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Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides

Titel: Dune - Frühe Chroniken 01 - Das Haus Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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plötzlich uneigennützig? « Der Baron schnaufte. »Das ist noch unglaublicher als die Vorstellung, dass Leto den Gerichtssaal als Sieger verlässt.«
    Aus dem Operationsraum am Ende der langen, düsteren Korridore drangen grausige Geräusche und entsetzliche Schreie, die bis in das Arbeitszimmer des Barons schallten. Die Leuchtgloben flackerten, aber sie konnten die schwache Helligkeitsstufe halten.
    Der Baron warf de Vries einen durchdringenden Blick zu, dann deutete er in Richtung der Operationsräume. »Vielleicht solltest du dich persönlich um diese Sache kümmern, Piter. Ich möchte, dass der Unterhaltungsmanager die Behandlung überlebt ... zumindest bis ich die Behandlung fortsetzten werde.«
    »Ja, Baron«, sagte der Mentat und eilte durch die Korridore zur medizinischen Abteilung. Die Schreie wurden immer schriller und weibischer. Außerdem waren das Brutzeln von Schneidstrahlern und das Knirschen von Sägen zu hören.
    Der Baron dachte an sein passend gekürztes Spielzeug und an das, was er mit Yh'imm anstellen würde, sobald die Wirkung der Schmerzmittel nachgelassen hatte. Oder war es möglich, dass die Ärzte den Ehrgeiz besaßen, ihre Aufgabe ohne jede Betäubung zu erfüllen? Ja, es war möglich.
    Rabban ließ genüsslich die schweren Augenlider sinken, während er einfach nur genoss, was er hörte. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er den Mann lieber durch das Wildreservat von Giedi Primus gehetzt. Aber der Baron hielt einen solchen Aufwand für maßlos übertrieben – all das Herumgerenne und Erklettern vereister Felsen. Er hatte wesentlich angenehmere Vorstellungen, sich die Zeit zu vertreiben. Außerdem hatten sich die Gelenke des Barons in letzter Zeit immer stärker entzündet, während seine Muskeln schwächer und zittriger wurden und sein Körper insgesamt an Energie verlor ...
    Vorläufig musste der Baron sich selbst um eine Ersatzbefriedigung kümmern. Nachdem Yh'imms Beinstümpfe kauterisiert waren, würde er sich vorstellen, der Manager wäre Herzog Atreides. Daran hätte er bestimmt großen Spaß.
    Dann hielt der Baron inne, als ihm bewusst wurde, wie dumm es war, sich so sehr wegen des Scheiterns eines einzigen Plans aufzuregen. Seit ungezählten Generationen hatten die Harkonnens ihren verhassten Todfeinden immer wieder subtile Fallen aufgestellt. Aber die Atreides ließen sich nicht ohne weiteres töten, vor allem, wenn sie mit dem Rücken zur Wand standen. Die Fehde reichte bis zur Großen Revolte zurück, als man ihnen Verrat und Feigheit vorgeworfen hatte. Seit dieser Zeit hassten die Harkonnens die Atreides – und umgekehrt.
    Und so würde es immer sein.
    »Wir haben immer noch Arrakis«, sagte der Baron. »Wir haben immer noch die Kontrolle über die Melange-Produktion, auch wenn wir unter der Fuchtel der MAFEA und dem wachsamen Auge des Padischah-Imperators stehen.« Er grinste Rabban an, der völlig unerwartet zurückgrinste.
    Tief im Herzen der hässlichen und düsteren Größe von Burg Harkonnen ballte der Herzog die Faust und reckte sie in die Luft. »Solange wir Arrakis haben, ist unser Vermögen gesichert.« Dann schlug er mit einer Hand auf die weich gefütterte Schulter seines Neffen. »Wir werden das letzte Gewürzkörnchen aus dem Sand pressen, bis Arrakis nicht mehr als eine leere Hülse ist!«

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    Das Universum enthält ungenutzte und bislang unvorstellbare Energiequellen. Sie befinden sich direkt vor Ihren Augen, aber Sie können sie nicht sehen. Sie befinden sich in Ihrem Geist, aber Sie können sie nicht denken. – Ich kann es!
    Tio Holtzman,
    Gesammelte Vorträge
     
     
    Auf der Gildewelt Junction wurde jener, der einmal D'murr Pilru gewesen war, vor ein Tribunal aus Navigatoren gebracht. Niemand nannte ihm den Grund, und auch mithilfe seines intuitiven und begrifflichen Verständnisses des Universums konnte er nicht erraten, was sie von ihm wollten.
    D'murr wurde weder von anderen Auszubildenden noch von neuen Piloten begleitet, die wie er gelernt hatten, sich im Warpraum zurechtzufinden. Auf einem großen offenen Exerzierplatz, bewachsen mit verkümmertem Blakgras waren die versiegelten, mit Gewürzgas gefüllten Tanks des hochrangigen Tribunals im Halbkreis auf Steinplatten angeordnet, in die sich die Furchen vieler früherer Versammlungen eingegraben hatten.
    D'murrs kleinerer Tank stand ganz allein vor ihnen, genau im Zentrum des Halbkreises. Da sein Leben als Navigator gerade erst begonnen hatte und er nicht sehr weit in der Hierarchie der

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