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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nie verzeihen, wenn seinem Jungen etwas zustoßen würde. Wir haben bereits eine Nachricht an den alten Herzog geschickt und ihn über die Lage in Kenntnis gesetzt. In seiner Antwort hat dein Vater Unterstützung versprochen und eine Rettungsmission auf den Weg geschickt, die dich, Rhombur und Kailea nach Caladan in Sicherheit bringen soll.« Dominic legte seinen beiden Kindern die Hände auf die Schultern – Kindern, denen plötzlich sehr viel abverlangt wurde. »Herzog Atreides wird euch beschützen und euch Zuflucht gewähren. Mehr kann er im Augenblick nicht tun.«
    »Das ist lächerlich«, sagte Leto mit blitzenden Augen. »Sie sollten ebenfalls im Haus Atreides Zuflucht suchen, Mylord. Mein Vater würde Sie niemals abweisen.«
    Dominic lächelte matt. »Paulus würde zweifellos so handeln, wie du sagst – aber ich kann nicht mit euch fliehen, weil es für meine Kinder das Verderben wäre.«
    Rhombur warf seiner Schwester einen erschrockenen Blick zu. Lady Shando nickte, bevor sie das Wort ergriff. Offenbar hatten sie und ihr Mann längst über alle Möglichkeiten diskutiert. »Rhombur, wenn ihr beide, du und Kailea, im Exil auf Caladan lebt, seid ihr vermutlich vor unseren Feinden in Sicherheit, weil ihr ohnehin keinen Einfluss auf die Dinge mehr habt. Ich schätze, dass diese blutige Revolte mit kaiserlicher Unterstützung angezettelt wurde, und nun ist alles wie geplant verlaufen.«
    Rhombur und Kailea starrten sich ungläubig an. »Kaiserliche Unterstützung?«
    »Ich habe keine Ahnung, warum der Imperator Ix in seine Gewalt bringen will«, sagte Dominic, »aber Elroods Groll richtet sich gegen mich und eure Mutter. Wenn ich mit euch Zuflucht im Haus Atreides suche, stehen wir alle auf der Abschussliste der Kopfjäger. Unsere Feinde werden irgendeinen Grund finden, um Caladan anzugreifen. Nein, eure Mutter und ich müssen einen Weg finden, um euch aus der Schusslinie zu halten.«
    Rhombur war entrüstet; seine blasse Haut rötete sich. »Wir können uns hier noch eine Weile halten, Vater. Ich will dich nicht im Stich lassen.«
    »Es ist beschlossene Sache, mein Sohn. Alles wurde bereits arrangiert. Abgesehen von der Rettungsaktion des Hauses Atreides wird uns niemand zu Hilfe kommen – keine imperialen Sardaukar, die uns zur Seite stehen, keine Armeen des Landsraads, um die Tleilaxu zurückzuschlagen. Die Suboiden sind ihre Marionetten. Wir haben Hilfegesuche an alle Großen Häuser und den Landsraad geschickt, aber niemand ist bereit, schnell genug etwas zu unternehmen. Irgendjemand hat uns ausmanövriert ...«
    Trotz ihrer Schmerzen und ihrer mitgenommenen Erscheinung stand Lady Shando mit erhobenem Kopf neben ihrem Gatten. Sie war die Lady eines Großen Hauses gewesen und davor eine Konkubine des Imperators, doch an erster Stelle war sie von niedriger Herkunft. Shando konnte auch ohne die Reichtümer der Herrscherfamilie von Ix glücklich sein.
    »Aber was soll jetzt mit Ihnen beiden geschehen?«, fragte Leto, da Rhombur und Kailea offenbar nicht den Mut dazu aufbrachten.
    »Das Haus Vernius hat in Zukunft den Status von ... Renegaten.« Shando ließ das Wort in der bedeutungsschwangeren Stille verhallen.
    »Zinnoberrote Hölle!«, sagte Rhombur schließlich, und seine Schwester schnappte hörbar nach Luft.
    Shando küsste ihre Kinder.
    »Wir nehmen mit, was wir retten können, dann werden Dominic und ich uns trennen und untertauchen. Vielleicht auf viele Jahre. Ein paar unserer loyalsten Freunde und Diener werden uns begleiten, die anderen werden hierbleiben oder fliehen. Wir werden uns ein neues Leben einrichten, bis irgendwann das Glück wieder auf unserer Seite ist.«
    Dominic schüttelte Leto unbeholfen die Hand, aber er benutzte nicht die imperiale Geste, bei der die Finger ineinander verschränkt wurden, sondern die altterranische, da das Imperium – vom Imperator bis zu allen Großen Häusern – das Haus Vernius fallen gelassen hatte. Wenn sie zu Renegaten geworden waren, würde die Familie Vernius nicht mehr zum Imperium gehören.
    Shando und Kailea weinten leise, als sie sich umarmten, während Dominic seinem Sohn die Hände auf die Schultern legte. Wenige Augenblicke später hasteten Graf Vernius und seine Frau in Begleitung einiger Wachen durch den Zugangstunnel der Kammer, während Rhombur und seine Schwester sich aneinander klammerten und ihren Aufbruch über die Kom-Augen verfolgten.
     
    * * *
     
    Am folgenden Morgen saßen die drei Flüchtlinge in unbequemen, aber effizienten

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