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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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verlassen. Sein Vater, der Botschafter, hatte seinen beiden Söhnen einen tiefen Respekt vor den technischen Wundern, den Innovationen und der Ingenieurskunst auf diesem Planeten eingeflößt. Ix war mit keiner anderen Welt des Imperiums zu vergleichen.
    Und wenn er ging, wäre natürlich auch Kailea auf immer für ihn verloren.
    Als sie aufgefordert wurden, in das Labyrinth der Botschaft einzutreten, gingen die Zwillinge gemeinsam durch das Portal. Sie fühlten sich sehr einsam. Es gab keine Eskorte, niemanden, der ihnen zujubelte, wenn sie erfolgreich waren, niemanden, der sie tröstete, wenn sie versagten. Ihr Vater war nicht einmal in der Nähe; der Botschafter war vor kurzem nach Kaitain geschickt worden, um die Arbeit einer Kommission des Landsraads vorzubereiten.
    Als an diesem Morgen die verhängnisvolle Stunde immer näher gerückt war, hatten C'tair und D'murr in der Residenz des Botschafters am Frühstückstisch vor einer Auswahl farbiger Gebäcksorten gesessen, während S'tina ihnen eine vorab von ihrem Vater aufgezeichnete Holo-Nachricht vorgespielt hatte. Sie hatten keinen großen Appetit gehabt, aber aufmerksam Cammar Pilrus Worten gelauscht. C'tair hatte versucht, irgendeinen speziellen Hinweis herauszuhören, etwas, das ihm bei der Prüfung behilflich war. Doch das schimmernde Bild des Botschafters hatte lediglich aufmunternde Platitüden von sich gegeben, wie das Echo einer Rede, die er im Verlauf seiner diplomatischen Karriere immer wieder gehalten hatte.
    Nach einer letzten Umarmung hatte ihre Mutter noch einmal konzentriert ihre beiden Kinder betrachtet, bevor sie zu ihren alltäglichen Aufgaben in der Gildebank-Zentrale geeilt war, irgendwo im selben tristen Gebäude, vor dem sie nun standen. S'tina wäre gerne bei der Prüfung ihrer Söhne zugegen gewesen, aber das war verboten. Die Navigatorenprüfung der Gilde war eine ganz persönliche Angelegenheit. Jeder der Kandidaten musste sie ganz allein über sich ergehen lassen und war ganz auf sich gestellt. Also hielt sich ihre Mutter nun vermutlich in ihrem Büro auf, konnte sich vermutlich kaum auf ihre Arbeit konzentrieren und machte sich vermutlich große Sorgen.
    Als S'tina sich verabschiedet hatte, war es ihr gelungen, sich kaum etwas vom Schrecken und der Verzweiflung anmerken zu lassen, die sie empfand. C'tair hatte dennoch etwas bemerkt, D'murr dagegen nicht. Er fragte sich, was ihre Mutter während ihrer Vorbereitungen auf die Prüfung vor ihnen verborgen hatte. Will sie gar nicht, dass wir erfolgreich sind?
    Navigatoren waren Stoff für Legenden und von Geheimniskrämerei und Aberglauben umwoben, was von der Gilde bewusst gefördert wurde. C'tair hatte geflüsterte Gerüchte über körperliche Verunstaltungen gehört, über die irreparablen Schäden, die der menschliche Körper durch eine massive und ständige Gewürzzufuhr erleiden konnte. Kein Außenstehender hatte jemals einen Navigator zu Gesicht bekommen – woher wollten diese Leute also wissen, mit welcher Art von Veränderungen jemand rechnen musste, der solch phänomenale geistige Fähigkeiten entwickelte? Er und sein Bruder hatten über diese dummen Spekulationen gelacht und sich gegenseitig davon überzeugt, wie absurd solche Vorstellungen waren.
    Aber sind sie wirklich so absurd? Wovor hat Mutter Angst?
    »C'tair, reiß dich zusammen! Du siehst besorgt aus«, sagte D'murr.
    C'tair antwortete mit triefendem Sarkasmus. »Besorgt? Natürlich bin ich besorgt! Warum wohl? Wir stehen vor der größten Prüfung unseres Lebens, und niemand weiß, wie man sich darauf vorbereitet. Ja, ich mache mir Sorgen, dass wir nicht ausreichend vorbereitet sind.«
    D'murr betrachtete ihn verunsichert, dann griff er nach dem Arm seines Bruders. »Deine Nervosität könnte ein entscheidender Schwachpunkt sein. In der Navigatorenprüfung geht es nicht um die Abfrage von Wissen. Es geht um unsere natürlichen Fähigkeiten und das Potenzial zur Erweiterung unseres Geistes. Wir müssen einen sicheren Weg durch die Leere finden. Jetzt solltest du dich daran erinnern, was der alte Davee Rogo uns gesagt hat: Ihr könnt nur dann erfolgreich sein, wenn ihr fähig seid, mit eurem Geist die Grenzen zu überschreiten, die andere Menschen sich selbst gesetzt haben. C'tair, öffne deinen Geist und überschreite zusammen mit mir die Grenze.«
    Die Zuversicht seines Bruders schien unerschütterlich, so dass C'tair nichts anderes übrig blieb, als zu nicken. Davee Rogo – an diesem Morgen hatte er seit Jahren zum

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