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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Welchen Sinn hätte eine Fortsetzung des Streites? Ich habe mich ergeben und werde mich auf Kaitain einem Gerichtsverfahren des Landsraads unterwerfen. Ich will nur vermeiden, dass es wegen einer falschen Anschuldigung zum offenen Krieg kommt. Wir haben dieses Verbrechen nicht begangen. Wir sind bereit, uns der Anklage zu stellen und die Konsequenzen zu tragen, falls man uns für schuldig befindet.«
    Die Verbindung brach ab und baute sich kurz darauf mit einem Knistern wieder auf. »Die Raumgilde ist mit den Bedingungen einverstanden. Ich garantiere für die Sicherheit Ihres Schiffs und Ihrer Besatzung.«
    »Dann gebe ich Folgendes bekannt«, sagte Leto. »Nach den Bestimmungen des Verwirkungsverfahrens lege ich jeden Rechtsanspruch auf mein Lehen ab und unterwerfe mich der Gnade des Tribunals. Kein anderes Mitglied meines Hauses darf verhaftet oder sonstwie juristisch belangt werden. Erkennen Sie in dieser Angelegenheit die Gerichtsbarkeit des Landsraads an?«
    »Ja«, versicherte ihm der Navigator. Jetzt klang seine Stimme fester, nachdem er sich wieder ein wenig besser an diese Art der menschlichen Kommunikation gewöhnt hatte.
    Schließlich – obwohl seine Nervosität nicht nachgelassen hatte – schaltete Leto die Schilde der Fregatte ab und ließ sich am ganzen Körper zitternd in einen Sessel sinken. Die anderen Schiffe in der riesigen Ladebucht fuhren nacheinander ihre Waffensysteme herunter, ohne dass sich die Aufregung der Besatzungen legte.
    Jetzt begann die eigentliche Schlacht.

68
     
    Während der langen Geschichte unseres Hauses wurden wir ständig vom Unglück verfolgt. Man könnte beinahe an den Fluch des Atreus glauben, der auf die altterranische Zeit der Griechen zurückgeht.
    Herzog Paulus Atreides,
    aus einer Rede an seine Generäle
     
     
    Auf der von Prismenlichtern gesäumten Promenade des Kaiserpalasts passierten Anirul, die Verlobte des Kronprinzen, und ihre Begleiterin Margot Rashino-Zea drei junge Frauen, die dem Hofstaat angehörten. Die prächtige Stadt erstreckte sich in allen Richtungen bis zum Horizont, und überall in den Straßen und Gebäuden wurde mit Hochdruck gearbeitet, um die spektakuläre Krönungszeremonie und die Hochzeit des Imperators vorzubereiten.
    Die drei jungen Frauen plapperten aufgeregt und konnten sich kaum in ihren aufgebauschten Gewändern bewegen, die obendrein mit buntem Federschmuck und kiloschweren Edelsteinen besetzt waren. Doch als sich die ganz in Schwarz gekleideten Bene Gesserit näherten, verstummten sie abrupt.
    »Einen Augenblick, Margot.« Anirul hielt vor den kunstvoll ausstaffierten Frauen an und sprach sie an, wobei sie nur einen Hauch der Stimme einsetzte. »Vergeuden Sie ihre Zeit nicht mit Hoftratsch. Tun Sie zur Abwechslung mal etwas Sinnvolles. Es gibt noch viel vorzubereiten, bevor alle Repräsentanten eingetroffen sind.«
    Eine der jungen Frauen, eine schwarzhaarige Schönheit, funkelte sie aus großen braunen Augen an, doch dann überlegte sie es sich anders. Sie nahm eine besänftigende Haltung ein. »Sie haben Recht, Mylady«, sagte sie und führte ihre Begleiterinnen über die Promenade zu einem großen Torbogen aus salusanischem Lavagestein, dem Durchgang zu den Wohnquartieren der Botschafter.
    Margot tauschte einen amüsierten Blick mit der Kwisatz-Mutter und entgegnete: »Aber geht es denn am Kaiserlichen Hof nicht ausschließlich um Tratsch, Anirul? Ist das nicht die wichtigste Beschäftigung aller Höflinge? Die Damen haben ihre Pflicht auf vorbildliche Weise erfüllt, würde ich sagen.«
    Anirul verzog das Gesicht und wirkte dadurch viel älter, als ihre jugendlichen Züge vermuten ließen. »Ich hätte ihnen konkrete Anweisungen geben sollen. Diese Frauen sind nicht mehr als Dekoration, genauso wie die prächtigen Springbrunnen. Sie haben nicht die leiseste Vorstellung, wie sie etwas Sinnvolleres tun könnten.«
    Nachdem sie all die Jahre auf Wallach IX verbracht und durch die Weitergehenden Erinnerungen erfahren hatte, wie sehr die Bene Gesserit die Landschaft der Geschichte des Imperiums mitgestaltet hatten, war für sie jedes Leben kostbar geworden, jedes einzelne ein Funke im Feuer der Ewigkeit. Doch diese Kurtisanen hatten keinen größeren Ehrgeiz, als den Appetit mächtiger Männer zu befriedigen.
    In Wirklichkeit besaß Anirul keinerlei Autorität über solche Frauen, nicht einmal als künftige Gattin des Kronprinzen. Margot legte ihr behutsam die Hand auf den Unterarm. »Anirul, du darfst nicht so impulsiv sein.

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