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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Eindruck eines gigantischen Puzzles, dessen Teile isolierte Ereignisse im unfassbaren Zuchtprogramm der Bene Gesserit repräsentierten. Jetzt mussten nur noch wenige Teile an die richtige Position gebracht werden, dann wurde der Kwisatz Haderach leibhaftige Realität – das allmächtige männliche Wesen, das Raum und Zeit überbrücken konnte, das höchste von den Bene Gesserit geschaffene Werkzeug.
    Anirul fragte sich – wie schon häufig zuvor, ohne dass sie es jemals gewagt hatte, darüber zu sprechen –, ob ein solcher Mann die Bene Gesserit dazu bringen konnte, zu einem wahren religiösen Eifer zurückzufinden, ähnlich dem Fanatismus der Butler-Familie. Was war, wenn er sich von anderen als Gott verehren ließ?
    Sie konnte es sich kaum vorstellen: die Bene Gesserit, die die Religion nur zur Manipulation anderer einsetzten, unter dem Bann ihres eigenen Messias. Sie bezweifelte, dass es jemals dazu kommen konnte.
    Die Ehrwürdige Mutter Anirul verließ das Geburtshaus, um mit ihren Schwestern zu feiern.

52
     
    Die sicherste Methode, ein Geheimnis zu wahren, besteht darin, die Menschen glauben zu lassen, sie wüssten es längst.
    Alte Fremen-Weisheit
     
     
    »Umma Kynes, du hast viel erreicht«, sagte der einäugige Heinar. Die beiden Männer saßen auf einem Felsvorsprung über ihrem Sietch. Der Naib behandelte ihn jetzt als Gleichrangigen und übertrieb es häufig gar mit seinen Respektbekundungen. Kynes hatte es inzwischen aufgegeben, jedes Mal zu protestieren, wenn das Wüstenvolk ihn mit »Umma« anredete, ihrem Wort für »Prophet«.
    Heinar und er beobachteten den kupferroten Sonnenuntergang hinter dem weiten Dünenfeld der Großen Erg. In der Ferne hing ein Schleier über dem Horizont – die letzten Überreste eines Sandsturms, der am vergangenen Tag vorbeigezogen war.
    Mächtige Winde hatten die Dünen gesäubert und geglättet und der Landschaft eine neue Gestalt gegeben. Kynes lehnte sich entspannt gegen den harten Fels und nahm einen Schluck vom scharfen Gewürzkaffee.
    Als die schwangere Frieth gesehen hatte, dass die beiden Männer nach oben gehen wollten, um außerhalb des Sietch die Sonne des sich neigenden Tages zu verabschieden, war sie ihrem Ehemann hinterhergeeilt. Ein prächtiges Kaffeeservice aus Messing stand zwischen ihnen auf einem flachen Stein. Frieth hatte es mitgebracht, gemeinsam mit einer Auswahl der knusprigen Sesamkekse, die Kynes so liebte. Als ihm endlich einfiel, sich für ihre Aufmerksamkeit zu bedanken, hatte Frieth sich längst stumm wie ein Schatten in die Höhlen zurückgezogen.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Kynes auf den Kommentar des Naibs mit einem geistesabwesenden Nicken reagierte. »Ja, ich habe viel erreicht, aber es gibt immer noch viel zu tun.« Er dachte an die außergewöhnlich komplexen Pläne, die nötig waren, um seinen Traum von einer Wiedergeburt Dunes zu verwirklichen – ein Name, der im Imperium kaum bekannt war.
    Das Imperium. In letzter Zeit dachte er nur noch selten an den alten Imperator, nachdem sich seine Ziele und sein ganzes Leben so einschneidend verändert hatten. Kynes konnte nie mehr in seine alte Stellung als einfacher Kaiserlicher Planetologe zurückkehren, nicht nach allem, was er mit diesen Menschen der Wüste erlebt hatte.
    Heinar packte das Handgelenk seines Freundes. »Es heißt, der Sonnenuntergang sei eine Zeit des Nachdenkens und Abwägens, mein Freund. Lass uns auf das zurückschauen, was wir bereits erreicht haben, statt uns von den leeren Abgründen der Zukunft überwältigen zu lassen. Du bist erst seit wenig mehr als einem Jahr auf diesem Planeten, und doch hast du schon einen Stamm und eine Frau gefunden.« Heinar lächelte. »Und bald wirst du auch ein Kind haben, vielleicht einen Sohn.«
    Kynes antwortete ihm mit einem wehmütigen Lächeln. Frieths Schwangerschaft neigte sich allmählich dem Ende zu. Er war einigermaßen überrascht gewesen, dass sie überhaupt schwanger geworden war, da er so häufig unterwegs war. Er war sich immer noch nicht sicher, was er von seiner bevorstehenden Rolle als erstmaliger Vater halten sollte. Er hatte noch nie darüber nachgedacht.
    Doch die Geburt fügte sich hervorragend in den großen Plan ein, den er für diesen erstaunlichen Planeten verfolgte. Wenn sein Kind erwachsen war, konnte es die Führung der Fremen übernehmen, um seine Arbeit fortzusetzen, nachdem er selbst nicht mehr war. In seiner Gesamtheit umfasste der Plan Jahrhunderte.
    Als Planetologe musste er in längeren

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