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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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geschehen war, allein schon, um diese Methode in sein eigenes Repertoire aufzunehmen. Doch wenn er seinen neuen Posten auf Arrakis angetreten hatte, würde er wohl kaum Gelegenheiten finden, das Geheimnis zu enträtseln.
    Bevor er die angenehme Plauderei mit Margot fortsetzen konnte, hörte er von draußen den Lärm der Menge und schallende Trompeten. »Shaddam und das kaiserliche Gefolge treffen ein«, sagte Margot und schüttelte ihr honigblondes Haar. »Wir sollten uns lieber auf unsere Plätze begeben.«
    Fenring wusste, dass die Kutsche des Kronprinzen in diesem Augenblick auf den großen Platz fuhr, an dem das Theater und die Verwaltungsgebäude des Imperiums lagen. Er versuchte seine Enttäuschung zu überspielen. »Aber du sitzt doch im Block der Bene Gesserit, meine Liebe.« Er starrte sie mit dunkel funkelnden Augen an, während er ein Stück Kaitain-Fasan in eine Schale mit Pflaumensoße tunkte. »Erwartest du, dass ich in eins eurer Kostüme schlüpfe und mich als Mitglied der Schwesternschaft ausgebe?« Genüsslich zerkaute er den Bissen. »Ich würde es sogar tun, nur um dir nahe zu sein, hmm-hmm.«
    Sie tippte ihm gegen die Brust. »Auf jeden Fall bist du nicht der, der du zu sein scheinst, Hasimir Fenring.«
    Er kniff leicht die übergroßen Augen zusammen. »Was willst du damit andeuten?«
    »Damit will ich andeuten ... dass wir beide sehr viel gemeinsam haben.« Sie streifte mit ihrem weichen Busen seinen Arm. »Vielleicht wäre es klug, wenn wir beide das Bündnis, das sich zwischen uns zu etablieren scheint, fortsetzen und in einen offiziellen Status überführen würden.«
    Fenring sah sich um, ob sie von irgendwem belauscht wurden. Er mochte keine Schnüffler. Dann beugte er sich vor und sagte mit leidenschaftsloser Stimme zu ihr: »Ich habe nicht die Absicht, mir eine Frau zu nehmen. Ich bin ein genetischer Eunuch und kann keine Kinder zeugen.«
    »Dann sind wir möglicherweise gezwungen, gewisse Opfer zu bringen, jeder von uns auf seine Weise. Es muss ja keiner von uns persönlich nehmen.« Sie hob die goldenen Augenbrauen. »Außerdem kann ich mir vorstellen, dass du dennoch in der Lage bist, eine Frau zu befriedigen. Auch ich wurde umfassend ... ausgebildet.«
    Ein raues Lächeln erschien auf seinem Gesicht. »Ähhhmm-hmm. Tatsächlich? Meine liebe Margot, wie es klingt, hast du mir ein interessantes Geschäft vorzuschlagen.«
    »Und du, Hasimir, scheinst ein Mann zu sein, der praktische Erwägungen über romantische Gefühle stellt. Ich glaube, wir passen gut zusammen«, sagte sie. »Wir beide sind geschickt darin, vielschichtige Pläne zu durchschauen und die labyrinthischen Beziehungen zwischen scheinbar beziehungslosen Ereignissen zu erkennen.«
    »Deren Ergebnisse häufig von tödlicher Konsequenz sind, nicht wahr?«
    Mit ihrer Serviette wischte sie ihm einen Rest Pflaumensoße aus dem Mundwinkel. »Hmm, du brauchst jemanden, der sich um dich kümmert.«
    Er musterte sie aufmerksam, die züchtige Art, in der sie den Kopf hoch erhoben hielt, die Vollkommenheit und das gleichmäßige Tempo ihrer Sprache – die im völligen Kontrast zu seiner zeitweise undeutlichen und schleppenden Redeweise stand. Ihre graugrünen Augen blickten ihn ohne Arg an. Doch er erkannte das Funkeln von Geheimnissen, die sich hinter diesen reizenden Pupillen verbargen ... so vieler Geheimnisse.
    Und er könnte viele Jahre mit der Herausforderung verbringen, diesen Geheimnissen auf die Spur zu kommen.
    Fenring rief sich ins Gedächtnis, dass diese Hexen teuflisch schlau waren. Sie handelten nicht aus persönlicher Motivation. Nichts war so, wie es schien. »Du bist ein Teil der Schwesternschaft, meine liebe Margot, und ihr verfolgt größere Ziele. Ich kenne mich ein wenig mit den Bene Gesserit aus. Ihr seid ein kollektiver Organismus.«
    »Nun, ich habe dem Organismus mitgeteilt, was ich zu tun beabsichtige.«
    »Informiert oder um Erlaubnis gebeten? Oder hat man dich von Anfang an auf mich angesetzt?«
    Die Lady des Hauses Venette spazierte vorbei, mit zwei kleinen, übertrieben frisierten Hündchen. Ihr vergoldetes Kleid war so voluminös, dass die anderen Gäste zurückweichen mussten, um ihr Platz zu machen. Die Edeldame hielt den leeren Blick bei jedem Schritt streng geradeaus gerichtet, als wäre sie ganz darauf konzentriert, ihr Gleichgewicht zu wahren.
    Margot beobachtete das Spektakel, dann wandte sie sich wieder Fenring zu. »Dieses Arrangement hätte offensichtliche Vorteile für alle Beteiligten, und

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