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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Möglichkeit für Vergeltungsmaßnahmen bestand erst nach dem Verlassen des Warpraums, wenn sie vor Kaitain eintrafen. Bis dahin wäre es viel zu spät.
    Rabban hoffte, dass sich der Konflikt eher wie eine Kneipenschlägerei entwickelte. Mit seinen Freunden suchte er des Öfteren Gaststätten in abgelegenen Dörfern auf Giedi Primus auf, um Streit anzuzetteln, ein paar Schädel einzuschlagen und deftigen Spaß zu haben.
    Ein Bildschirm des Nicht-Schiffs zeigte ihm eine graphische Darstellung der riesigen Ladebucht, in der jedes Schiff durch einen grauen Punkt repräsentiert wurde. Mehrere Punkte wurden rot, als die Fregatten verschiedener Hoher Häuser ihre Waffensysteme hochfuhren, um sich verteidigen zu können, falls sich der Schlagabtausch zu einem Krieg ausweitete.
    Rabban kam sich wie eine unsichtbare Maus auf dem Parkett eines überfüllten Tanzsaals vor, als er das Nicht-Schiff hinter einen Harkonnen-Frachter manövrierte, an eine Stelle, wo niemand beobachten konnte, wie sich eine Schleuse öffnete und das Kampfschiff aufnahm.
    In der Sicherheit des Mutterschiffs schaltete Rabban das Nicht-Feld aus und ließ das Gefährt für die Harkonnen-Besatzung wieder sichtbar werden. Er öffnete die Luke, trat auf die Plattform hinaus und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Augen funkelten vor Begeisterung. »Haben die anderen Schiffe schon zurückgeschossen?«
    Sirenen heulten auf. Aus dem Kom-System drangen panische Stimmen, wie das Trommelfeuer einer Maula-Pistole. Ein Gewirr aus imperialem Galach und Kriegssprache kam über die verstopften Kom-Kanäle innerhalb des Heighliners: »Die Atreides haben den Tleilaxu den Krieg erklärt! Waffen wurden eingesetzt!«
    Zufrieden mit den Folgen seines Angriffs rief Rabban der Besatzung zu: »Aktivieren Sie die Waffensysteme unserer Fregatte! Sorgen Sie dafür, dass niemand auf uns schießt! Diese Atreides kennen keine Gnade. Sie wissen ja ...« Er kicherte.
    Ein Frachtkran griff nach dem kleinen Schiff und beförderte es in eine Aussparung zwischen zwei falschen Wänden. Metallplatten verschlossen die Öffnung, die nun selbst für Scanner der Gilde undurchdringlich waren. Natürlich würde ohnehin niemand nach dem Schiff suchen, da es so etwas wie unsichtbare Schiffe gar nicht gab.
    »Verteidigen Sie sich!«, rief ein anderer Pilot über das Kom-System.
    Eine Tleilaxu-Stimme wimmerte: »Wir geben bekannt, dass wir zurückzuschießen beabsichtigen. Wir haben das Recht dazu. Ein Angriff ohne Provokation ... eine grobe Nichtbeachtung der Gilde-Gesetze.«
    Eine andere Stimme, tief und heiser: »Aber die Atreides-Fregatte hat ihre Waffen gar nicht aktiviert. Vielleicht waren sie gar nicht die Angreifer.«
    »Ein Trick!«, kreischte der Tleilaxu. »Eins unserer Schiffe wurde völlig zerstört, ein zweites ist schwer beschädigt. Können Sie es nicht mit eigenen Augen sehen? Das Haus Atreides wird dafür büßen!«
    Perfekt, dachte Rabban und bewundert erneut den Plan seines Onkels. Von diesem Moment an konnte es zu unterschiedlichen Entwicklungen kommen, aber der Plan würde in jedem Fall aufgehen. Herzog Leto war als impulsiv bekannt, und nun glaubte jeder, dass er eine abscheuliche und feige Tat begangen hatte. Mit etwas Glück wurde sein Schiff bei einem Vergeltungsschlag vernichtet, worauf der Name der Atreides durch Letos Verrat für immer in Ungnade fiel.
    Oder dies war nur der Anfang einer langen und blutigen Fehde zwischen dem Haus Atreides und den Tleilaxu.
    Zumindest würde es Leto jetzt nicht mehr gelingen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
     
    * * *
     
    Herzog Leto stand auf der Kommandobrücke der Atreides-Fregatte und versuchte sich zu beruhigen. Da er genau wusste, dass sein Schiff nicht das Feuer eröffnet hatte, brauchte er einige Sekunden, bis er überhaupt verstanden hatte, dass die wütenden Beschuldigungen ihm galten.
    »Die Schüsse kamen aus unmittelbarer Nähe, Mylord«, sagte Hawat. »Sie hatten ihren Ursprung genau unter unserem Bug.«
    »Also war es kein Unfall?«, erwiderte Leto mit einem sehr unangenehmen Gefühl. Das zerstörte Tleilaxu-Schiff glühte immer noch rötlich, während der Pilot des anderen Schiffes ihn ununterbrochen anschrie.
    »Zinnoberrote Hölle! Jemand hat tatsächlich auf die Bene Tleilax geschossen«, sagte Rhombur, der durch ein Panzerplaz-Bullauge spähte. »Das wurde auch Zeit, wenn du mich fragst.«
    Leto hörte die Kakophonie auf den Funkkanälen, einschließlich der wütenden Notrufe der Tleilaxu. Zuerst hatte

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