Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
bescheidenen Stellung bewusst sind«, sagte Elrood und stützte sich mit einem knochigen Ellbogen auf der Armlehne des Throns ab. »Nicht einmal den reichsten der Großen Häuser ist es jemals gelungen, eine Militärmacht aufzubauen, die es mit meinen Sardaukar aufnehmen konnte.«
    »Daher haben wir wohlweislich entschieden, mit der bedeutendsten Macht der Galaxis zu kooperieren – mit dem Haus des Kaisers. Auf diese Weise erzielen wir die höchsten Gewinne aus unserer neuen Technik.«
    Elrood legte einen langen Finger an seine Pergamentlippen und dachte nach. Diese Tleilaxu waren clever, und wenn sie die Substanz exklusiv für das Haus Corrino produzierten – und zwar kostengünstig – hätte der Kaiser ein wichtiges Machtinstrument in der Hand.
    Die ökonomischen Folgen waren möglicherweise immens. Das Haus Harkonnen wurde vielleicht sogar in den Bankrott getrieben. Arrakis würde seine Bedeutung verlieren, da es verhältnismäßig teuer war, das Gewürz aus dem Sand zu gewinnen.
    Wenn dieser Gnom seine Vorschläge wirklich in die Tat umsetzen konnte, dann wären der Landsraad, die MAFEA, die Raumgilde, die Mentaten und die Bene Gesserit plötzlich gezwungen, sich als Bittsteller an den Kaiserlichen Hof zu wenden, um ihren Bedarf zu decken. Die meisten wichtigen Nachkommen der Adelsfamilien waren bereits melangeabhängig, und nun konnte Elrood zu ihrem Lieferanten werden. Diese Aussichten erregten ihn.
    Ajidica unterbrach Elroods Gedankengang. »Lassen Sie mich noch einmal betonen, dass die Durchführung dieses Projekts keineswegs einfach ist, Eure Hoheit. Die präzise chemische Struktur der Melange ist außergewöhnlich schwierig zu analysieren, und wir müssen differenzieren, welche Komponenten für die Wirkung der Substanz notwendig und welche irrelevant sind. Um diese Aufgabe zu erfüllen, benötigen wir ausreichend Mittel sowie die Freiheit und Zeit, unsere Forschungen weiterführen zu können.«
    Fenring drehte sich auf den Thronstufen herum und blickte zum alten Kaiser auf. »Mylord, ich verstehe jetzt, warum Meister Ajidica mit Recht auf eine vertrauliche Audienz gedrängt hat. Ein solches Unternehmen muss unter völliger Geheimhaltung durchgeführt werden, wenn das Haus Corrino zum exklusiven Nutznießer dieser neuen Quelle werden soll. Es gibt Mächte im Imperium, die zweifellos alles tun würden, um Sie daran zu hindern, zum unabhängigen und kostengünstigen Gewürzlieferanten zu werden, hmmmm?«
    Für Fenring war es offensichtlich, dass der alte Mann die gewaltigen politischen und wirtschaftlichen Vorteile erkannte, die sich ihm durch Ajidicas Vorschlag boten – selbst vor dem Hintergrund der allgemeinen instinktiven Verachtung der Tleilaxu. Er spürte, wie sich das Gleichgewicht verschob, als der senile Kaiser zu genau den Schlussfolgerungen gelangte, die sich Fenring erhofft hatte. Ja, dieses Geschöpf aus der Urzeit lässt sich tatsächlich noch beeinflussen.
    Elrood dachte an das Gleichgewicht der vielen beteiligten Kräfte. Da die Harkonnens recht ehrgeizig und unkontrollierbar waren, hätte er lieber ein anderes Großes Haus mit der Verwaltung von Arrakis beauftragt, aber der Baron würde noch einige Jahrzehnte lang an der Macht sein. Aus politischen Gründen war der Kaiser gezwungen gewesen, dieses wertvolle Quasi-Lehen dem Haus Harkonnen anzuvertrauen, nachdem die Richeses abgesetzt worden waren und sich die neuen Lehensanwärter mit großer Hartnäckigkeit ins Spiel gebracht hatten. Selbst das Debakel der Regentschaft Abulurds (er war auf Wunsch seines Vaters Dmitri Harkonnen mit dieser Aufgabe betraut worden) hatte nicht die erwünschten Resultate erbracht. Die Folgen waren das genaue Gegenteil gewesen, nachdem der Baron sich selbst in diese Machtposition manövriert hatte.
    Aber was soll dann mit Arrakis geschehen? dachte Elrood. Ich will den Planeten trotzdem unter meiner ausschließlichen Kontrolle haben. Wenn das Gewürzmonopol fällt, lässt er sich vielleicht zu einem günstigen Preis erwerben. Dann könnte er sich für eine ganz andere Verwendung als nützlich erweisen ... vielleicht als militärisches Trainingslager unter Extrembedingungen?
    »Es war gut, dass Sie uns auf Ihre Ideen aufmerksam gemacht haben, Hidar Fen Ajidica.« Elrood verschränkte die Hände im Schoß, wobei sich seine goldenen Ringe leise klickend berührten. Doch er ging nicht weiter auf seine anfängliche Grobheit ein. »Bitte listen Sie uns genau auf, was Sie alles benötigen.«
    »Ja, Eure Hoheit.«

Weitere Kostenlose Bücher