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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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spürte, wie die mikrofeinen Schichten des Destillanzugs seinen Schweiß aufsogen.
    Er ging in die Knie und untersuchte das Gestein, auf dem er stand. Es war vulkanischer Basalt mit verwitterten Taschen, die Überreste von Gasblasen, die sich in der geschmolzenen Lava gebildet hatten, oder weichere Einschlüsse, die von den legendären Coriolis-Stürmen von Arrakis herausgearbeitet worden waren.
    Kynes hob eine Handvoll Sand auf und ließ ihn durch die Finger rieseln. Es überraschte ihn nicht, dass die Sandkörner aus Quarzpartikeln bestanden, die in der Sonne glitzerten, darunter einige wenige dunklere Körner, bei denen es sich möglicherweise um Magnetit handelte.
    An anderen Stellen hatte er rötliche Verfärbungen im Wüstensand beobachtet, von bräunlich bis orange oder korallenrot, Hinweise auf verschiedene Oxide. In einigen Fällen mochte es sich um verwitterte Ablagerungen der Gewürzmelange gehandelt haben, aber Kynes hatte noch nie unverarbeitetes Gewürz in der freien Natur gesehen. Bis jetzt noch nicht.
    Schließlich bestätigten die fliegenden Thopter, dass sich ein Wurm näherte. Ein großer, der sich schnell bewegte.
    Die Soldaten sprangen auf. Als Kynes auf das flimmernde Land hinausblickte, sah er einen Wellenkamm im Sand, als würde sich ein gigantischer Finger knapp unterhalb der Oberfläche bewegen und die obersten Schichten verschieben. Die Größe dieses Phänomens beeindruckte ihn.
    »Ein Wurm kommt von der Seite heran!«, rief der Bator.
    »Er hält direkt auf Thekar zu!«, rief Rabban mit grausamem Entzücken. »Er läuft zwischen dem Wurm und dem Klopfer. Oh, so ein Pech!« Sein breites Gesicht zeigte nun eine ganz andere Art von Vorfreude.
    Selbst aus dieser Entfernung konnte Kynes erkennen, dass Thekar plötzlich einen Zahn zulegte und seinen unregelmäßigen Laufstil aufgab, als er sah, dass sich der Wurm immer näher an ihn heranschob. Kynes konnte sich vorstellen, wie das Gesicht des Wüstenmannes nun den Ausdruck des Schreckens und der hoffnungslosen Verzweiflung annahm.
    In dieser Ausweglosigkeit fasste er sich plötzlich ein Herz und hielt an, um sich flach in den Sand zu werfen, wo Thekar reglos liegen blieb und in den Himmel starrte. Vermutlich betete er zu Shai-Hulud.
    Nachdem die leichten Vibrationen seiner Schritte aufgehört hatten, wirkte der fernere Klopfer nun so laut wie eine kaiserliche Marschkapelle. Wump, wump, wump. Der Wurm zögerte, dann änderte er den Kurs und hielt genau auf die Sprengladungen zu.
    Rabban nahm seine geringfügige Niederlage mit einem lässigen Achselzucken zur Kenntnis.
    Kynes hörte das zischende Geräusch, mit dem sich die Sandschichten verschoben, während sich das Ungetüm näherte. Es wurde wie ein Eisenspan von einem tödlichen Magneten angezogen. Kurz vor dem Klopfer tauchte der Wurm tiefer in den Boden und umkreiste das Objekt, das seine Neugier oder seinen Zorn erregt hatte. Kynes hatte keine Ahnung, welche instinktiven Reaktionen diese blinden Riesen bewegten.
    Als der Wurm dann durch den Sand nach oben stieß, öffnete sich ein Maul, das groß genug war, um ein Raumschiff zu verschlucken. Es schob sich immer höher empor und öffnete sich immer weiter, während sich die beweglichen Kiefer wie die Blätter einer Blüte entfalteten. Dann schlossen sie sich um den winzigen Fleck im Sand, den Klopfer und die Sprengkörper. Die kristallinen Zähne glitzerten wie kleine, scharfe Dornen, die sich spiralförmig in den Tiefen des Rachens verloren.
    Aus dreihundert Metern Entfernung sah Kynes Kämme aus uralter Haut, die sich überlappende Panzerung, durch die das Geschöpf geschützt war, wenn es sich durch den Sand bewegte. Der Wurm verschluckte den Köder und zog sich wieder in den Untergrund zurück.
    Rabban richtete sich auf, während ein dämonisches Grinsen auf seinem Gesicht stand und er an einem kleinen Sendegerät hantierte. Ein heißer Windhauch blies ihm feinen Sandstaub zwischen die Zähne. Dann drückte er auf einen Knopf.
    Ein ferner Donnerschlag ließ die Wüste erzittern. Auf den gestaffelten Dünen bildeten sich kleine Sandlawinen. Die detonierenden Sprengladungen rissen die Innereien des Wurms auf und öffneten die gepanzerten Segmente.
    Als sich der Staub verzog, sah Kynes, wie sich das sterbende Monstrum in einem Tümpel aus aufgewühltem Sand wand, wie ein gestrandeter Pelzwal.
    »Dieses Ding ist über zweihundert Meter lang!«, rief Rabban, als ihm das Ausmaß seiner Beute bewusst wurde.
    Die Soldaten jubelten. Rabban

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