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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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müssen nur ein paar Tage hierbleiben«, sagte Rhombur, der sich anstrengte, zu seinem gewohnten Optimismus zurückzufinden. »Bis dann werden zweifellos die Truppen des Imperators oder des Landsraads eingetroffen sein, um uns zu helfen. Dann kann das Haus Vernius mit dem Wiederaufbau von Ix beginnen. Alles wird wieder in Ordnung kommen.«
    Leto kniff die Augen zusammen, sagte aber nichts. Wenn sich sein Verdacht bestätigte, würde es erheblich länger dauern.
    »Diese Kammer ist lediglich ein Treffpunkt, Meister Rhombur«, sagte Hauptmann Zhaz. »Wir warten hier auf den Grafen und folgen dann seinen Anweisungen.«
    Rhombur nickte eifrig. »Ja, mein Vater weiß, was zu tun ist. Er befand sich schon häufig in schwierigen militärischen Situationen.« Er lächelte zuversichtlich. »Und einige Male zusammen mit deinem Vater, Leto.«
    Leto schlug mit kräftiger Hand auf die Schulter des Prinzen, um ihm zu zeigen, dass er als Freund zu ihm stehen würde. Aber er wusste nicht, ob Dominic Vernius' Kampferfahrung auch eine verzweifelte Verteidigungssituation wie diese umfasste. Leto hatte eher den Eindruck gewonnen, dass Dominic seine vergangenen Triumphe hauptsächlich unter massivem Truppeneinsatz gegen versprengte Rebellengruppen errungen hatte.
    Er erinnerte sich, was sein Vater zu ihm gesagt hatte – informiere dich in einer schwierigen Situation über alle Details deiner Umgebung – und nahm sich die Zeit, ihr Versteck gründlich zu inspizieren. Er suchte nach Fluchtwegen und Schwachstellen. Die Algenkammer war aus dem nackten Fels der Kruste gehauen worden, der nun mit einem dichten grünen Pelz bewachsen war, der die Luft mit einem säuerlichen, organischen Geruch sättigte. Das Schlupfloch bestand aus vier Zimmern und einer komfortablen Küche mit Überlebensvorräten. Als letzten Ausweg gab es ein Fluchtschiff, mit dem sich zumindest der Orbit erreichen ließ.
    Reibungs- und geräuschlose Maschinen betrieben ein Nullentropie-Lager in Zentrum der Kammer, um Lebensmittel und Getränke frisch zu halten. In anderen Behältern befanden sich Kleidung, Waffen, Filmbücher und raffinierte ixianische Spiele, um den Schutzsuchenden die Zeit zu vertreiben. Das endlose Warten konnte der schwierigste Aspekt dieses Exils sein, und die Langeweile war ein häufig unterschätzter Faktor während einer anhaltenden Isolation. Die Ixianer hatten jedoch alle Notwendigkeiten berücksichtigt.
    Es war bereits Abend, wie ihre Chronos anzeigten. Zhaz stellte seine Wachen in den äußeren Korridoren und an der getarnten Eingangsluke auf. Rhombur betete eine endlose Litanei aus Fragen herunter, die der Hauptmann zum größten Teil nicht beantworten konnte: Wie stand es draußen in der Stadt? Durften sie hoffen, von Verbündeten der Ixianer befreit zu werden, oder würden die Invasionstruppen der Tleilaxu sie festnehmen? Oder gab es schlimmere Möglichkeiten? Würde ein Ixianer kommen, um Rhombur über den Tod seiner Eltern zu informieren? Warum hatten sich die anderen noch nicht am Treffpunkt eingefunden? Gab es eine Schätzung, wie viel von der Hauptstadt Vernii noch intakt geblieben war? Und wenn nicht, konnte es irgendjemand in Erfahrung bringen?
    Er wurde unterbrochen, als eine Sirene vor einem Eindringling warnte. Jemand versuchte, die Kammer zu betreten.
    Hauptmann Zhaz zog eine Fernbedienung hervor und drückte auf einen Knopf, um den Raum zu beleuchten und einen Videoschirm zu aktivieren. Leto sah drei vertraute Gesichter, die sich vor den Kom-Augen im äußeren Korridor drängten: Dominic Vernius und seine Tochter Kailea – mit zerrissenem Kleid und zerzaustem kupferrotem Haar – und schließlich Lady Shando, die von beiden gestützt wurde. Sie schien kaum noch bei Bewusstsein zu sein; ein Arm und die Rippen waren provisorisch bandagiert.
    »Bitten um Erlaubnis, eintreten zu dürfen«, sagte Dominic, dessen Stimme blechern und krächzend vom Lautsprecher wiedergegeben wurde. »Mach auf, Rhombur! Zhaz! Shando muss dringend medizinisch versorgt werden.« Seine Augen lagen in tiefen Schatten, seine Zähne wirkten unter dem buschigen Schnurrbart sehr weiß.
    Rhombur Vernius eilte zu den Kontrollen, doch der Wachhauptmann packte ihn am Arm, um ihn zurückzuhalten. »Bei allen Heiligen und Sündern, vergessen Sie nicht die Gestaltwandler, junger Herr!« Leto erinnerte sich plötzlich daran, dass diese Agenten der Tleilaxu das Aussehen vertrauter Personen annehmen und auf diese Weise in die bestgesicherten Bereiche eindringen konnten.

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