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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Gelegenheiten zu nutzen versuchen.«
    Letos Gesicht brannte, sein Herz hämmerte. »Im ganzen Imperium sind zahlreiche Pulverfässer verstreut, und eins davon befindet sich genau hier in dieser Ladebucht. Es wäre mir lieber, sämtliche Passagiere des Heighliners würden sterben – weil das im Vergleich zur Alternative ein geringer Preis wäre. In jedem Winkel des Universums würden Feuer auflodern. Milliarden Tote.«
    »Man will uns etwas in die Schuhe schieben?«, fragte Rhombur.
    »Wenn hier ein Krieg ausbricht, wird es niemanden mehr interessieren, ob ich wirklich die Schüsse abgegeben habe oder nicht. Wir müssen die Eskalation verhindern und dann in aller Ruhe nach den wahren Ursachen suchen.« Leto öffnete einen Kom-Kanal und sprach mit energischer Stimme. »Herzog Leto Atreides ruft den Gilde-Navigator. Bitte antworten Sie.«
    Ein Knistern war zu hören, dann sprach eine schwerfällig wabernde, verzerrte Stimme, die klang, als könnte sich der Navigator kaum noch daran erinnern, wie man mit gewöhnlichen Menschen kommunizierte. »Wir alle hätten getötet werden können, Atreides .« Die Art, wie er die Laute des Namens dehnte, ließ ihn wie einen furchtbaren Fluch klingen. »Wir sind in einem unbekannten Sektor. Der Warpraum ist nicht mehr um uns. Die Schilde negieren die Navigationstrance. Schalten Sie unverzüglich die Atreides-Schilde ab.«
    »Bei allem Respekt – aber das kann ich nicht tun«, erwiderte Leto.
    Er hörte, wie die Navigationskammer über das Kom-System mit weiteren Botschaften bombardiert wurde – gedämpfte, aber wütende Anklagen und Forderungen von den anderen Schiffen.
    Der Navigator sprach erneut. »Atreides muss Schilde abschalten. Den Gesetzen und Richtlinien der Gilde gehorchen.«
    »Abgelehnt.« Leto stand scheinbar unerschütterlich da, obwohl seine Haut blass und kalt geworden war. Er konnte sein Entsetzen nur mit Mühe unterdrücken. »Ich glaube nicht, dass Sie uns aus dem Heighliner entfernen können, solange meine Schilde aktiviert sind. Also werden wir bleiben, wo wir sind, bis Sie meiner ... Bitte stattgegeben haben.«
    »Nachdem Sie ein Bene-Tleilax-Schiff zerstört und ihre Schilde eingesetzt haben, befinden Sie sich nicht in der Position, um Bitten äußern zu können!«, schrie eine Stimme im Tleilaxu-Akzent.
    »Unverschämt, Atreides.« Es war wieder die rollende Stimme des mutierten Navigators.
    Weitere gedämpfte Gesprächsfetzen, die der Navigator abrupt zum Schweigen brachte. »Äußern Sie ... Ihre Bitte ... Atreides.«
    Leto blickte sich kurz zu den fragenden, aber respektvollen Gesichtern seiner Freunde um, dann antwortete er über das Kom-System. »Erstens versichern wir Ihnen, dass wir nicht – ich wiederhole: nicht – auf die Tleilaxu gefeuert haben. Und wir sind bereit, es Ihnen zu beweisen. Bevor wir die Schilde abschalten, muss die Gilde zunächst die Sicherheit meines Schiffes und meiner Besatzung garantieren und diesen Fall der Gerichtsbarkeit des Landsraads übertragen.«
    »Des Landsraads? Dieses Schiff untersteht der Gerichtsbarkeit der Gilde.«
    »Sie sind der Ehre verpflichtet«, sagte Leto, »genauso wie die Mitglieder des Landsraads und genauso wie ich. Im Landsraad gibt es einen juristischen Vorgang, der als Verwirkungverfahren bekannt ist.«
    »Mylord!«, protestierte Hawat. »Sie können doch nicht einfach das Haus Atreides opfern, all die Jahrhunderte ehrwürdiger Tradition ...«
    Leto schaltete das Mikrofon aus. Er legte dem Krieger-Mentaten die Hand auf die Schulter und sagte: »Wenn Milliarden für uns sterben müssen, damit wir unser Lehen bewahren können, dann ist Caladan einen solchen Preis nicht wert.« Thufir senkte den Kopf und fügte sich seinem Argument. »Wir haben es nicht getan. Ein Mentat von Ihrem Format sollte keine unüberwindlichen Schwierigkeiten haben, das zu beweisen.«
    Dann reaktivierte Leto die Kom-Verbindung. »Ich werde mich einem Verwirkungsverfahren ausliefern, aber nur, wenn unverzüglich alle Feindseligkeiten eingestellt werden. Es darf keine Vergeltungsschläge geben, sonst werde ich mich weigern, meine Schilde zu deaktivieren. Dann wird dieser Heighliner für immer hier im Nirgendwo gestrandet sein.«
    Leto überlegte, ob er bluffen sollte, ob er damit drohen sollte, die Laskanonen auf seine eigenen Schilde abzufeuern, um die gefürchtete Kettenreaktion auszulösen, die den gewaltigen Heighliner in eine Wolke aus glühenden Trümmern verwandeln würde. Doch dann beschloss er, vernünftig zu bleiben.

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