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Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten

Titel: Dune 07 - Die Jäger des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Jedes Mal, wenn die sportlich schlanke Doria sie angewidert ansah, empfand sie ein seltsames Vergnügen.
    Die ehemalige Geehrte Mater hatte miserable Laune, denn sie wollte diese Inspektionsreise nicht unternehmen – und schon gar nicht mit Bellonda. Als perverse Reaktion darauf gab sich die Ehrwürdige Mutter große Mühe, übermäßige Fröhlichkeit zu verbreiten.
    Obwohl Bellonda versuchte, es abzustreiten, hatten die zwei Frauen einen ganz ähnlichen Charakter. Sie beide waren starrsinnig und ihrer jeweiligen Fraktion treu ergeben, erkannten jedoch nur widerwillig den höheren Zweck der Neuen Schwesternschaft an. Bellonda, die immer schnell Fehler bemerkte, hatte nie gezögert, Mutter Oberin Odrade zu kritisieren. Doria war auf ihre Art ähnlich und schreckte nicht davor zurück, bei den Geehrten Matres Fehler aufzuzeigen. Und beide Frauen versuchten, an den veralteten Sitten ihrer jeweiligen Organisationen festzuhalten. Als neu ernannte Leiterinnen der Gewürzarbeiten teilten sich Doria und sie das Verwalteramt über die junge Wüste.
    Bellonda wischte sich Schweiß von der Stirn. Sie waren schon fast über der Wüste angelangt, und draußen wurde es jeden Augenblick heißer. Sie erhob die Stimme über das Dröhnen der Thopterflügel. »Wir beide sollten aus dieser Reise das Beste machen – zum Wohl der Schwesternschaft.«
    »Mach du das Beste draus«, rief Doria voller Sarkasmus zurück. »Zum Wohl der Schwesternschaft.«
    Der Ornithopter durchflog Luftturbulenzen, und Bellonda musste sich an einer Schlaufe festhalten. »Du täuschst dich, wenn du glaubst, dass ich mit allem einverstanden bin, was die Mutter Befehlshaberin tut. Ich hätte nie gedacht, dass ihre Vermischung auch nur ein Jahr überdauern würde – geschweige denn sechs.«
    Mit finsterem Blick glich Doria die Bewegungen des Fluggefährts aus. »Deshalb sind wir uns noch lange nicht ähnlich.«
    Unten verschleierten aufgewirbelter Sand und Staub zeitweilig den Blick auf den Boden. Die Dünen bedrängten eine bereits abgestorbene Baumreihe. Bellonda verglich die Koordinaten auf einem Bildschirm mit denen in ihrem Notizbuch und schätzte, dass die Wüste binnen weniger Monate um fast fünfzig Kilometer vorgerückt war. Mehr Sand bedeutete mehr Territorium für die wachsenden Würmer und infolgedessen mehr Gewürz. Murbella würde sich freuen.
    Als sich die Luftströmungen wieder beruhigten, entdeckte Bellonda eine interessante Felsformation, die bislang unter dichtem Wald verborgen gewesen war. Auf einer steilen Felswand sah sie primitive, aber auffällige Zeichnungen in Rot und Ockergelb, die irgendwie die Zeit überstanden hatten. Sie hatte von diesen vorgeschichtlichen Stätten gehört, angeblich Anzeichen für die Existenz des geheimnisvollen, vor Jahrtausenden verschwundenen Volkes der Muadru, hatte so etwas aber noch nie mit eigenen Augen gesehen. Es erstaunte sie, dass dieses verlorene Volk diesen abgelegenen Planeten erreicht hatte. Was hatte sie bis hierher gelockt?
    Wie nicht anders zu erwarten, zeigte Doria keinerlei Interesse für diese archäologische Kuriosität.
    Bald darauf landete das Fluggefährt auf einem Felsplateau in der Nähe eines der ersten Wurmobservatorien, die Odrade eingerichtet hatte. Nach der Landung ragte das kleine klobige Gebäude vor ihnen auf. Als sich die Kanzel des Thopters öffnete und die beiden auf die Treibsanddünen in der Nähe der Wüstenstation stiegen, spürte Bellonda, wie ihr trotz der kühlenden Eigenschaften des schwarzen Anzugs an den Schläfen und im Kreuz der Schweiß ausbrach.
    Sie atmete tief ein. Die ausgedörrte Landschaft roch tot, nachdem alle Vegetation und jeder Humus verschwunden waren. Dieser Wüstenstreifen war trocken genug, dass die Sandwürmer darin wachsen konnten, hatte allerdings noch nicht die kieselharte, sterile Reinheit der wahren Wüsten des verlorenen Rakis erreicht.
    Bellonda und Doria fuhren mit einem Lift den Turm der Station hinauf und betraten das gesicherte Observatorium. In der Ferne erkannten sie eine kleine Gewürzerntemannschaft, Männer und Frauen, die an einer Ader aus rostfarbenem Sand arbeiteten.
    Doria blickte mit einem Hochleistungsskop über die Dünen. »Wurmzeichen!«
    Mit ihrem eigenen Skop sah Bellonda, wie sich unmittelbar unter der Sandoberfläche eine Aufwölbung bewegte. Der Größe der Wellen nach zu urteilen, war der Wurm klein, höchstens fünf Meter lang. Weiter draußen im Dünenmeer erkannte sie einen weiteren kleinen Sandbewohner, der sich

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