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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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mehrere Bene-Gesserit-Frauen in identischen schwarzen Gewändern, darunter auch die ergraute Mutter Oberin Harishka. Auf der anderen Seite des Mittelgangs standen Sardaukar in Gala-Uniformen und voller Bewaffnung.
    Die Bene-Gesserit-Delegation begrüßte die Ehrwürdige Mutter Anirul, die künftige Imperatorin, als sie an der Gruppe vorbeikam, begleitet von einer großen Ehrenwache und grellbunt gekleideten Hofdamen. Rhombur suchte nach der atemberaubenden blonden Frau, die ihm den mysteriösen Nachrichtenwürfel gegeben hatte, bis er feststellte, dass sie nicht bei den anderen Schwestern, sondern neben Hasimir Fenring saß.
    Der hohe, in mehrere Ebenen unterteilte Raum war von einer erwartungsvollen Atmosphäre erfüllt. Schließlich wurde es still im Großen Theater, und alle Anwesenden nahmen die Kopfbedeckungen ab und eine ehrfürchtige Haltung ein.
    In der Uniform eines Offiziers der Sardaukar, mit silbernen Epauletten und dem Wappen des Goldenen Löwen des Hauses Corrino, betrat Kronprinz Shaddam den Saal und schritt über einen Teppich aus Samt und Damast durch den Mittelgang. Sein rotes Haar war mit glitzernder Pomade frisiert. Mitglieder seines Hofstaats folgten ihm, allesamt in Scharlachrot und Gold gekleidet.
    Die Nachhut bildete der Hohepriester von Dur im grünen Gewand, der traditionsgemäß jeden Imperator seit dem Fall der Denkmaschinen gekrönt hatte. Trotz des wechselhaften Geschicks seiner uralten Religion verstreute der Hohepriester stolz den heiligen roten Eisenstaub von Dur nach rechts und links ins Publikum.
    Als er Shaddam gemessenen Schrittes und in schmucker Uniform auftreten sah, erinnerte sich Leto daran, wie der Kronprinz nur wenige Tage zuvor in einen anderen Saal geschritten war, um für ihn auszusagen. In gewisser Weise hatte sein Cousin damals in Seidengewändern und Juwelen viel hoheitsvoller gewirkt. Jetzt sah er eher wie ein Soldat aus – der oberste Befehlshaber aller Streitkräfte des Imperiums.
    »Ein klares politisches Zeichen«, flüsterte Hawat ihm ins Ohr. »Haben Sie es bemerkt? Shaddam lässt die Sardaukar wissen, dass der neue Imperator sich als Mitglied ihrer Organisation betrachtet, dass sie ein bedeutender Machtfaktor sind.«
    Leto nickte, da er diese Sitte nur zu gut kannte. Genauso wie sein Vater pflegte auch der junge Herzog den Umgang mit seinen Männern, aß mit ihnen und nahm an alltäglichen Aufgaben teil, um ihnen zu zeigen, dass er von seinen Truppen niemals etwas verlangen würde, wozu er nicht selbst bereit war.
    »Sieht für mich eher nach Show als Realität aus«, bemerkte Rhombur.
    »Ein riesiges Imperium lässt sich nicht ohne Show regieren«, sagte Kailea. Mit einem Stich erinnerte sich Leto an das Faible des alten Herzogs für Stierkämpfe und andere Spektakel.
    Shaddam genoss den Auftritt, sonnte sich in der Glorie. Er verbeugte sich, als er an seiner Braut und den Bene Gesserit vorbeikam. Doch zuerst sollte die Krönung erfolgen. An einer bestimmten Stelle hielt Shaddam an und drehte sich zum Hohepriester von Dur um, der nun die funkelnde Krone des Imperators auf einem goldbestickten Kissen bereithielt.
    Hinter dem Kronprinzen öffnete sich ein breiter Vorhang, der das imperiale Podium enthüllte, das man zu diesem Anlass ins Theater geschafft hatte. Der massive Thron war aus einem einzigen Stück blaugrünen Quarzes gehauen – der größte Edelstein dieser Art, der jemals gefunden wurde und in die Zeit des Imperators Hassik III. datierte. Verborgene Projektoren schossen genau abgestimmte Laserstrahlen in die Tiefen des Kristallblocks, der sie in einer Explosion aus Regenbogenfarben brach. Die Zuschauer hielten den Atem an, als sie die strahlende Schönheit des Throns erblickten.
    In der Tat, das grandiose Schauspiel hat eine wichtige Bedeutung für die alltäglichen Geschäfte des Imperiums, dachte Leto. Es schafft etwas Verbindendes und vermittelt den Menschen, dass sie zu einem bedeutungsvollen Ganzen gehören.
    Solche Zeremonien festigten den Eindruck, dass die Menschlichkeit und nicht das Chaos über das Universum regierten. Selbst ein eigennütziger Imperator wie Shaddam konnte einiges Gutes bewirken, fand Leto – und hoffte es inbrünstig.
    Feierlich stieg der Kronprinz die Stufen des Quarzpodiums hinauf und nahm auf dem Thron Platz. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet. Nach der altehrwürdigen Tradition folgte ihm der Hohepriester, während er die funkelnde Krone hoch erhoben hatte.
    »Schwörst du, Kronprinz Shaddam Raphael Corrino,

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