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Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 08 - Die Erlöser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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bewegen, Wellington, nicht rückwärts.«
    »So? Aber wir wurden doch aus den Abfalleimern der Geschichte hervorgezerrt, nicht wahr?«
    Auf Arrakis war es für die alten Fremen ein feierliches Ritual gewesen, das Wasser eines Körpers in der Todesdestille aufzufangen und es im Stamm zu verteilen. Auf Caladan hatte die Tradition einen Scheiterhaufen oder eine Seebestattung vorgeschrieben. Während die Ithaka durch den Weltraum geirrt war, waren die Toten in einer Zeremonie der Leere zwischen den Sternen übergeben worden.
    Sie hüllten Alias zierliche Leiche in makellose Tücher aus dem Nicht-Schiff. Doch hier in der von Omnius verlassenen Maschinenstadt war sich Jessica nicht sicher, wie sie ihrer Tochter am besten die letzte Ehre erweisen konnte. »Eigentlich haben wir gar kein Bestattungsritual mehr, also weiß ich nicht, was ich jetzt tun soll.«
    »Wir werden tun, was wir tun müssen. Die Symbole spielen keine Rolle, nur die Gedanken.«
     
    * * *
     
    Nachdem die letzten Echos der Schlacht um Synchronia verhallt waren und sich die Überlebenden des Nicht-Schiffes hinauswagten, um sich im neuen Universum umzuschauen, kamen Jessica und Yueh zu Paul, Chani und Duncan, um sich zu einer privaten Bestattungsprozession zusammenzufinden. Paul und Jessica trugen die kleine verhüllte Leiche hinaus auf die Straßen, wo die Sandwürmer große Verwüstungen angerichtet hatten, wo die Explosionen während des Kampfes gegen die Gestaltwandler zahllose Gebäude zerstört hatten.
    »So eine winzige Leiche ... und so viel verlorenes Potenzial«, sagte Paul. »Meine Schwester fehlt mir sehr, obwohl ich sie diesmal nicht so gut kennengelernt habe, wie es mir lieb gewesen wäre.«
    Duncan führte die Gruppe an und stellte seine anderen Pflichten vorläufig zurück. »Ich erinnere mich nicht an die Original-Alia als kleines Mädchen, aber ich erinnere mich noch gut an die Frau. Sie hat mich verletzt und geliebt, und ich habe sie leidenschaftlich geliebt.«
    Sie mussten nicht weit gehen. Jessica hatte eine bestimmte Turmruine ausgesucht, eine eingestürzte schmale Pyramide, die ein angemessenes Grabmal abgeben würde. Jessica und Paul verabschiedeten sich während der Prozession von Alia, und als sie das Gebäude erreichten, trugen sie das Mädchen durch einen schiefen trapezförmigen Eingang hinein. Sie räumten Trümmer beiseite, um Platz für sie zu schaffen, und legten Alia Atreides auf dem glatten Metallboden ab. Dann trat Jessica vor das verhüllte Kind und verabschiedete sich noch einmal stumm. Paul griff nach der Hand seiner Mutter, und sie erwiderte seinen Druck.
    Nach längerem, schmerzhaftem Schweigen drehte sie sich um und wandte sich an Duncan. »Wir haben alles getan, was wir tun mussten.«
    »Ich kümmere mich um den Rest«, sagte Duncan. Als sie sich von der beschädigten Pyramide zurückgezogen hatten, hob Duncan die Hände und spreizte die Finger, während sein Gesicht einen entrückten Ausdruck annahm. Die metallischen Gebäude um sie herum wankten, wuchsen in die Höhe und krümmten sich. Die Überreste der Pyramide schlossen sich um Alias Leiche und verstärkten die Wände, indem sie Material von anderen Gebäuden abzogen. Dann erhob sich der halb zerstörte Obelisk wie ein großartiges Monument aus Kristall und Quecksilber gen Himmel. Der schnell wachsende Turm knisterte und knackte hallend wie mechanischer Donner, als das Flussmetall nach oben strebte. Die Krümmungen und Winkel waren stromlinienförmig und die Oberflächen spiegelglatt.
    Duncan lenkte die halbintelligenten Strukturen mit größerer Sorgfalt und Konzentration, als es der Allgeist jemals getan hatte. Als sein Werk abgeschlossen war, hatte er ein imposantes Grabmal geschaffen, ein Kunstwerk, das jeden in Erstaunen versetzen würde, der es betrachtete.
    Damit hinterließ er ein unvergängliches Zeichen in Synchronia – genauso unvergänglich wie der Schmerz, den der Verlust ihrer Tochter in Jessicas Herzen hinterlassen hatte.

91
     
    Manche Probleme lassen sich am besten mit einer optimistischen Herangehensweise lösen. Der Optimismus wirft ein helles Licht auf Alternativen, die andernfalls gar nicht sichtbar wären.
    Sheeana, Gedanken über die Neue Ordnung
     
     
    In der folgenden Zeit glaubten die Menschen in Synchronia zunehmend daran, dass ihre Spezies überleben würde.
    Als Sheeana ihren Blick auf Duncan richtete, wirkte er seltsam fern, auch wenn es sie nicht überraschte. Seine Augen wanderten häufig hin und her, als wäre er

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