte nicht zulassen, dass es erneut geschah!
Als sie die Gefahr spürte, versuchte Sheeana ihn zurückzudrängen. Ihre Hand versetzte seiner Schulter einen harten Schlag, aber er fing sie ab und warf sie zurück. Beide stürzten auf die zerwühlten Laken seines Bettes, kämpften miteinander, umarmten einander. Ihr Duell verwandelte sich in einen aggressiven Liebesakt. Keiner von beiden hätte auch nur ansatzweise etwas dagegen tun können, nachdem die Fluttore geöffnet waren.
In zahllosen klinischen Unterrichtsstunden auf Ordensburg hatte Duncan Sheeana genau diese Methoden beigebracht, und sie wiederum hatte ihm geholfen, ungezählte Bene-Gesserit-Männer auszubilden, die als sexuelle Zeitbomben gegen die Geehrten Matres eingesetzt werden sollten. Durch das Chaos, das diese Männer angerichtet hatten, waren die Huren zu umso größerer Wut angestachelt worden.
Duncan stellte fest, dass er seine ganze Kraft einsetzte, um ihren Willen zu brechen, während sie genau das Gleiche mit ihm versuchte. Die zwei professionellen Präger stießen frontal zusammen und nutzten ihre gleichwertigen Fähigkeiten zu einem erbitterten Tauziehen. Er erwiderte den Kampf auf die einzige Weise, die er kannte. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle und verwandelte sich in ein Wort, einen Namen.
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