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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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diese außergewöhnliche Chance erhielten. Ix würde stolz auf ihn sein. Vielleicht würde man eines Tages ihm zu Ehren eine Statue errichten oder eine Nebenhöhle nach ihm und seinem Bruder benennen ...
    Während ihr Vater seine diplomatischen Aufgabe am Kaiserlichen Hof auf Kaitain erfüllte, waren seine Zwillingssöhne in der Untergrundstadt geblieben, um sich auf »größere Dinge« vorzubereiten. Während ihrer Kindheit waren C'tair und sein Bruder immer wieder in das Gilde-Gebäude gekommen, um ihre Mutter zu besuchen. Bisher waren sie stets Gäste gewesen, doch nun hatten sie dort eine wesentlich ernstere Aufgabe zu erfüllen.
    C'tairs Zukunft würde sich in den nächsten Stunden entscheiden. Banker, Buchprüfer und Wirtschaftsspezialisten waren allesamt Menschen, Bürokraten. Aber ein Navigator war etwas ganz anderes.
    Wie sehr er sich auch um Zuversicht bemühte, C'tair war sich keinesfalls sicher, dass er die harten psychischen Tests bestehen würde. War es nicht anmaßend zu glauben, er könnte in die Elite der Gilde-Navigatoren aufsteigen? Seine einflussreichen Eltern hatten den Zwillingen nur die Gelegenheit verschaffen können, in Betracht gezogen zu werden, keineswegs eine Garantie. Würde er es schaffen? War er wirklich etwas Besonderes? Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und stellte fest, dass seine Fingerspitzen schweißnass waren.
    »Wenn ihr die Prüfung mit Bravour besteht, werdet Ihr eines Tages bedeutende Vertreter der Raumgilde sein«, hatte seine Mutter mit ernstem, stolzem Lächeln gesagt. »Sehr bedeutende Persönlichkeiten.« C'tair spürte einen dicken Kloß in der Kehle, und D'murr reckte die Schultern.
    Kailea Vernius, die Prinzessin des Hauses von Ix, hatte den beiden ebenfalls viel Glück gewünscht. C'tair hatte den Verdacht, dass die Tochter des Grafen sie zum Narren hielt, aber ihm und seinem Bruder hatte es trotzdem gefallen, mit ihr zu flirten. Gelegentlich hatten sie sogar Eifersucht vorgetäuscht, wenn Kailea beiläufig vom jungen Leto gesprochen hatte, dem Erben des Hauses Atreides. Sie spielte die Zwillinge gegeneinander aus, die wiederum im freundlichen Wettstreit um ihre Gunst standen. Trotzdem bezweifelte er, dass ihre Familien jemals einer Verbindung zustimmen würden, also war ihre Tändelei wahrscheinlich ohnehin vergeblich.
    Wenn C'tair der Gilde beitrat, würden ihn seine Pflichten weit fort von Ix und der Untergrund-Metropole führen, die er so liebte. Wenn er Navigator wurde, mussten sich so viele Dinge ändern ...
    Sie trafen eine halbe Stunde zu früh im Empfangsraum der Botschaft ein. D'murr ging neben seinem nachdenklichen Bruder auf und ab, der wie in Trance schien, als wäre er ausschließlich auf seine Gedanken und Hoffnungen konzentriert. Obwohl die zwei jungen Männer gleich aussahen, wirkte D'murr viel stärker, viel entschlossener, sich der Herausforderung zu stellen. C'tair gab sich alle Mühe, einen ähnlichen Eindruck zu erwecken.
    Während sie warteten, schluckte er und wiederholte die Worte, die er und sein Bruder gemeinsam an diesem Morgen in ihrem Quartier wie ein Mantra gesprochen hatten. Ich will Navigator werden. Ich will der Gilde beitreten. Ich will Ix verlassen und auf den Sternenwegen reisen, meinen Geist mit dem Universum eins werden lassen.
    Mit siebzehn Jahren fühlten sie sich eigentlich noch zu jung für ein derart schonungsloses Auswahlverfahren, das ihren Lebensweg nachhaltig bestimmen würde, ganz gleich, was sie später darüber denken mochten. Aber die Gilde verlangte einen widerstandsfähigen und gleichzeitig formbaren Geist in einem Körper, der hinreichend ausgereift war. Bereits in jungen Jahren ausgebildete Navigatoren erbrachten häufig die besten Leistungen, und manche erreichten sogar den höchsten Rang eines Steuermanns. Zu junge Kandidaten jedoch konnten zu grässlichen Gestalten mutieren, die nur noch für niedere Arbeiten geeignet waren; die schlimmsten Fehlentwicklungen wurden euthanasiert.
    »Bist du bereit, Bruder?«, fragte D'murr. C'tair zog Energie und Engagement aus der Zuversicht seines Zwillingsbruders.
    »Absolut«, sagte er. »Nach dem heutigen Tag werden wir Navigatoren sein, du und ich.«
    C'tair verdrängte seine Bedenken und redete sich ein, dass er es wirklich wollte, dass es eine großartige Anerkennung seiner Fähigkeiten wäre, eine Ehre für seine ganze Familie ... aber er konnte das Gespenst des Zweifels nicht völlig zum Verschwinden bringen. Im Grunde seines Herzens wollte er Ix gar nicht

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